Das bedingungslose Grundeinkommen
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Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 22:36Puschelhasi schrieb:im Land der FreienWo soll das sein ?
Ich kenne nur Länder, in denen eine Minderheit auf Kosten der Mehrheit frei ist.
Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 22:38@buddel
@eckhart hält die Versorgung der Menschen mit Hartz oder staatlichen Zuwendungen für entwürdigend...
Verhungern oder im Park schlafen ist entwürdigend, wenn du mich fragst.
Ein Staat der die Menschen mit Essen und Wohnung versorgt, ist doch an der Würde der Bürger interessiert, aber da sehen einige eben nicht.
Da fehlt wohl die Gegen-Erfahrung einfach.
@eckhart hält die Versorgung der Menschen mit Hartz oder staatlichen Zuwendungen für entwürdigend...
Verhungern oder im Park schlafen ist entwürdigend, wenn du mich fragst.
Ein Staat der die Menschen mit Essen und Wohnung versorgt, ist doch an der Würde der Bürger interessiert, aber da sehen einige eben nicht.
Da fehlt wohl die Gegen-Erfahrung einfach.
Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 22:42@Puschelhasi
Chile ( Folterlager und Stadion-Hinrichtungen im Namen der USamerikanischen "Freiheit" )
Deins und meins sind hier aber OT !
Chile ( Folterlager und Stadion-Hinrichtungen im Namen der USamerikanischen "Freiheit" )
Deins und meins sind hier aber OT !
Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 22:45@eckhart
Nordkorea, Arbeiter und Bauernparadies, wo milchige Bäche durch Tortenhäuser fliessen und hüpfende Schokohasen die Ernte mit der Gummibärchen-Sichel einbringen.
ja stimmt ist OT.
Nordkorea, Arbeiter und Bauernparadies, wo milchige Bäche durch Tortenhäuser fliessen und hüpfende Schokohasen die Ernte mit der Gummibärchen-Sichel einbringen.
ja stimmt ist OT.
Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 22:47btw deins ist schon 20 Jahre vorbei, meins ist aktuell. :D
Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 23:11wir geben nicht freiwillig geld an jeden,
WIR MÜSSEN GELD AN JEDEN GEBEN
ALLES!
KOMPROMISSLOS!
(grossbuchstaben gebe ich ungerne her)
buddel
WIR MÜSSEN GELD AN JEDEN GEBEN
ALLES!
KOMPROMISSLOS!
(grossbuchstaben gebe ich ungerne her)
buddel
Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 23:22was ist denn die alternative ?
ein "weiter so" ist uns doch allen ein damkolesschwert.
das bedingungslose grundeinkommen ist nicht allein ein neues finanzmodell,
das bedingungslose grundeinkommen ermöglicht ein komplett auf den kopf gestelltes neues lebnesmodell.
du wirst nicht für die arbeit bezahlt, die arbeit zahlt für dich
think twice
buddel
ein "weiter so" ist uns doch allen ein damkolesschwert.
das bedingungslose grundeinkommen ist nicht allein ein neues finanzmodell,
das bedingungslose grundeinkommen ermöglicht ein komplett auf den kopf gestelltes neues lebnesmodell.
du wirst nicht für die arbeit bezahlt, die arbeit zahlt für dich
think twice
buddel
Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 23:30erst kam die leistung,
dann die entlohnung
und so ist das mit dem ei und em huhn für diesen fall geklärt
buddel
dann die entlohnung
und so ist das mit dem ei und em huhn für diesen fall geklärt
buddel
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27.02.2011 um 23:50Das ist auch Wissen über das soziokulturelle Kapital.
Manche wissen nicht mal, dass es das gibt.
Manche wissen nicht mal, dass es das gibt.
Aldaris
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Das bedingungslose Grundeinkommen
27.02.2011 um 23:58@eckhart
Da du das in zwei Threads gepostet hast, wissen wir es jetzt.
