univerzal
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Obamas Stern sinkt
30.09.2009 um 19:44Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.
Heiner Geißler
oder
Je weniger wir Trugbilder bewundern, desto mehr vermögen wir die Wahrheit aufzunehmen.
Erasmus von Rotterdam
---
Aloha liebe Zeitgenossen der knöcheltiefen Unterhaltung,
seit knapp neun Monaten versucht sich Barack Obama als amerikanischer Präsident, mit eher zweifelhaften Erfolg(en). Gebrochene Wahlversprechen, kaum umsetzbare Mammutprojekte und internationaler Druck von allen Seiten, dazu die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise (die ihren Zenit noch lange nicht erreicht hat).
Im Grunde wäre das kein großes Ding, wäre da nicht eine brisante Tatsache: Weltweit wurde Obama als Messias der Politikerkaste gefeiert. Man sah Obama -damals noch als Kandidat- am Brandenburger Tor sprechen und der Ansturm an Begeisterung liess hoffen, dass jahrelange deutsche Verdrossenheit gegenüber amerikanischer Politik mit einem Hauch weggespült wurde. Weit gefehlt.
Obama ist im Moment nicht anderes als ein weiterer Etappenstein, der die Auswüchse politischer Fehlleitung fortsetzt. Dazu ein paar Beispiele:
• Guantánamo wurde zwar geschlossen, die umstrittenen Militärtribunale (Militärgerichte die im Schnellverfahren vermeindliche Terroristen aburteilen, oft nur anhand von Indizien) bleiben aber weiterhin gestattet und wurden nur vorübergehend ausgesetzt. Eindeutiger Bruch seiner vorhergehenden Wahlversprechen. Dass dabei Gefangenenaussagen die unter Folter erzielt wurden, nicht gewertet werden dürfen, ist wirklich nur ein schwacher Trost.
• Sein Vorschlag zu einer Sondersteuer für Erdölkonzerne, zur Vermeidung der exorbitanten Gewinne dieser Branche, wurde noch vor seinem Amtsantritt im Januar von ihm revidiert
• der 'American Clean Energy and Security Act of 2009', ein Plan zur Senkung der CO²-Ausstöße um 83% bis zum Jahre 2050, steht ebenfalls auf der Kippe. Es wird bereits davon ausgegangen, dass Obama und sein Energieministier Steven Chu diesen Akt wohl deutlich aufweichen müssen, um gegen Lobbyisten und innerpolitischen Widerstand anzukommen. Die Senkung der Engergieemissionen waren ein zentrales Wahlkampfthema von Obama.
• Iran tanzt ihm nach wie vor auf der Nase herum.
• Der Nahost-Gipfel war ebenfalls keine Rühmlichkeit.
Und bevor ich diese Legende endlos fortführe, nun der aktuellste Misserfolg: Die allumfassende Gesundheitsreform.
Es war von Anfang an klar, dass es schwer wird, diese Reform durchzusetzen, gegenüber Republikanern und dem Konglomerat aus Pharmalobbyisten, Privatkliniken und -ärzte. Inzwischen weht aber auch eine heftige Anti-Prise aus Richtung der Bevölkerung.
Beispielsweise wurde ein Vorschlag, der die staatliche Unterstützung bei Beratung von älteren Patienten für medizinische Behandlung zum Lebensende beinhaltet, von Republikanern schlicht mit den damaligen Euthanasie-Programmen des dritten Reichs verglichen. Und diese Schiene zieht, Tumulte, Handgreiflichkeiten bei Demos, Morddrohungen gegenüber führenden Demokraten sind bereits vorgekommen. Obama verliert Stück für Stück den anfangs noch überschwänglichen Rückhalt in der Bevölkerung. Auch hier weht der Gegenwind harsch.
Achja, Obama's Plan zur Durchsetzung einer staatlich geführten Krankenversicherung für die 46 Millionen nichtversicherten Amerikaner ist im Finanzausschuss des Senats heute gescheitert. Zur Info: Dieser Ausschuss ist mehrheitlich von Demokraten besetzt. Sie halten die Pläne des Präsidenten nicht realistisch und für unumsetzbar.
---
Fazit: Obama kommt nun sukzessive dort an, wo die meisten Politiker längst vor sich hinvegetieren. Nämlich im politischen Sumpf gefährlicher Bedeutungslosigkeit. Aus dem vielgepriesenen Wunderheiler wird nun doch nur ein schnöder Allgemeinmediziner, der allerhöchstens über Fachwissen und nicht über Magie verfügt.
Es ist schade darum, denn eines kann man dem Mann nicht absprechen: Idealismus. Und die Fähigkeit, viel dafür getan zu haben, um seine Inspiration Wahrheit werden zu lassen.
Nun die Preisfrage: Was haltet ihr davon? Wird sich Obama wieder rehabilitieren, oder verglüht der Stern?
