@mitrasMan merkt schon das du dich nicht wirklich mit denen beschäftigt hast...im Gegensatz zu anderen
Zu den Bundestagswahlen möchte auch die „Willi Weise“ Bewegung antreten. Zwar tritt sie nicht als Partei an, aber es finden sich Kandidat_innen quer durch die Bundesrepublik, die auf die Stimmen der Wähler_innen hoffen. „Willi Weise“ Bewegung ist der Name dieser Vereinigung, deren Ziel unter anderem darin besteht „für das deutsche Volk seine volle Souveränität und einen Friedensvertrag zu erreichen“(Screenshot). Die „Weisen“ klagen: „Es ist unglaublich: unser Land ist wahrhaftig immer noch Besatzungsgebiet.“ Das wolle mensch ändern, um „Pläne für Sternenreisen“ oder Biohöfe umzusetzen.
Außerdem wollen die „Weisen“ eine neue Währung namens „REALGELD“ einführen. Das geschieht, nach den Plänen der „Weisen“ dann „frech parallel zum unfähigen Euro“. Die „Weisen“ wollen im übrigen „eine erfolgreiche, von irgendeiner Tyrannei befreiende Volksbewegung“ schaffen, in dem fähige „RegioWir-Führungspersönlichkeiten“ irgendwelche unbedarfte Menschen zu einer „Wir-Gruppe“ zusammenfassen.
Als Kandidat tritt unter anderem der „Weisen“ Initiator Friedrich von Aas (eigentlich: Otto Friedrich Schönbeck, siehe Foto) an. Er fordert seit den 70′er Jahren ein „zinsfreies Wirtschaftskonzept“. Zeitweise sah sich Aas als Reinkarnation des anarchistischen Theoretikers Silvio Gesell, dessen Theorien als strukturell antisemitisch bezeichnet werden können. Aas, und die Anhänger_innen dieser Theorien, machen alle Übel dieser Welt in der Zirkulationssphäre ausfindig, verdrängen die Ausbeutung in der Produktion und pflegen ein falsches Bild vom Kapitalismus, das strukturell antisemitisch ist. Solche Ideen mögen auch Nazis. 1999 druckte beispielsweise die „Stimme des Gewissens“, das Hausblatt des 2008 verbotenen „Collegium Humanum“, einen Text in dem Schönbeck eine „naturgebundene neue dynamische Währungsstruktur“ propagierte, bei der „dem Geld ohne Zins Beine gemacht werden“ sollte.
Der Einzelkandidat Karl Heinz Lüder (Bad Doberan – Güstrow – Müritz) findet „Spiritualität“ und das „Fahrrad“ sehr wichtig. Außerdem fordert er, im Sprach-Jargon der Reichsbürger_innen einen „Friedensvertrag und eine Vefassung“ . Ebenso sieht das Horst Deuter (Braunschweig). Der ist ein weiterer Kandidat der „Weisen“ und fordert auch“einen Friedensvertrag“ während der Kandidat Wolfram Krauß lediglich „endlich eine vom Volk frei gewählte Verfassung“ fordert. „Des souveränen deutschen Volkes Herrschaft“ widmet sich Volkmar Welke (Dresden II – Bautzen II) während Heinz Wunderlich (Hof) sich darüber beklagt, dass „den Kapitalinteressen ein zukunftsfähiges Deutschland geopfert“ werden würde, während er sich ansonsten eher „Regiowährungen, Tauschringen“ und „ökologischen Konsumgemeinschaften“ widmet. Ansonsten machen sich die Kandidat_innen oftmals für ein so genanntes „Bedingungsloses Grundeinkommen“ stark, während sie in „Zinsen“ und dem „zirkulierenden Euro“ etwas schlechtes entdeckt haben wollen. Sie fordern „Spekulationsfreies Geld“ oder eine „Grundsicherung“. Den wenigsten Menschen wird bewusst sein, dass sich die Kandidat_innen dieser „Partei“ in die Tradition einer verkürzten Kapitalismus-Kritik stellen, bei der lediglich „Zinsen“ und die „Spekulation“ kritisiert werden. Solche Theorien kann mensch zu Recht als strukturell antisemitisch bezeichnen.
Ein weiterer Kandidat ist ein alter Bekannter: Marcel Wojnarowicz, der Sänger der Band „Die Bandbreite“ hat sich in die passende Gesellschaft begeben, um mit den anderen Kandidat_innen der „Willi Weise Bewegung“ den Bundestag aufzumischen. Doch zum Glück werden die Kandidat_innen der „Weisen“ keine reale Chance haben, gegen die bürgerlichen Parteien zu bestehen. Der ominöse „Friedensvertrag“ und das genauso suspekte „REALGELD“ werden also nicht eingeführt werden, auch wenn es einige „Weisen“ gerne so hätten.
Hier gibts ansonsten mehr über die so netten Willi Weises
http://www.grundeinkommen.de/07/07/2009/willi-weise-mit-weissem-hemd-in-die-neue-zeit.htmlhttp://cowritten.wordpress.com/2009/02/17/schaurige-weltverbesserer/