Ich vermute mal, dass das "soziokulturelles Kapital" etwas ähnliches ist wie Kernkompetenzen bei Unternehmen. Quasi die Kernkompetenzen des Staates, der Gesellschaft?
Da du das in zwei Threads gepostet hast, wissen wir es jetzt.
Ich vermute mal, dass das "soziokulturelles Kapital" etwas ähnliches ist wie Kernkompetenzen bei Unternehmen. Quasi die Kernkompetenzen des Staates, der Gesellschaft?
Das bedingungslose Grundeinkommen
28.02.2011 um 00:42@eckhart
"Aber, wenn ich so in mich hinein schaue, dort wo ich zu Hause bin. Da herrscht Gewissheit.
Da herrscht Mitgefühl, da herrscht Einssein.
Da schaue ich in das Innere von Millionen Afrikanern und sie schauen in meins."
Könntest du das nochmal erkären?
"Aber, wenn ich so in mich hinein schaue, dort wo ich zu Hause bin. Da herrscht Gewissheit.
Da herrscht Mitgefühl, da herrscht Einssein.
Da schaue ich in das Innere von Millionen Afrikanern und sie schauen in meins."
Könntest du das nochmal erkären?
Das bedingungslose Grundeinkommen
28.02.2011 um 00:45eher sollte derjenige der arbeitet vom Staat unterstützt werden damit die Motivation nicht leidet. Allein 500 Euro im Monat für jeden Arbeiter würde ausreichen..
Und das geht wenn man die unnötigen Auslandsausgaben senkt/streicht.
Und das geht wenn man die unnötigen Auslandsausgaben senkt/streicht.
Das bedingungslose Grundeinkommen
28.02.2011 um 09:39@Aldaris
Nein, aber ich brauche dazu keine eigenen Worte, weil ich mit folgenden Definitionen weitgehend übereinstimme:
http://ddschule.dnsalias.org/mediawiki/index.php/Kapitalarten
und
Wikipedia: Soziales Kapital
und
Wikipedia: Kulturelles Kapital
Wers lieber populär will:
http://www.cicero.de/97.php?item=3325&ress_id=6 (Archiv-Version vom 07.12.2010)
Große Tiere, große Irrtümer
von Eckart von Hirschhausen
Wirtschaft will Wachstum. Alle streben nach dem großen Glück. Auf die Gier folgt die Krise. Größer, schneller, weiter: Superlative bestimmen unsere Zeit. Sind wir eigentlich schon größenwahnsinnig geworden?
Imposant, der Elefant, eins der größten lebenden Tiere der Welt. Am meisten Menschen getötet hat aber die Mücke. Historisch ist an den Krankheiten, die sie überträgt, die Hälfte aller Menschen gestorben, die je gelebt haben ? unvorstellbar viele Milliarden. Big is beautiful? Small is powerful!
Elefanten sind vom Aussterben bedroht. Mücken nicht. Versuche ich gerade aus einer Mücke einen Elefanten zu machen? Und was hat das mit Kapital zu tun? Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Man weicht leichter einem Elefanten aus als einem Moskito. Was hat das mit uns in Deutschland zu tun? Wer, glauben Sie, ist hierzulande das gefährlichste Tier? Rottweiler, Killerbienen oder Angsthasen? Das Reh, es kostet pro Jahr über 30 Autofahrer das Leben, vor allem weil sie versuchen auszuweichen. Während die Mücken relativ harmlose Flecken an der Windschutzscheibe machen, bis wir nicht mehr klar sehen können ? und dann wird es auch wieder gefährlich. Menschen sind gerne blind für echte Risiken und Nebenwirkungen.
