Realo schrieb:Deshalb war ja auch mein Vorschlag, BGE nur an bedürftige in voller Höhe auszuzahlen
Dann ist es nicht mehr bedingungslos und wir können diesen Terminus beerdigen.
bgeoweh schrieb:Lohnarbeit usw. verkompliziert die Abläufe nur.
Im Gegenteil. Gehe ich in den Wald und sammle Beeren, habe ich Beeren, aber wo bekomme ich meine Schuhe her? Was, wenn der Schuhmacher keine Beeren möchte? Nur der Schmied vielleicht, aber von dem brauche ich nichts. Und der Schuster vom Schmied auch nichts.
Deswegen ist es eine Errungenschaft, ein universell einsetzbaren Lohn zu bekommen.
Orig.Nathan schrieb:In deutschen Gefängnissen ist die Zuteilung einer Arbeit eine Belohnung, die nur bei guter Führung zugesprochen wird. Langeweile ist Teil des Bestrafungssystem und eine höllische mentale Folter.
Sagt wer? Strafgefangene haben das Recht und die Pflicht, zu arbeiten (§§ 39ff. StVollzG).
Orig.Nathan schrieb:Freiwilliges Arbeiten schafft einen Platz im Sozialgefüge einer Gesellschaft, bedeutet nicht selten eine soziale Anerkennung, die man im Beruf nicht erfährt.
Das wiederum stimmt. Viele Menschen - die meisten - würden sich irgendwie beschäftigen. Nur nicht gerade mit Dingen, die notwendig sind.
Es gibt viel ehrenamtliche Arbeit - aber das sind eher immer die selben Tätigkeiten. Und vor allem nach Lust und Laune. Ich würde mal behaupten, man findet nicht viele Leute, die gerne an fünf Tagen die Woche ab fünf Uhr morgens regelmäßig in Vollzeit Mülltonnen leeren. Oder Regale einräumen. Oder Kinder unterrichten, um mal von den "typisch genannten" Tätigkeiten weg zu kommen. Die Entlohnung ist einfach eine starke Motivation. Sie kann sicherlich in gesellschaftlichem Lob erfolgen, aber meist besser in Geld.
Orig.Nathan schrieb:Sorry, aber ich kann dies aus meinem täglichen Erleben in der deutschen Arbeitswelt einfach nicht bestätigen. Es ist z.B. schier unglaublich, wie stolz ein deutscher Arbeitnehmer auch dann noch auf "sein" Unternehmen ist, wenn dieses ihn gerade vor die Tür gesetzt hat.
Orig.Nathan schrieb:Sorry, aber ich kann dies aus meinem täglichen Erleben in der deutschen Arbeitswelt einfach nicht bestätigen. Es ist z.B. schier unglaublich, wie stolz ein deutscher Arbeitnehmer auch dann noch auf "sein" Unternehmen ist, wenn dieses ihn gerade vor die Tür gesetzt hat.
Ich hoffe, das war Ironie. Denn die Realität ist das nicht. Im besten Fall ist das eine Nachkriegshaltung oder an manchen stellen heute noch in Japan zu finden. Aber nicht hierzulande.