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Sarrazin: Hart aber fair?

11.785 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ausländer, Migranten, Sarrazin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sarrazin: Hart aber fair?

16.09.2010 um 18:31
@nurunalanur
Zitat von nurunalanurnurunalanur schrieb:somit ist der Vergleich mit deinen Schlippsträger schonmal völlig daneben und falsch
wieso? ist doch angebl. auch nur ein Kleidungsstück!

Ich find den Ausdruck "Kopftuchmädchen" eigentlich zu niedlich für ein unterdrücktes weibliches Wesen, welchem die Integration in diesem säkularen Staat durch falsch verstandenen Islam / übertriebene Religiösität patriachalisch verweigert wird !!!!!


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Sarrazin: Hart aber fair?

16.09.2010 um 18:32
@CurtisNewton
np

@Mystera
Du hast meine Reaktion nicht verstanden oder? Lies dir die Seite mal gaaaanz ruhig durch..


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Sarrazin: Hart aber fair?

16.09.2010 um 18:35
@edwardnewgate

Mein Auspruch gilt allgemeiner Natur, hier auf Allmy, in manchen Bereichen. Doch wenn du dich angesprochen fühlst, gibt mir das ja etwas Recht oder? Wie auch immer, Dein Nick erinner mich an die Death-Metal-Band Morgoth... Hat mir früher gut gefallen :)


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Sarrazin: Hart aber fair?

16.09.2010 um 19:04
@Mystera
Naja egal... und ich mein Morgoth von Tolkien -> http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de/index.php/Melkor egal das ist jetzt OT ;)


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Sarrazin: Hart aber fair?

16.09.2010 um 19:29
Kopftuchmädchen produzieren ist sehr wohl eine rethorik des rechten flügels ,etwas ungewohnt von einem Geier im schwarzen Frack zu hören.Ungewohnt ist aber auch das er seinen trieb der abgränzung nicht verschleiern möchte anscheinend badet er sich gerne in schmutzigen gewässern da habe ich schon andere kaliber gelesen.Mann produziert auch keine weissen Bastarde ,oder wie es auf wienerisch heisst bastateln.In jeder gesellschaftsform ist die farbe braun vorhanden ,töricht zu glauben man sei nicht befallen oder sei geheilt.Sarrazin ist deutscher und es ist nachvollziehbar das er im patriotischen schleier behaftet ist.


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Sarrazin: Hart aber fair?

16.09.2010 um 22:39
mal ein kulturbeitrag .. .
die wahrheit
Die Migranten-Hymne

Wir schnetzeln euch den Döner, VON Reinhard Umbach
sind Nacht- und Tagelöhner,
wir pflegen euren Wolf
und heißen selten Rolf.

Wir sind die Dings ... Migranten,
die euch so unbekannten,
und retten euer Land.
Wir kriegen leider Kinder,
obwohl wir nicht mal Inder
und Rinderzüchter sind.
Bei uns gibts Lamm statt Rind.

Wir sind die Dings ...Migranten,
die anerkannt verbannten,
und leben hier im Land.
Doch schicken wir die Kleinen
zum Fußball in Vereinen,
damit dem deutschen Gen
die Tore offen stehn.

Wir sind die Dings ... Migranten,
die meistens ungenannten,
und reichen euch die Hand.
Wir sind auf Allahs Bitten
auf Eseln hergeritten
und sichern deutschem Land
den Wohl- und Fortbestand.

Wir sind die Dings ... Migranten,
die oftmals abgebrannten,
und kommen aus dem Sand.
Umschlungen seid, Millionen,
nach Art der Stangenbohnen.
Ihr weist den Weg empor
und seid uns Licht und Rohr.
Wir sind die Dings ...Migranten,
die euch so unbekannten,
und retten euer Land.