Einer der größten Konstruktionsfehler in unserem Kopf ist, dass der Teil, der unser Wollen bestimmt, organisatorisch getrennt ist von dem Teil, der uns tatsächlich zufriedenstellt. Wäre es anders, säßen wir noch in der Höhle. Allein die Vorstellung, dass es woanders besser wäre als in der Höhle, treibt uns hinaus. Dass das Gras auf der anderen Wiese nicht wirklich grüner ist, sehen wir, wenn wir dort sind. Wir lernen daraus aber wenig und halten nach noch grünerem Gras weiter Ausschau. Dabei sind wir als Art so erfolgreich geworden, dass wir gar nicht mehr Gras fressen, sondern Fleisch. Fleisch hat eine sehr viel höhere Kaloriendichte als Gras. Deshalb müssen Elefant und Kuh praktisch pausenlos ins Gras beißen, während wir nach einer Mahlzeit auch mal länger satt sind. Und in der Zwischenzeit aus Langeweile Schweinehälften und Weizen in China kaufen und in Südamerika verkaufen können, rein virtuell, ohne hinfahren zu müssen. So weit haben wir es gebracht!
Ein Problem der Finanzkrise: Viele wollten ernten, ohne selber etwas gesät zu haben. Von der Natur lässt sich lernen, dass es eine Rendite von 25 Prozent auf Dauer nicht gibt. Alles hat seinen Preis. Banker glaubten lange an unbegrenztes Wachstum. Das kenn ich auch als Arzt. Wenn etwas im Körper unbegrenzt wächst, hat das einen Namen: Krebs! Und das kann auch auf Dauer nicht gut gehen.
Die Politik lobt das Volk, weil es so gelassen reagiert und nicht alle Konten plündert. Gelassen? Bei Stress kennt unser Hirn genau drei Reaktionsmöglichkeiten: Kampf, Flucht oder Totstellreflex. Das ist keine Gelassenheit! Weil wir nicht wissen, wen wir bekämpfen, und wohin wir fliehen sollen, stellen wir uns einfach tot! Warum sollten wir Banken vertrauen, die sich gegenseitig kein Geld mehr leihen wollen?
Wir leben in verrückten Zeiten. Neulich bei einer Party hab ich erlebt, wie ein ehemaliger Investmentbanker versuchte, eine Frau zu beeindrucken, und sagte: Ich arbeite jetzt in der Kreisverwaltung.
Wir wurden optimiert fürs Überleben und Fortpflanzen im Neanderthal ? nicht fürs Internetzeitalter. Unser Antrieb ist auf der einfachsten Ebene Arterhalt und Fortpflanzung. Deshalb macht Essen Spaß. Deshalb macht Sex Spaß. Einige erinnern sich. Aber das, was für die Ökonomen ?abnehmender Grenznutzen? heißt, nennt der Psychologe ?Habitutation?. Der erste Schluck Bier schmeckt am besten. Danach trinkt man eigentlich nur weiter, um das wieder vergessen zu können. Die erste Million ist die schwerste, aber auch die schönste. Besser wird?s nicht. Über 20000 Dollar Existenzgrundlage gibt mehr Geld immer weniger zusätzliche Befriedigung. Was würden Sie machen, wenn Sie eine Million hätten? Sich einschränken?
Wir gewöhnen uns sehr schnell an praktisch alles. Wenn wir satt sind, interessiert uns Essen nicht mehr, und keiner will ernsthaft den ganzen Tag nur Sex. Aber was fangen wir mit den Überkapazitäten an Denkzeit an?
Es gibt beim Geld keine Sättigung. Und das ist die unerbittliche Mechanik des Größenwahns, die Sucht auf die wir alle reinfallen. Denn diese Falle ist uns eingebaut in unserem Antriebssystem. Das Lusthormon Dopamin wird immer ausgeschüttet, wenn etwas besser ist als erwartet. Und insbesondere wenn wir glauben, dass etwas besser sein wird als erwartet. Was uns in grauer Vorzeit aus der Höhle getrieben hat, lässt uns jetzt gegen die Wand fahren.
