Optimist schrieb:In einem KLEINEN Haushalt wie der einer Familie wäre normalerweise ein Wirtschaften OHNE Kredit möglich. Einfach indem man nur das ausgibt, was man zur Verfügung hat und solange spart, bis man sich dieses und jenes leisten kann.
kommt doch drauf an was man will, auch für die Zukunft?
Nehmen wir die Familie die sich ein Haus kaufen oder bauen will. d.h man zahlt Miete für Haus oder Wohnung. Das was übrig bleibt wird auf die Seite gelegt zum sparen (Urlaub, Anschaffungen, Hauskaufkonto). dann mit 65 hat der jenige letztendlich ein paar Kröten die für ein paar kleine Prozent vermehrt wurden auf dem Konto wovon er seine restliches Leben zusätzlich einer kleinen Rente leben darf.
Er hat z.B. zwei Kinder - dennen hinterlässt er nichts.
Meine denkweise: ich wurde von meiner Mutter alleine großgezogen, haben an allen Ecken und Enden sparen müssen, hatte Probleme das nötige Geld zu bekommen um irgendwie Zusatzausbildung oder Landschulheime zu besuchen. Hatte nicht jedes tolle Spielzeug oder nicht jede tolle Klamotte (was nachträglich nicht das Problem ist).
Ich arbeite, zahl meine Miete an die Bank und irgendwann gehört mir mal mein Haus. Diesen Wert hab ich abzüglich der Zinsen was im Gesamtvolumen fast schon lächerlich ist - auf der Seite. Meine Steine verlieren in der Regel kaum an Wert (So lange das System relativ Gesund ist). Alles was ich bisher einbezahlt habe und gesund gewirtschaftet habe - habe ich fast alles auf der hohen Kante. Zu dem kommt hinzu das ich mit bedacht mein Wohngrund ausgesucht habe und der Wert derzeit um die hälfte höher ist als zum damaligen Kaufpreis.
Jetzt zahl ich die nächsten 20-40 Jahre ab, so gemanaget das ich sogar weniger zahle als zur Miete. Nach Ablösung des Kredites gehört mir der komplette Wert des Hauses. Ich habe dann im Alter einen Wohnsitz oder einnahmequelle. derzeit muß ich mich mit niemandem absprechen seis wenn ich ein Loch bohre, noch wenn ich den Rasen nicht mähe usw. pure Lebensqualität
:)Zu guter Letzt - wenn ich abtrette wird das Haus meinen Kindern vermacht - somit gebe ich etwas von richtigem Wert an meine Kinder weiter und ermögliche ihnen ein hoffentlich relativ sorgloses Leben und einen Grundstock für Ihre Familiengründung.
Ich sage immer ich lebe ja quasi zur Miete - nur das ich irgenwann fast alles zurückbekomme
;)Optimist schrieb:Keiner kann den eigentlichen Kredit jemals zurückzahlen, es werden hauptsächlich nur die Zinsen getilgt (ja ich weiß, das ist seitens der Banken der Sinn der Sache ;) ).
das ist schlichtweg falsch! oder schlecht beraten oder etwas dümmlich! Ich kenn den Tag an dem ich auf Null bin. Und gottbehüte - so lange da nichts passiert und ich normal (wie auch bei der Miete) weiterlebe - bin ich auf Null und hab mein Haus/Wert.
Natürlich gibt es genügen Familien die einfach schlecht beraten sind oder wirklich zu naiv. wenn ich ein Haus baue/Kaufe muß man Rücklagen bilden für "Wartung". eine Fassade kostet mal schnell 20-30.000 Euronen. Viele rechnen mit zwei Gehältern und dann wird die Frau Schwanger, arbeitet dann schnell wieder, aber eine Kita frist schonmal einen Teil des GEhaltes auf. dann gibt es noch jene die natürlich gleich noch schnell 2 neue AUtos benötigen weil der ImmoKredit günstiger ist als der VW Kredit und nach 5 Jahren wird zwangsversteigert. Aber wie gesagt - das ist dümmlich. (ja bitte jetzt nicht auf die Unschuldigen verweisen, dennen durch Jobverlust, Krankheit usw. alles verloren geht - ich weiß die gibt es - die meine ich nicht).
bei einer Firma ist es nochmal ein ähnliches und doch anderes Spiel. Erstens sind Kredite die gut geplant sind oft eher von Vorteil als von Nachteil (Steuern, etc.) dh. es gibt genügen Firmen die aus ihrer Tasche zahlen könnten aber dennoch einen Kredit aufnehmen.
zum anderen nimm einen Handwerker Betrieb. Fiktiv nimmt er 10.000 flocken per Monat ein. Abzüglich aller kosten bleiben 500 Euro auf dem Firmenfestgeldkonto. Jetzt stellt sich heraus das die alte super-kreissäge einen kompletschaden hat. die kostet halt mal 10.000 Euro. d.h. er muß ca. 20 Monate (ohne weitere Ungeplante ausgaben) auf die neue Kreissäge warten.
Kann er ohne die Kreissäge die 10.000 pro Monat weiter einnehmen? Verliert er Aufträge? kann er sein Personal noch auslasten? muß er jemanden entlassen? Teufelskreis.
Alternativ nimmt er einen Kredit auf von 10.000 plus alles in allem 2.000 Zinsen (als einfaches Beispiel). hat er sofort wieder den Status Quo und zahlt die nächsten 30 Monate den Kredit ab (plus Steuerliche Vorteile).
Genauso sieht es bei Expansion aus. Wächst meine Kundschaft oder meine Konkurenz - stehe ich vor der Wahl, investieren oder Kapitulieren. aber gerade Firmliche Investitionsgüter sind halt kein TV von Mediamarkt, sondern Fachwerkzeuge, Maschinen usw. die Rechnung ist dann einfach. entweder ich verliere meine Kunden oder ich nehme Geld auf und zahle es gut geplant zurück behalte meine Kunden oder gewinne sogar neue hinzu.
Oftmals sagen Firmen zu Recht, entweder du lieferst mir die komplette Menge oder wir suchen uns jemanden der das kann. und dann obligt es dem Chef zu sagen.... such oder ich such mir eine Maschine (als beispiel).
hätten wir in Deutschland jedesmal gewartet bis man Betrag X für einen neuinvestition auf der Seite hat, würde wir wahrscheinlich noch im Jahr 1515 leben.
Gut einen Unterschied gibt es, früher haben Häuslebauer sich gegenseitig unterstützt. Hier bei uns im Ort gibt es quasi eine ganze Siedlung die untereinander gebaut wurde. alle drei Monate wurde das nächste Haus zusammen gebaut. Mehr Eigenleistung, weniger Fremdleistungen. das ist in der heutigen Zeit nur noch schwer zu finden, diesen ZUsammenhalt - aber auch die Zeit neben Arbeit mal eben ein Häusle zu bauen.