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 12:08
folgender artikel dürfte den sarrazin-jüngern sicher wieder nicht in den kram passen, denn sie möchten sich ungern eingestehen, dass der kern dieses buches eine ganz bestimmte aussage darstellt:

Liest man allerdings sein Buch, stellt man fest: Es geht darin im Kern gar nicht um Integration. Es ist ein Buch über »oben« und »unten« in unserer Gesellschaft und darüber, warum es nicht nur gerecht, sondern auch aus biologischen Gründen völlig normal ist, dass es dieses »Oben« und »Unten« gibt. Dass in Sarrazins Buch Muslime vorkommen, liegt vor allem daran, dass sie in unserer Gesellschaft meist »unten« anzutreffen sind. Für Thilo Sarrazin sind sie fast zufällige Beispiele in einer wesentlich grundsätzlicheren Debatte.

Eines steht fest: Man kann Thilo Sarrazin jedenfalls nicht vorwerfen, er würde nicht klar und deutlich schreiben, was er denkt und was er will. Sein Buch ist nicht mehr und nicht weniger als die Rechtfertigungsschrift für eine Politik, die zwischen (sozioökonomisch) wertvollem und weniger wertvollem Leben unterscheidet. Er greift dabei zurück auf bevölkerungspolitische Theorien, die Ende des 19. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Grundlage für die schrecklichsten Verirrungen politischer Bewegungen wurden. Staatliche Entscheidungen über gewünschtes und unerwünschtes Leben führten in Schweden – unter Anleitung von Sozialdemokraten (!) – zu 60.000 Sterilisationen. Und auch in Deutschland war es in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sowohl in bürgerlichen wie in sozialdemokratischen Kreisen durchaus populär, für eine vom Staat getroffene Unterscheidung zwischen gewünschter und unerwünschter Fortpflanzung einzutreten. Am katastrophalen Ende bemächtigten sich die Nationalsozialisten der Eugenik. Andere hatten ihnen dafür den Boden bereitet, und Wissenschaftler lieferten die perversen Begründungen für die Auslöschung »unwerten« Lebens.


http://www.zeit.de/2010/38/SPD-Sigmar-Gabriel?page=all&print=true


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 13:15
Im Kapitalismus ist oben und unten der Normalzustand,im Faschismus wird dieser Zustand sogar als rassisch natürlicher Zustand wissenschaftlich belegt und in Rassegesetzgebungen zementiert


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 13:31
@Warhead
Legt das nicht nahe, dass der Übergang fließend sein muss ?
Ich habe das dumme Gefühl !


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 13:41
also ich hab mir das buch aufgrund eigener meinungs bildung gekauft. habs noch nicht durch aber hab gut n viertel geschafft und so ziemlich alle der häufig zitierten pürobleme hab ich schon gelesen im ersten viertel. doch muss ich eindeutig sagen, dass ich in dem buch noch NIX gelesen hab was ich nicht auch so unterschreiben würde...
will mir noch keine abschließende meinung bilden aber bis jetzt trifft es den nagel auf den kopf.


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 13:55
@Cesair
In deiner Welt,mit deiner Denke in der keine komplexen Problemstellungen vorkommen,ja da passen Hammer und Nagel,nicht aber in dieser Realität


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:02
angesichts der vernichtenden analyse des zeit-artikels, finde ich es eine ehrenwerte und absolut legitime entscheidung s. aus der partei zu werfen. das ist eine klare und deutliche absage für einen elitären, sozialrassistischen und eugenischen diskurs. chapeau...

für mich sind leute wie dohnanyi oder henkel, die selbstgefällig beifall klatschen, eitle affen, die sich in dem glauben, eine bessere gesellschaft zu sein, sonnen. aber menschlich und humanistisch gesehen sind sie nur wracks, schatten ihrerselbst, die es nichtmal wert sind, erwähnt zu werden...


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:09
@Warhead
wieso keine komplexen problemstellungen? egal ich äußer mich dazu nochmal wenn ich durch bin damit...zumindest is dein argument blödsinn


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:14
@Cesair

Du musst natürlich wissen, dass @Warhead mal in Neukölln war, dort von Nazis gejagt wurde und die Einzigen, die ihm zu Hilfe kamen, waren Türken. Deswegen bestehen generell auch keine Probleme bezüglich der Integration. ;)