Die Zahlen, um die es momentan in der Finanzkrise geht, begreift eh keiner. Ob Million oder Milliarde verloren sind, hört sich in der Sprache der Stresshormone immer gleich an. Ökonomen verweisen gerne darauf, dass der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt würde. Aber warum ist dann guter Rat teuer? Das Angebot an guten Ratschlägen ist immer größer als die Nachfrage!
Es gibt vermutlich keine Schwarmintelligenz, sicher aber eine Schwarmdummheit. Jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Automobil ab. Deshalb werden Milliarden auf eine Technik mit fossilen Brennstoffen verwendet, die den Menschen größer macht als nötig. Die jedes Mal, wenn der seine 70 Kilo von A nach B bewegen will, auch 700 Kilo Blech drum herum bewegen möchte, damit es auch jeder mitbekommt.
Bei Frauen ist das Größenverhältnis noch grotesker: Je schlanker die Frau, desto dicker und geländegängiger muss der Wagen sein. Die Geschwindigkeit, mit der man sich heute durch Innenstädte bewegt, ist ziemlich genau die gleiche wie vor 100 Jahren, vor Erfindung des Automobils. Mit einem Pferd wäre man oft schneller. Aber das hat uns nicht genug PS!
Die Automobilbranche ist zynisch betrachtet nur ein Zulieferbetrieb für die Gesundheitsbranche. Erklärtes Ziel: weniger Krankenkassen, denn jede Verwaltung verschlingt unnötig Ressourcen. Das leise Gegenargument: Je anonymer die Krankenkassen werden, desto mehr Ressourcen verbrauchen die Mitglieder! Es gibt in der Schweiz ?Ortskrankenkassen? wo wieder alle aus einem Ort versichert sind, mit einem großen Effekt. Weil ich meinen Nachbarn kenne und weiß, wie es ihm geht, ob er wirklich die dritte Kur oder das neueste Hilfsmittel braucht, und der Nachbar auch weiß, dass ich das weiß ? sinken die Kosten um ein Drittel. Vielleicht helfe ich dem Nachbarn auch mal so, oder rede mit ihm ? ohne dass dafür eine Krankenschwester oder ein Psychotherapeut bezahlt wird. Dieses soziale Kapital bemisst nur keiner. Wir sind heute dreimal so reich wie 1950, aber nicht dreimal so gut drauf. Im Gegenteil. Der jüngste Sozialreport weist Deutschland wieder als eins der miesepetrigsten Länder Europas aus.
Der Schwabe in uns sagt: Kauf dir etwas Materielles, da hast du am längsten von. Der Glücksökonom sagt: Investiere in Gemeinschaft, Bildung und Erlebnisse. Das Auto verliert vor unseren Augen an Wert, der erste Kratzer, Aschenbecher voll, und dann kauft sich der Nachbar auch noch das größere Modell. Eine Weltreise wird immer schöner, je länger sie zurückliegt. Und wenn wir gerade nicht auf Weltreise sind, sagt die Ökonomie des Glücks.
Viele kleine Glücksmomente sind besser als ein großer. So wie Nobelpreisträger Muhammad Yunus mit vielen kleinen Krediten große Effekte in der Armutsbekämpfung erzielt, können wir mit kleinen Investitionen in unser Glück sehr viel mehr erreichen als mit großen. Sogar in Beziehungen: 100 Rosen im ungünstigen Moment sind eine schlechtere Investition als die eine Rose im richtigen Moment. Den nachhaltigsten Nutzen hat Geld, wenn man es für andere ausgibt. Und das größte Kapital sind Beziehungen. Wenige gute Freunde sind wertvoller als doppelt so viele halb gute. Wer aus dem großen ?Freundeskreis? der 368 Kontakte von ?xing? und ?small world? bringt mir denn was zu essen vorbei, wenn ich krank bin? ?Nur einen Mausklick entfernt? ist meist ganz schön weit weg. Und der Monitor ist kalt. Aber den umschwärmen wir wie Motten das Licht. Geblendet von der Versprechung des ?mehr?!
