Suppenhahn schrieb:Habe ich irgendetwas von Streichung der Sozialkassen geschrieben? Wenn du schon zitierst, dann solltest du den zitierten Tewxt auch lesen und verstehen!
Suppenhahn schrieb:es geht nicht um Verschlechterung der Versicherung, es geht um sinnvolle und maßvolle Reduzierung der Lohnnebenkosten.
Es ist immer sehr verdächtig, wenn jemand stets kryptisch bleibt und dann dem anderen vorhält, er würde nichts verstehen
:D Was genau sind denn die Lohnnebenkosten, die du senken willst? Zumindest in Deutschland werden darunter doch überwiegend die Beiträge zur sozialen Absicherung der AN verstanden. Oder möchtest du vlt die Steuern gesenkt haben? Die aber haben letztendlich den gleichen Zweck, wenn auch nicht so direkt. Sollte ich falsch liegen, erkläre mir bitte, wo. Mit irgendwelchen Nebulösitäten "sinnvoll" und "maßvoll" etc. lässt sich halt schlecht diskutieren. Da müsste man zumindest wissen, was konkret und gegebenenfalls um wieviel. Es ist aber auf jeden Fall erwiesen, dass die Senkung der Lohnnebenkosten keine positiven Auswirkungen auf die Arbeitnehmerschaft hat, denn mit der Schaffung eines Niedriglohnsektors haben wir ja bereits eine faktische Senkung der Lohnnebenkosten. Hat zwar in der Tat den Effekt, dass mehr eingestellt wird, aber eben zu schlechteren sozialen Bedingungen für die AN.
Wer hier allerdings von der hier eigentlich diskutierten Thematik offensichtlich nichts versteht, ist ja wohl eindeutig. Schließlich geht es beim BGE nicht darum, Anreize zum Arbeiten zu schaffen, sondern in erster Linie die Armutsspirale zu stoppen. Das Problem ist doch, dass viele Leute heutzutage trotz Arbeit arm sind! Dazu empfiehlt es sich in der Tat, die Beiträge zu lesen. Immerhin diskutieren wir hier schon seit geraumer Zeit darüber, dass menschliche Arbeitskraft immer weniger bezahlt wird und das nicht nur, weil die AG einfach nichts rausrücken wollen, sondern weil sich v. a. aufgrund der technologischen Entwicklung der Marktwert menschlicher Arbeitskraft stetig verringert. Aber ich wiederhole mich schon wieder…
Suppenhahn schrieb:Ich habe kein Problem, Bedürftigen zu helfen
Es ist bestimmt nicht deine Aufgabe, irgendwelchen Bedürftigen zu "helfen", das ist vornehmlich Aufgabe des Staates. Charity bekämpft Armut nicht effektiv, es braucht dafür eben ein staatliches System. Dazu benötigt der Staat die Mittel, denn auf irgendwelche reichen Säcke, die nach Gutsherrenart Almosen verteilen, ist, wie man sieht, nun mal kein Verlass. Von daher ist Charity im mindesten als Feigenblatt zu betrachten, wenn nicht sogar als auf die Eigeninteressen des "großzügigen" Spenders bezogen, zynisch, verlogen und dementsprechend unwirksam, absolut überflüssig.
Suppenhahn schrieb:Mit dem Prinzip der sozialen Hängematte sind schon so manche Staaten gescheitert.
Das was die arbeitgebernahe Propaganda gemeinhin unter "sozialer Hängematte" versteht, gibt es am ausgeprägtesten in den skandinavischen Ländern, die bekanntermaßen zu den Staaten mit dem höchsten Lebensstandard weltweit zählen. Oder glaubst du im Ernst, die Leute in tatsächlich gescheiterten Staaten wie z. B. dem Kongo sind so arm, weil es da jemals so etwas wie eine "soziale Hängematte" gegeben hätte? Mitnichten, davon können die nicht mal träumen, die Wirtschaft funktioniert dort hinten und vorne nicht, u. a. weil sich keiner was kaufen kann, selbst derjenige nicht, der dort unter katastrophalen Bedingungen in der Coltanmine ackert. Arbeit schützt also keineswegs vor Armut, das ist eine Illusion. In Wahrheit ist es nämlich so, dass es nicht in erster Linie Arbeit braucht, sondern Einkommen. Da liegt der Denkfehler, dem nach wie vor die meisten aufsitzen.
Und noch was: Hier ist mal wieder von "Eigenverantwortung" die Rede. Eigenverantwortung ist zwar gut und absolut zu begrüßen, keine Frage, dazu muss man aber auch in der Lage sein. Solange Leute durch die Gewährung von Einkommen, auf das sie existentiell angewiesen sind, in totaler Abhängigkeit gehalten werden, ist es zynisch, dieses Wort überhaupt in den Mund zu nehmen, die können nämlich so gar nicht eigenverantwortlich handeln. Von Eigenverantwortung reden wir bitte erst dann wieder, wenn es so etwas wie ein BGE gibt.