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:20

Integrationsprobleme und -hemmnisse
Eine Betrachtung jenseits der Gene



Heute: die Familienzuammenführung

Der Familiennachzug im Allgemeinen und der Nachzug von Ehepartnern im Besonderen stellt
eine der hauptsächlichen Ursachen für die ungesteuerte Zuwanderung und damit für die
Zuwanderung Nicht-Qualifizierter dar. Die Berliner Erfahrungen bei der Nachfrage nach
Volkshochschulkursen für Deutsch als Zweitsprache zeigen dies deutlich:

„Viele der lernwilligen Migranten und Migrantinnen in
den VHS-Kursen Deutsch als Zweitsprache haben einen bildungsfernen Hintergrund, keinen
oder nur einen gering qualifizierten Schulabschluss und kaum eine abgeschlossene oder
anerkannte Berufsausbildung. Dies trifft besonders auf die nachgezogenen Ehepartner/innen
zu, die mit normalen Kursangeboten nur schwer erreichbar waren und erst durch das
Zielgruppenprogramm der „Mütterkurse“ Zugang zu Bildungsangeboten gefunden haben.
„Mütterkurse“ finden während der Unterrichtszeit in den Schulen statt. 2004 haben die
Volkshochschulen „Mütterkurse“ im Umfang von rd. 52.000 Unterrichtsstunden mit über
6.000 Teilnehmerinnen durchgeführt. Für etwa 10 % der Frauen war eine vorgeschaltete
Alphabetisierungsphase notwendig.."

http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/foerderung/sprachfoerderung/integration_durch_bildung_2006.pdf?start&ts=1277301724&file=integration_durch_bildung_2006.pdf

„Zehn Prozent dieser Frauen haben noch nie eine Schule
besucht Bei der Frage nach dem Schulbesuch zeigt sich ein breit gefächertes Bild von
unterschiedlichen Niveaus der Schulabschlüsse im Heimatland: Fast 10 % haben nie eine Schule
besucht, 28 % nur bis zur 5. Klasse, 26.% bis zur 8. Klasse. Immerhin haben 35% der Befragten 9
Jahre und länger die Schule besucht.“

http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2008/1714/pdf/top_januar_2006.pdf
Eheschließungen zwischen Zuwanderern und Nachzugswilligen dienen häufig instrumentellen
Zwecken - in erster Linie der Erlangungen eines Aufenthaltsstatus. Nicht selten handelt es
sich um „Scheinehen" (Stefan Luft –
Ausländerpolitik in Deutschland (Seite 77)
. Grundsätzlich ist der Familiennachzug eines
der Wesensmerkmale ungesteuerter Zuwanderung nach Deutschland.

Zweifellos wird Heiratsmigration in ihrer quantitativen
Bedeutung in Zukunft noch zunehmen. Dies ist nicht nur auf die sich verschärfenden
Ungleichgewichte auf dem internen Partnerschafts- und Heiratsmarkt zurückzuführen,
sondern auch auf die anhaltende Nachfrage von Angehörigen der Migrantenminorität der
"Zweiten Generation" nach Heiratspartnern aus den Herkunftsgesellschaften ihrer Eltern.
Wegen der Assimilation der zweiten Generation an die kulturellen Standards der
Aufnahmegesellschaft nehmen diese Beziehungen zunehmend den Charakter bi-kultureller
Partnerschaften und Ehen an. Solche Anreize für transnationale Partnersuche in
Migrantenminoritäten sind dann sehr hoch, wenn eine restriktive Zuwanderungspolitik keine
anderen Zuwanderungsmöglichkeiten zulässt und gilt entsprechend insbesondere für solche
Personengruppen, deren Herkunftsländer von restriktiven Zuwanderungsmöglichkeiten
betroffen sind. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 1989 bis 2000 sind 29,9 Prozent der
Ehefrauen türkischer Migranten der ersten und 25,8 Prozent der Ehefrauen von Angehörigen
der zweiten Zuwanderergeneration erst nach der Heirat zugewandert. Demgegenüber liegen
die entsprechenden Anteile bei den italienischen Migranten bei 8,2 bzw. 2,4 Prozent. Auch bei
den Heiraten der in Deutschland lebenden Migrantinnen sind die Befunde ähnlich: 11,5
Prozent der Ehemänner türkischer Migrantinnen der ersten und 24,8 Prozent der Ehemänner
der zweiten Zuwanderergeneration sind erst nach der Heirat zugewandert. Die
entsprechenden Anteile bei den italienischen Migrantinnen liegen bei 0,3 bzw. 2,3 Prozent.
Der eigene verfestigte Aufenthaltsstatus des Angehörigen der zweiten Zuwanderergeneration
dient als Offerte auf dem Heiratsmarkt in der Herkunftsgesellschaft, um dort einen
Ehepartner mit höherem sozialem Status zu finden - ein Vorteil, der in der
Aufnahmegesellschaft weder bezüglich der Einheimischen noch der Angehörigen der eigenen
Zuwanderungsminorität zur Geltung käme.
Diese Befunde und Schlussfolgerungen machen deutlich, dass Heiratsmigration ein wichtiger
Mechanismus der Selbstergänzung von Migrantenminoritäten in Deutschland ist. Sie trägt
somit dazu bei, dass auch bei den etablierten Zuwanderernationalitäten weiterhin mit
Migranten der ersten Generation zu rechnen ist.