Das habe ich mit dem oben stehenden Zitat bereits nebenbei erklärt.
Soziales Kapital - Soziokulturelles Kapital lässt sich schwer in Zahlen messen.
Lass mich diesen Ausschnitt der Gesamtwirtschaft mit etwas Dir Bekanntem vergleichen.
Mit Immmobilien:
Eine Immobilie hat den Wert, der die Kosten abbildet, die notwendig waren, sie zu errichten.
Eine Immobilie hat den Wert, den jemand bereit ist, dafür zu zahlen. (Der ist wichtiger)
Eine Immobilie hat den schwer in Zahlen zu fassenden Wert der LAGE.
Einem ist die Verkehrsanbindung wichtig, dem Anderen die Verkehrsferne, die Ruhe, die landschaftliche Schönheit, dem nächsten die schnelle Internetverbindung oder die Sicherheit vor Hochwasser.
Die zwei letzten Punkte werden häufig vergessen, das und andere äussere Einflüsse können zur Folge haben, dass der Wert der Lage von jetzt auf gleich rapide sinken kann.
Wenn soziokulturelles Kapital nicht gepflegt wird, schwindet es - man bemerkt es aber erst, wenn es weg ist.
Das ist genauso wie mit der Lage der Immobilie.
Zurückgeschraubtes Gewinn- und Wachstumsstreben sind ebenso wie zB. ein bedingungsloses Grundeinkommen Pflege des soziokulturellen Kapitals.
In Deinem so beliebten Nordkorea, @Puschelhasi , ist soziokulturelles Kapital
längst zerstört.
Dort gibts nichts zu reparieren.
Das nordkoreanische System gehört weg !
Auffällig finde ich Deine Zurückhaltung gegenüber der menschenrechtsverletzenden KP Chinas.
Nein, aber ich brauche dazu keine eigenen Worte, weil ich mit folgenden Definitionen weitgehend übereinstimme:
und
Wikipedia: Soziales Kapital
und
Wikipedia: Kulturelles Kapital
Wers lieber populär will:
http://www.cicero.de/97.php?item=3325&ress_id=6 (Archiv-Version vom 07.12.2010)
Große Tiere, große Irrtümer
von Eckart von Hirschhausen
Wirtschaft will Wachstum. Alle streben nach dem großen Glück. Auf die Gier folgt die Krise. Größer, schneller, weiter: Superlative bestimmen unsere Zeit. Sind wir eigentlich schon größenwahnsinnig geworden?
Imposant, der Elefant, eins der größten lebenden Tiere der Welt. Am meisten Menschen getötet hat aber die Mücke. Historisch ist an den Krankheiten, die sie überträgt, die Hälfte aller Menschen gestorben, die je gelebt haben ? unvorstellbar viele Milliarden. Big is beautiful? Small is powerful!
Elefanten sind vom Aussterben bedroht. Mücken nicht. Versuche ich gerade aus einer Mücke einen Elefanten zu machen? Und was hat das mit Kapital zu tun? Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Man weicht leichter einem Elefanten aus als einem Moskito. Was hat das mit uns in Deutschland zu tun? Wer, glauben Sie, ist hierzulande das gefährlichste Tier? Rottweiler, Killerbienen oder Angsthasen? Das Reh, es kostet pro Jahr über 30 Autofahrer das Leben, vor allem weil sie versuchen auszuweichen. Während die Mücken relativ harmlose Flecken an der Windschutzscheibe machen, bis wir nicht mehr klar sehen können ? und dann wird es auch wieder gefährlich. Menschen sind gerne blind für echte Risiken und Nebenwirkungen.
