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Obamas Stern sinkt

29 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Guantanamo, Barack Obama ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Obamas Stern sinkt

30.09.2009 um 23:08
Ist die heutige Zeit inzwischen so schnelllebig das man bei einem Politiker der auf vier Jahre gewählt wurde schon nach neun Monaten quasi eine Endbilanz seiner Amtszeit zieht?

Ich denke doch nicht oder?


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Obamas Stern sinkt

30.09.2009 um 23:22
Ohne solch unglaubliche Heilsbotschaften wäre Obama wohl nie Präsident einer derart "aufgeklärten" Bevölkerung - wie der amerikanischen - geworden. Verstehen kann man die Leute natürlich schon, man wollte Veränderungen (unabhängig davon ob die Ankündigungen dazu lauter lakonisch-plakativer Simplifizierungen ala "change" oder "yes, we can!" waren)! Und man hatte genug vom Tenor des idiotischen Vorgängers, der andauernd vom "war on terrorism" und "rogue states" sprach. Irgendwie klang, klingt und wird für mich beides so dermaßen hohl und billig klingen, dass sich Obamas Glaubwürdigkeit bei mir noch vor seiner eigentlichen Inauguration verpisst hat.
Und dann die Folgen... univerzal hat dies ja schon angedeutet. Manches könnte ich ergänzen!
"Guantánamo-Schließung dauert länger" stand am Montag in der FAZ! "Der amerikanische Verteidigungsminister Gates hat am Sonntag faktisch eingestanden, dass das Gefangenenlager Guantánamo nicht wie von Präsident Obama versprochen bis zum 22. Januar 2010 geschlossen werden kann."
Ferner die Sache mit der ABM in Osteuropa..., welche alle so anzukotzen scheint. Obama hat dieses Vorhaben vor kurzem revidiert! Und dann ergänzt, dass die Systeme eher auf Schiffen stationiert werden sollen. Das ändert doch gar nichts. Und dieser Mann will irgendjemandem ernsthaft die Hand reichen?
Zum Schluss wollte ich jedenfalls noch hinzufügen, dass Barack Obama bei sich Menschen wie Timothy Geithner und Larry Summers wirtschaften lässt, quasi DIE Architekten der Finanzkrise! Und nein, nur weil der zweitgrößte Spender in Obamas Wahlkampf Goldmann Sachs war, sollte man doch nicht sofort denken, dass dieser Präsident ein Wallstreet-Technokrat ist. Aber man kann es ruhig!
Zitat von univerzaluniverzal schrieb:Es ist schade darum, denn eines kann man dem Mann nicht absprechen: Idealismus.
Grotesk, dass ein anderer US-Präsident zum Thema Idealismus ein, hinsichtlich Obama, meiner Meinung nach, doch sehr passenendes Zitat erschuf:
"Worte ohne Taten sind die Mörder des Idealismus."
Und Herbert Hoover war gar Republikaner :D


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Obamas Stern sinkt

30.09.2009 um 23:26
Er macht vor allem die Ultrakonservativen,die Religiösen und den rassistischen white american thrash sauer,die sehen den Staat als Übel,den bezeichnen sie nur als Ostküste,was die umschreibung für liberal und jüdisch ist.Das alte Europa ist für die der Hort des Kommunismus,die glauben fest an die mär vom Tellerwäscher zum Millionär,auch wenn sie drei Jobs machen müssen...und das rechtsradikale Geschwurbel solcher schmierigen rechtsradikalen Schweinebacken wie Alex Jones wird hier auch noch ständig goutiert.Das Fünfzig millionen Amis ohne Krankenversicherung sind,das stört diese Leute nicht,im Gegenteil,für die ist Armut selbstverschuldet,nicht etwa mutwillig herbeigeführter Zustand eines Systems