Das Parlament - Integration und Familie (Archiv-Version vom 29.06.2007)
In zahlreichen europäischen Ländern vollzieht sich Zuwanderung im Rahmen des Familienund
Ehegattennachzugs als schlecht zu kontrollierende Spätfolge von Arbeitskräfteanwerbung
und Kolonialismus. Die Besonderheit der europäischen Situation besteht deshalb darin, dass,
abgesehen vom Asylverfahren, vereinzelten Sonderregelungen und einigen
kolonialgeschichtlich bedingten Optionen, dem Familien- und Ehegattennachzug die
Bedeutung des einzigen legalen Zuwanderungskanals zukommt. Aus diesem Grund erhält
gerade transnationales Heiratsverhalten der im Land lebenden Migrantenbevölkerungen
zentrale Bedeutung.
Die Heirat von Töchtern türkischer Zuwanderer wird häufig als einzige legale Möglichkeit
gesehen, nach Deutschland auszuwandern und damit der Misere in der Heimat zu
entkommen. Junge Türkinnen in Deutschland sind daher in der Türkei „gefragte
Ehepartnerinnen" (http://www.buecher.de/shop/einwanderung/heiratsverhalten-undpartnerwahl-im-einwanderungskontext/strassburgergaby/products_products/detail/prod_id/12097271/).
Eine Migration nach Deutschland erscheint vielen von Armut und Arbeitslosigkeit
betroffenen Bewohnern der ländlichen Türkei als verlockend, eine Möglichkeit dazu bietet
eine Ehe mit einem in Deutschland lebenden Türken. Durch die Verheiratung eines Sohnes
mit einer Cousine aus der Türkei wollen die Eltern ihre Verwandtschaft in der Türkei
unterstützen. Die These heißt

„wenn die Verwandten nicht legal nach Deutschland
einreisen dürfen, dann sorgen wir dafür, dass sie im Rahmen der Eheschließung nach
Deutschland kommen können.“

Prof. Dr. Toprak Ahmet -
Doppelmoral/dp/3784116094">Das schwache Geschlecht - die
türkischen Männer. Zwangsheirat, häusliche Gewalt,
Doppelmoral der Ehre

Mit dieser Vorgehensweise wird der Anwerbestopp an Arbeitskräften aus dem Jahr 1973
umgangen. Bei Frauen, die Männer in der Türkei heiraten und später in Deutschland leben,
kann man die gleichen Motive beobachten.


„Töchter sind darüber hinaus vor allem für Familien in
den ländlichen Gebieten und den Siedlungen der Türkei eine wichtige Finanzquelle.“

(Ahmet Toprak)
Dabei besteht der Brautpreis nicht nur in einer Summe von Geld, sondern auch in der dadurch
zustande kommenden Verbindung nach Deutschland: „Deutschland als Brautpreis“ nennt
Ahmet Toprak diesen Mechanismus.
Die Sog-Wirkung eines (im Verhältnis zu den Herkunftsverhältnissen) Lebens im Luxus wird
dabei von den werbenden Männern (bzw. den Familien) gezielt ins Spiel gebracht. Dabei
bedarf es keiner großen Überredungskünste um die künftigen Schwiegereltern angesichts solcher
Perspektiven zur Zustimmung zu bringen:


„Um die zukünftige Braut bzw. Schwiegertochter zu
einer Eheschließung zu motivieren, argumentieren die Eltern des Mannes bei der
Brautwerbung mit Vorteilen in Deutschland. Hierbei werden die ökonomischen Ressourcen,
wie z. B. eine schöne Wohnung mit fließendem warmen Wasser, Auto, Waschmaschine,
Kühlschrank, Kranken- und Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe etc. als Argumente in den
Vordergrund gestellt. Bei der Beschreibung der Biografien konnte festgestellt werden, dass
gerade diese materiellen Dinge, die in Deutschland eine Selbstverständlichkeit sind, in den
Heimatdörfern der Mädchen mit großem Luxus verbunden werden. (...) ... [So] kann die
These aufgestellt werden, dass der persönliche Brautpreis der Mädchen ein luxuriöses Leben
in Deutschland impliziert. Die Interviewpartner argumentieren bei der Brautwerbung mit
weiteren gut funktionierenden sozialen Sicherungssystemen in Deutschland, wie z. B.
Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe, die in dieser Form in der Türkei nicht existieren."

(Ahmet Toprak)
Toprak zitiert einen Interviewpartner, der die Argumentation prägnant wiedergibt:


„Wir wollten eine Frau aus der Türkei holen. Dann hat
der Vater gefragt, ne, was mache ich beruflich und so. Ich habe dann gesagt, momentan bin
ich arbeitslos oder so. Ja, dann hat er gesagt, wie hast du das Auto gekauft und so. (...) Ich
habe gesagt, ich bekomme Arbeitslosengeld und später Sozialhilfe. Wenn man kein Arbeit hat,
kann man vom Staat bekommen oder so. Und auch Sozialhilfe oder so. Das gibt es in der
Türkei nicht, ne (...) Der Vater hat dann gesagt. Das ist schön in Deutschland. Man bekommt
vom Staat Geld. Danach war kein Problem."


Nicht wenige türkischstämmige Männer aus Deutschland orientieren sich vorwiegend an
Frauen aus ländlichen türkischen Regionen (und nicht an Frauen in Deutschland), weil sie
nicht „angefixt" sind vom „westlichen Geist", von Vorstellungen westlicher Lebensweise und
dem Wunsch nach Gleichberechtigung. Sie fügen sich widerspruchsloser den Vorstellungen
der beteiligten Familien. Der Hauptgrund für diese Präferenz in die Türkei bei den Männern
besteht sicherlich darin, dass sie das Verhalten der türkischen Mädchen in Deutschland
unehrenhaft finden…
Dem Wunsch nach einer Frau, die sich anpasst, nicht widerspricht, und die konventionelle
Geschlechterrolle annimmt, entsprechen wohl am ehesten die Mädchen, die in konservativen
Umfeldern in der ländlichen Türkei aufgewachsen sind. Dort verbreitete Erziehungsziele und
Erziehungspraxis lassen diese Wünsche dann sicherlich auch als realistisch erscheinen.
Aber die Praxis gibt es ebenso auch umgekehrt…