Einer der größten Konstruktionsfehler in unserem Kopf ist, dass der Teil, der unser Wollen bestimmt, organisatorisch getrennt ist von dem Teil, der uns tatsächlich zufriedenstellt. Wäre es anders, säßen wir noch in der Höhle. Allein die Vorstellung, dass es woanders besser wäre als in der Höhle, treibt uns hinaus. Dass das Gras auf der anderen Wiese nicht wirklich grüner ist, sehen wir, wenn wir dort sind. Wir lernen daraus aber wenig und halten nach noch grünerem Gras weiter Ausschau. Dabei sind wir als Art so erfolgreich geworden, dass wir gar nicht mehr Gras fressen, sondern Fleisch. Fleisch hat eine sehr viel höhere Kaloriendichte als Gras. Deshalb müssen Elefant und Kuh praktisch pausenlos ins Gras beißen, während wir nach einer Mahlzeit auch mal länger satt sind. Und in der Zwischenzeit aus Langeweile Schweinehälften und Weizen in China kaufen und in Südamerika verkaufen können, rein virtuell, ohne hinfahren zu müssen. So weit haben wir es gebracht!
Ein Problem der Finanzkrise: Viele wollten ernten, ohne selber etwas gesät zu haben. Von der Natur lässt sich lernen, dass es eine Rendite von 25 Prozent auf Dauer nicht gibt. Alles hat seinen Preis. Banker glaubten lange an unbegrenztes Wachstum. Das kenn ich auch als Arzt. Wenn etwas im Körper unbegrenzt wächst, hat das einen Namen: Krebs! Und das kann auch auf Dauer nicht gut gehen.
Die Politik lobt das Volk, weil es so gelassen reagiert und nicht alle Konten plündert. Gelassen? Bei Stress kennt unser Hirn genau drei Reaktionsmöglichkeiten: Kampf, Flucht oder Totstellreflex. Das ist keine Gelassenheit! Weil wir nicht wissen, wen wir bekämpfen, und wohin wir fliehen sollen, stellen wir uns einfach tot! Warum sollten wir Banken vertrauen, die sich gegenseitig kein Geld mehr leihen wollen?
Wir leben in verrückten Zeiten. Neulich bei einer Party hab ich erlebt, wie ein ehemaliger Investmentbanker versuchte, eine Frau zu beeindrucken, und sagte: Ich arbeite jetzt in der Kreisverwaltung.
Wir wurden optimiert fürs Überleben und Fortpflanzen im Neanderthal ? nicht fürs Internetzeitalter. Unser Antrieb ist auf der einfachsten Ebene Arterhalt und Fortpflanzung. Deshalb macht Essen Spaß. Deshalb macht Sex Spaß. Einige erinnern sich. Aber das, was für die Ökonomen ?abnehmender Grenznutzen? heißt, nennt der Psychologe ?Habitutation?. Der erste Schluck Bier schmeckt am besten. Danach trinkt man eigentlich nur weiter, um das wieder vergessen zu können. Die erste Million ist die schwerste, aber auch die schönste. Besser wird?s nicht. Über 20000 Dollar Existenzgrundlage gibt mehr Geld immer weniger zusätzliche Befriedigung. Was würden Sie machen, wenn Sie eine Million hätten? Sich einschränken?
Wir gewöhnen uns sehr schnell an praktisch alles. Wenn wir satt sind, interessiert uns Essen nicht mehr, und keiner will ernsthaft den ganzen Tag nur Sex. Aber was fangen wir mit den Überkapazitäten an Denkzeit an?
Es gibt beim Geld keine Sättigung. Und das ist die unerbittliche Mechanik des Größenwahns, die Sucht auf die wir alle reinfallen. Denn diese Falle ist uns eingebaut in unserem Antriebssystem. Das Lusthormon Dopamin wird immer ausgeschüttet, wenn etwas besser ist als erwartet. Und insbesondere wenn wir glauben, dass etwas besser sein wird als erwartet. Was uns in grauer Vorzeit aus der Höhle getrieben hat, lässt uns jetzt gegen die Wand fahren.