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Obamas Stern sinkt

01.10.2009 um 15:30
@univerzal
Zitat von univerzaluniverzal schrieb:seit knapp neun Monaten versucht sich Barack Obama als amerikanischer Präsident, mit eher zweifelhaften Erfolg(en).
Geben wir dem «schwarzen Kennedy» ein wenig mehr Zeit, seine Versprechen umzusetzen. In den Monaten, die ihm zur Verfügung standen, hätte es manch deutsche Koalition nicht mal geschafft, ihre Koalitions-Verhandlungen zum Abschluss zu bringen.
Womöglich zahlt er seinem monatelangen Wahlkampf doch mehr Tribut, als wir glauben möchten.
Im TV war er allgegenwärtig, er hat die Massen begeistert und weltweit polarisiert - all das kostet Kraft. Ich war schon kurz nach seinem Einzug ins Weisse Haus der Meinung, dass er einen entkräfteten Eindruck macht. In der Mathematik müssten wir an dieser Stelle von einer Unbekannten ausgehen.
Zu den Militär-Tribunalen: was wir kritisieren, ist der rechtsfreie Raum, in dem sie sich bewegen. Das hat auch Obama kritisiert.
Wenn er es schafft, den Gefangenen zumindest den Status der Kriegsgefangenen zukommen zu lassen oder sie mit mehr Rechten auszustatten - was kritisieren wir dann eigentlich noch?
Zitat von univerzaluniverzal schrieb:Es wird bereits davon ausgegangen, dass Obama und sein Energieministier Steven Chu diesen Akt wohl deutlich aufweichen müssen, um gegen Lobbyisten und innerpolitischen Widerstand anzukommen.
War das so von ihm geplant? Im Wahlkampf hat er den Kampf gegen den Lobbyismus derart großmäulig angekündigt, dass ich da schon fest mit einer gehörigen Portion Selbstüberschätzung gerechnet habe. Freiwillig wird er seine vollmundigen Ankündigungen nicht brechen; immerhin will er wiedergewählt werden.
Allerdings wird sein Einblick hinter die Kulissen nicht groß genug gewesen sein, um zu wissen, wem er da den Krieg erklärt hat. Er ist schlichtweg eingeknickt.


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Obamas Stern sinkt

01.10.2009 um 15:46
Kennedy und Obama zu vergleichen find ich nicht grad passend.Das einzige was die gemeinsam haben ist das junge Amtsantrittsalter.
Kennedy war die Hoffnung des kleinen Mannes, Obama sieht aus wie der kleine Mann... schwimmt aber bei den (Finanz)Haien mit.
Kennedy hat aktiv gegen die Mafia gekämpft, was ihm vermutlich auch das Leben gekostet hat. Bei Obama seh ich nur viel heisse Luft die im Nichts verpufft... zugegebener Massen liegt es oft nicht an ihm. Ändert aber nichts am Resultat.
Er hätte den ganzen Apperat umbauen sollen... den Laden aufräumen. Dazu müsste er im Dreck wühlen... will er aber nicht. Das hat er mit den Foltervorwürfen bestätigt. Statt die Sache penibel zu untersuchen und es für die gute Sache zu nutzen.. ein paar korupte Köpfe über die Klinge springen zu lassen, wehrt er sich dagegen, bis ihm keine andere Wahl bleibt.
Das soll ein Mann der Veränderung sein?
Ja, mag sein dass er nicht so n Drecksack wie sein Vorgänger ist. Aber er ist genauso ein Sonntagsmensch wie all die anderen.


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Obamas Stern sinkt

01.10.2009 um 15:56
@Glünggi
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Das soll ein Mann der Veränderung sein?
Den Beinamen hat er sich aber selbst zu verdanken. Angedichtet wurde er ihm nicht. Immerhin hat er seinen Wahlkampf in Gänze auf seinen change ausgerichtet.
Übrig bleibt jetzt die Frage, ob wir einem Scharlatan in die Falle gegangen sind, der mit seiner Begeisterung einfach nur Wahlkampf betrieben hat, oder ob sich die versprochenen Veränderungen mit der Zeit einstellen.


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Obamas Stern sinkt

02.10.2009 um 18:25
@graueGans

Allein für sein diplomatisches Feingespür im Umgang mit Nordkorea Iran etc, dem Aufruf zum Aufrüstungsstop, das beendigen der Eiszeit mit Europa, gebührt ihm Respekt.

Der Umgang ist vorbildlich, die Ergebnisse nicht. Der einzige Erfolg den Obama in dieser Beziehung verbuchen kann, ist die Freilassung der beiden gefangen genommenen Journalistinnen. Obwohl es eigentlich aufs Konto des Clinton-Lagers geht.

@Saniel

Nur weil er seine Wahlversprechen nicht in den ersten paar Monaten zu 100% umsetzt muss er sich lange nicht brechen.

Ich habe ihm nicht die Umsetzung angekreidet, sondern den bisheringen Status. Wie man in meinen Beispielen sieht, ist er bei manchen Themen komplett vom Kurs abgekommen oder fast gescheitert, ehe es richtig losging.

Ich bin mir ziemlich sicher das sich Obamas Präsidentschaft unterm Strich positiv auswirken wird......