(…) Als er zwölf Jahre alt war, holte ihn der Vater als
Ersten der Familie aus der Türkei zu sich nach Deutschland. Der Sohn war schüchtern, auch fünf
Jahre später noch gegenüber den jungen Frauen, die sich im Café seines Vaters um ihn bemühten.
Eine von ihnen besonders: „Wir flirteten miteinander, aber es war nichts Ernstes.“ Das wurde es
erst, als der Vater ihm sagte, das Mädchen sei die Tochter eines Freundes. Der habe sehr
traditionelle Ansichten. „Mein Vater befahl mir, sie zu heiraten, weil ich sonst seine Ehre verletzen
würde.“ Zunächst lehnte Ismet ab. Doch der Vater warnte und drohte damit, ihn aus dem Haus zu
werfen. Der 17-Jährige bekam Angst. Er wollte nicht auf der Straße landen, ohne Geld und kurz vor
seinem Schulabschluss. Er stimmte der Hochzeit zu, eingeschüchtert und verletzt.
Von türkischstämmigen Männern kursieren in Deutschland pauschale Bilder: die der Paschas, die
ihre Frauen daheim schlagen, ihre Ehre bis aufs Blut verteidigen, den Gebetskranz immer bei der
Hand. Von Patriarchen, die ihre archaischen Sitten und Gebräuche mit hierhergenommen haben.
Vielleicht aber sieht die Realität ganz anders aus? Vielleicht sind Männer genauso Opfer einer
patriarchalen Gesellschaft? Dass auch sie unter der Last der Erwartungen zusammenbrechen
können, scheint nicht ins Bild zu passen. Bei Ismet war es der psychologische Druck seines Vaters,
der ihn in die Ehe einwilligen ließ. Er spürte die Last der Verantwortung, ein guter Ehemann sein zu
müssen, für eine Frau, die er nicht liebte. Über die Hochzeitsnacht sagt er: „Ich fühlte mich nicht
hingezogen zu ihr. Aber ich habe mir gesagt: Stell dich nicht so an, sei ein Mann und mach es
einfach. Das war ein grauenhaftes Gefühl.“
Warum der Vater so auf die Hochzeit bestanden hatte, fand Ismet erst sehr viel später heraus:
„Mein Vater dachte, die Familie meiner Frau wäre reich. Durch unsere Hochzeit wollte er
profitieren.“ Ismet aber fühlte sich wie ein Tier, verschachert für ein bisschen Geld. Seiner Frau ist
er trotzdem treu geblieben. Verheiratet sind sie inzwischen schon seit 20 Jahren. Zwei Jahrzehnte,
um die sich der 37-Jährige heute betrogen fühlt.
„Viele Männer verharren in ihren Ehen, weil sie sich schämen. Sie wollen nicht als unmännlich
gelten“, sagt Kazim Erdogan, ein Berliner Psychologe, der in Neukölln eine bislang einzigartige
Gruppe gegründet hat….

"[autourl (http://www.rheinischer-merkur.de/2010_35_Zeige_niemals_Sch.44535.0.html?&no_cache=1[/autourl]]Rheinischer Merkur – Zeige niemals Schwäche!)
Dem Nachzug von Ehepartnern aus den Herkunftsregionen kommt für das Fortbestehen
ethnischer Kolonien und verfestigter, parallelgesellschaftlicher Strukturen große Bedeutung
zu. Das Zentrum für Türkeistudien macht zwei Personengruppen aus, für die die Merkmale
parallelgesellschaftlicher Strukturen besonders ausgeprägt sind und nachzulesen sind unter:
Euro-Islam
- Das neue Islamverständnis der Muslime in der Migration
(Archiv-Version vom 06.07.2011)
Weitere Leseempfehlung zu der punktuellen Problematik: http://www.soffi-f.de/files/u2/Abschlussbericht_ML2.pdf

Die beschriebene Problematik dürfte bei einer Reihe von integrationsversagenden Familien eine gewichtige Rolle gespielt haben und die Frage, welche Lehren daraus für die Zukunft zu ziehen sind, dürften ein weites Feld ergeben, bei dem auch eine Beschränkung des Zugangs in das Sozialsystem für Zuwanderer kein Tabu sein sollte.


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:28
@Valentini
Krasse Zusammenfassung: Die Frau als Handelsware. Und die Ehe als halblegales Instrument zum Sozialschmarotzertum.


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:37
Nicht nur die Frau,auch Männer werden in dieses starre System der Erwartungshaltungen gepresst


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:38
@Warhead
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Nicht nur die Frau,auch Männer werden in dieses starre System der Erwartungshaltungen gepresst
Es betrifft schon überwiegend Frauen aber dass so mancher Mann davon auch betroffen ist, habe ich ja mit entsprechendem Artikel aus dem Rheinischen Merkur dargelegt.


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:45
Hier gibts ein Männerhaus das ist vollgestopft mit weggelaufenen,misshandelten türkischen Männern


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Sarrazin: Hart aber fair?

17.09.2010 um 14:51
@Warhead
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Hier gibts ein Männerhaus das ist vollgestopft mit weggelaufenen,misshandelten türkischen Männern
schlimm, ein Zustand den man schleunigst ändern muss.


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