Die Zahlen, um die es momentan in der Finanzkrise geht, begreift eh keiner. Ob Million oder Milliarde verloren sind, hört sich in der Sprache der Stresshormone immer gleich an. Ökonomen verweisen gerne darauf, dass der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt würde. Aber warum ist dann guter Rat teuer? Das Angebot an guten Ratschlägen ist immer größer als die Nachfrage!
Es gibt vermutlich keine Schwarmintelligenz, sicher aber eine Schwarmdummheit. Jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Automobil ab. Deshalb werden Milliarden auf eine Technik mit fossilen Brennstoffen verwendet, die den Menschen größer macht als nötig. Die jedes Mal, wenn der seine 70 Kilo von A nach B bewegen will, auch 700 Kilo Blech drum herum bewegen möchte, damit es auch jeder mitbekommt.
Bei Frauen ist das Größenverhältnis noch grotesker: Je schlanker die Frau, desto dicker und geländegängiger muss der Wagen sein. Die Geschwindigkeit, mit der man sich heute durch Innenstädte bewegt, ist ziemlich genau die gleiche wie vor 100 Jahren, vor Erfindung des Automobils. Mit einem Pferd wäre man oft schneller. Aber das hat uns nicht genug PS!
Die Automobilbranche ist zynisch betrachtet nur ein Zulieferbetrieb für die Gesundheitsbranche. Erklärtes Ziel: weniger Krankenkassen, denn jede Verwaltung verschlingt unnötig Ressourcen. Das leise Gegenargument: Je anonymer die Krankenkassen werden, desto mehr Ressourcen verbrauchen die Mitglieder! Es gibt in der Schweiz ?Ortskrankenkassen? wo wieder alle aus einem Ort versichert sind, mit einem großen Effekt. Weil ich meinen Nachbarn kenne und weiß, wie es ihm geht, ob er wirklich die dritte Kur oder das neueste Hilfsmittel braucht, und der Nachbar auch weiß, dass ich das weiß ? sinken die Kosten um ein Drittel. Vielleicht helfe ich dem Nachbarn auch mal so, oder rede mit ihm ? ohne dass dafür eine Krankenschwester oder ein Psychotherapeut bezahlt wird. Dieses soziale Kapital bemisst nur keiner. Wir sind heute dreimal so reich wie 1950, aber nicht dreimal so gut drauf. Im Gegenteil. Der jüngste Sozialreport weist Deutschland wieder als eins der miesepetrigsten Länder Europas aus.
Der Schwabe in uns sagt: Kauf dir etwas Materielles, da hast du am längsten von. Der Glücksökonom sagt: Investiere in Gemeinschaft, Bildung und Erlebnisse. Das Auto verliert vor unseren Augen an Wert, der erste Kratzer, Aschenbecher voll, und dann kauft sich der Nachbar auch noch das größere Modell. Eine Weltreise wird immer schöner, je länger sie zurückliegt. Und wenn wir gerade nicht auf Weltreise sind, sagt die Ökonomie des Glücks.
Viele kleine Glücksmomente sind besser als ein großer. So wie Nobelpreisträger Muhammad Yunus mit vielen kleinen Krediten große Effekte in der Armutsbekämpfung erzielt, können wir mit kleinen Investitionen in unser Glück sehr viel mehr erreichen als mit großen. Sogar in Beziehungen: 100 Rosen im ungünstigen Moment sind eine schlechtere Investition als die eine Rose im richtigen Moment. Den nachhaltigsten Nutzen hat Geld, wenn man es für andere ausgibt. Und das größte Kapital sind Beziehungen. Wenige gute Freunde sind wertvoller als doppelt so viele halb gute. Wer aus dem großen ?Freundeskreis? der 368 Kontakte von ?xing? und ?small world? bringt mir denn was zu essen vorbei, wenn ich krank bin? ?Nur einen Mausklick entfernt? ist meist ganz schön weit weg. Und der Monitor ist kalt. Aber den umschwärmen wir wie Motten das Licht. Geblendet von der Versprechung des ?mehr?!