Spekulativ, wir werden sehen. Ich hoffe dass der Hype um die Person abgeklungen ist, und selbst der letzte Change-Fan zur Realität zurückkehrt.

@Larry08
Ist die heutige Zeit inzwischen so schnelllebig das man bei einem Politiker der auf vier Jahre gewählt wurde schon nach neun Monaten quasi eine Endbilanz seiner Amtszeit zieht?

War in meinen Starter irgendwo ein endgültiges Fazit? Eben, meine Kritik ist eher eine Zwischen- als eine Endbilanz.

@kirsten_sux
Unsere Ansichten gehen wohl größtenteils konform.

Worte ohne Taten sind die Mörder des Idealismus.

Für das Beispiel Obama liegt der Hase wohl nicht in den fehlenden Taten sondern eher in der fehlenden Effizienz begraben. *fg

@Warhead
Das Fünfzig millionen Amis ohne Krankenversicherung sind,das stört diese Leute nicht,im Gegenteil,für die ist Armut selbstverschuldet,nicht etwa mutwillig herbeigeführter Zustand eines Systems

Wohl wahr, und Obamas Steckenpferd besteht darin, diesen hässlichen Umstand zu beseitigen. Nur, wie reformiert man einen etablierten Staatsapparat? Den Weg, den er momentan beschreitet, scheint buchstäblich der Holzweg zu sein.

@niurick
Wenn er es schafft, den Gefangenen zumindest den Status der Kriegsgefangenen zukommen zu lassen oder sie mit mehr Rechten auszustatten - was kritisieren wir dann eigentlich noch?

Wenn es denn nur so wäre. Gut, Foltergeständnisse zählen nicht mehr. Dennoch benimmt sich die amerik. Regierung in diesem Zusammenhang immer noch wie die Axt im Walde. Solange Guantánamo noch steht, müssen wir fürchten, dass die alten Zustände wieder massentauglich werden. Dafür braucht es genau einen Anschlag im amerikanischen Refugium, und schon schwingt die ganze Nation wieder um.

War das so von ihm geplant?
Sicher nicht. Aber jeder Schmalspur-Politiker wäre nicht so naiv gewesen und hätte geahnt, dass ein Kampf gegen die Lobby ein Kampf gegen die Hydra ist. Man schlägt einen Kopf ab und drei wachsen nach.
---

Nur damit wir uns verstehen: Ich war auch froh, dass die Amis Obama den Vorzug gegönnt haben. Liegt wahrscheinlich auch an dem beispiellosen Wahlkampf, der an Genialität grenzt. Nichtsdestotrotz, selbst wenn er unter seinen Nadelstreifen ein schwarzes Superman-Kostüm trägt, auch Obamas Wirken gehört kritisch hinterfragt. Und wie man sieht nicht grundlos.

Apropos: 'Yes, we can' ist von der Serie 'Bob der Baumeister' abgekupfert. Jo, wir schaffen das...hrhrhr

Und damit ihr alle up 2 date seid: Sie haben sich die Hand gegeben, gelächelt - ein Erfolg! Sie saßen sich 45 Minuten lang gegenüber, es scheint, sie haben einander zugehört - welch ein Erfolg! Spitzendiplomaten aus den USA und dem Iran haben in dieser Woche das getan, was vernünftige Menschen gemeinhin tun, wenn es ein Problem zu lösen gilt: Sie haben miteinander geredet...

-> http://www.stern.de/politik/ausland/was-die-welt-bewegt-obamas-seiltanz-mit-dem-iran-1512388.html


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Obamas Stern sinkt

02.10.2009 um 18:36
@univerzal

Nur, wie reformiert man einen etablierten Staatsapparat?

Wenn er Erfolg haben will, dann in zweierlei Hinsicht.
Zum einen: politisch durch Reformen, zum anderen, indem er ein Umdenken in der Bevölkerung erreicht, das marode System gar nicht erst in Anspruch nehmen zu müssen.
Ich müsste googeln - ich glaube aber, mich an Vorschläge zu mehr Sport und einer gesunden Ernährung in Schulen erinnern zu können.
So würde er zweigleisig fahren.

Aber jeder Schmalspur-Politiker wäre nicht so naiv gewesen und hätte geahnt, dass ein Kampf gegen die Lobby ein Kampf gegen die Hydra ist.

Werfen wir ihm also vor, dass er Idealist ist, oder dass er kein grauhaariger Ex-Militär ist?
Mein Vorschlag: geben wir ihm Zeit. Zumindest so lange, wie mir keine intelligenten Vorschläge zum Kampf gegen den Lobbyismus einfallen.


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