Heiner Geißler
oder
Je weniger wir Trugbilder bewundern, desto mehr vermögen wir die Wahrheit aufzunehmen.
Erasmus von Rotterdam
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Aloha liebe Zeitgenossen der knöcheltiefen Unterhaltung,
seit knapp neun Monaten versucht sich Barack Obama als amerikanischer Präsident, mit eher zweifelhaften Erfolg(en). Gebrochene Wahlversprechen, kaum umsetzbare Mammutprojekte und internationaler Druck von allen Seiten, dazu die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise (die ihren Zenit noch lange nicht erreicht hat).
Im Grunde wäre das kein großes Ding, wäre da nicht eine brisante Tatsache: Weltweit wurde Obama als Messias der Politikerkaste gefeiert. Man sah Obama -damals noch als Kandidat- am Brandenburger Tor sprechen und der Ansturm an Begeisterung liess hoffen, dass jahrelange deutsche Verdrossenheit gegenüber amerikanischer Politik mit einem Hauch weggespült wurde. Weit gefehlt.
Obama ist im Moment nicht anderes als ein weiterer Etappenstein, der die Auswüchse politischer Fehlleitung fortsetzt. Dazu ein paar Beispiele:
• Guantánamo wurde zwar geschlossen, die umstrittenen Militärtribunale (Militärgerichte die im Schnellverfahren vermeindliche Terroristen aburteilen, oft nur anhand von Indizien) bleiben aber weiterhin gestattet und wurden nur vorübergehend ausgesetzt. Eindeutiger Bruch seiner vorhergehenden Wahlversprechen. Dass dabei Gefangenenaussagen die unter Folter erzielt wurden, nicht gewertet werden dürfen, ist wirklich nur ein schwacher Trost.
• Sein Vorschlag zu einer Sondersteuer für Erdölkonzerne, zur Vermeidung der exorbitanten Gewinne dieser Branche, wurde noch vor seinem Amtsantritt im Januar von ihm revidiert
• der 'American Clean Energy and Security Act of 2009', ein Plan zur Senkung der CO²-Ausstöße um 83% bis zum Jahre 2050, steht ebenfalls auf der Kippe. Es wird bereits davon ausgegangen, dass Obama und sein Energieministier Steven Chu diesen Akt wohl deutlich aufweichen müssen, um gegen Lobbyisten und innerpolitischen Widerstand anzukommen. Die Senkung der Engergieemissionen waren ein zentrales Wahlkampfthema von Obama.
• Iran tanzt ihm nach wie vor auf der Nase herum.
• Der Nahost-Gipfel war ebenfalls keine Rühmlichkeit.
Und bevor ich diese Legende endlos fortführe, nun der aktuellste Misserfolg: Die allumfassende Gesundheitsreform.
Es war von Anfang an klar, dass es schwer wird, diese Reform durchzusetzen, gegenüber Republikanern und dem Konglomerat aus Pharmalobbyisten, Privatkliniken und -ärzte. Inzwischen weht aber auch eine heftige Anti-Prise aus Richtung der Bevölkerung.
Beispielsweise wurde ein Vorschlag, der die staatliche Unterstützung bei Beratung von älteren Patienten für medizinische Behandlung zum Lebensende beinhaltet, von Republikanern schlicht mit den damaligen Euthanasie-Programmen des dritten Reichs verglichen. Und diese Schiene zieht, Tumulte, Handgreiflichkeiten bei Demos, Morddrohungen gegenüber führenden Demokraten sind bereits vorgekommen. Obama verliert Stück für Stück den anfangs noch überschwänglichen Rückhalt in der Bevölkerung. Auch hier weht der Gegenwind harsch.
Achja, Obama's Plan zur Durchsetzung einer staatlich geführten Krankenversicherung für die 46 Millionen nichtversicherten Amerikaner ist im Finanzausschuss des Senats heute gescheitert. Zur Info: Dieser Ausschuss ist mehrheitlich von Demokraten besetzt. Sie halten die Pläne des Präsidenten nicht realistisch und für unumsetzbar.
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Fazit: Obama kommt nun sukzessive dort an, wo die meisten Politiker längst vor sich hinvegetieren. Nämlich im politischen Sumpf gefährlicher Bedeutungslosigkeit. Aus dem vielgepriesenen Wunderheiler wird nun doch nur ein schnöder Allgemeinmediziner, der allerhöchstens über Fachwissen und nicht über Magie verfügt.
Es ist schade darum, denn eines kann man dem Mann nicht absprechen: Idealismus. Und die Fähigkeit, viel dafür getan zu haben, um seine Inspiration Wahrheit werden zu lassen.
Nun die Preisfrage: Was haltet ihr davon? Wird sich Obama wieder rehabilitieren, oder verglüht der Stern?