Puschelhasi schrieb:@eckhart@Puschelhasi
"Aber, wenn ich so in mich hinein schaue, dort wo ich zu Hause bin. Da herrscht Gewissheit.
Da herrscht Mitgefühl, da herrscht Einssein.
Da schaue ich in das Innere von Millionen Afrikanern und sie schauen in meins."
Könntest du das nochmal erkären?
Das habe ich mit dem oben stehenden Zitat bereits nebenbei erklärt.
Soziales Kapital - Soziokulturelles Kapital lässt sich schwer in Zahlen messen.
Lass mich diesen Ausschnitt der Gesamtwirtschaft mit etwas Dir Bekanntem vergleichen.
Mit Immmobilien:
Eine Immobilie hat den Wert, der die Kosten abbildet, die notwendig waren, sie zu errichten.
Eine Immobilie hat den Wert, den jemand bereit ist, dafür zu zahlen. (Der ist wichtiger)
Eine Immobilie hat den schwer in Zahlen zu fassenden Wert der LAGE.
Einem ist die Verkehrsanbindung wichtig, dem Anderen die Verkehrsferne, die Ruhe, die landschaftliche Schönheit, dem nächsten die schnelle Internetverbindung oder die Sicherheit vor Hochwasser.
Die zwei letzten Punkte werden häufig vergessen, das und andere äussere Einflüsse können zur Folge haben, dass der Wert der Lage von jetzt auf gleich rapide sinken kann.
Wenn soziokulturelles Kapital nicht gepflegt wird, schwindet es - man bemerkt es aber erst, wenn es weg ist.
Das ist genauso wie mit der Lage der Immobilie.
Zurückgeschraubtes Gewinn- und Wachstumsstreben sind ebenso wie zB. ein bedingungsloses Grundeinkommen Pflege des soziokulturellen Kapitals.
In Deinem so beliebten Nordkorea, @Puschelhasi , ist soziokulturelles Kapital
längst zerstört.
Dort gibts nichts zu reparieren.
Das nordkoreanische System gehört weg !
Auffällig finde ich Deine Zurückhaltung gegenüber der menschenrechtsverletzenden KP Chinas.
Das bedingungslose Grundeinkommen
28.02.2011 um 09:44@eckhart
In zukunft schicke ich sie dir als Kopie, damit du kein falsches Bild von mir kriegst. :D
eckhart schrieb:Auffällig finde ich Deine Zurückhaltung gegenüber der menschenrechtsverletzenden KP Chinas.Keine Sorge ich schreibe jede Woche mehrere geharnischte Episteln an die Chinesische Regierung.
In zukunft schicke ich sie dir als Kopie, damit du kein falsches Bild von mir kriegst. :D
Das bedingungslose Grundeinkommen
28.02.2011 um 09:49Bei Deinem Schnelllesetalent glaube ich es Dir einfach, genauso wie dem Baron zu Guttenberg.
Das bedingungslose Grundeinkommen
28.02.2011 um 09:52Nicht jeder liest gleich langsam, manche sind da etwas fixer als andere, mach dir nichts draus. :D
Das bedingungslose Grundeinkommen
28.02.2011 um 10:53Puschelhasi schrieb:Ich glaube, dass das BGE eine Katastrophe auslösen würde, Inflation, wirtschaftlicher Zusammenbruch, Zerstörung der letzten 65 Jahre Aufbau.Was denn noch zerstören? Die maroden Schulen? Löchrige Strassen? Bankrotte Kommunen? Krankenpfleger/-innen u. Altenpfleger die kaum noch von ihrer Arbeit leben können? Niedriglohnland? Auf welchem Elfenbeinturm lebst du eigentlich? Und ich bin niemand der die Errungenschaften der vorgänger Generation nicht zu würdigen und wertzuschätzen wüsste. Aber so lang man SEINE Schäfchen im trockenen hat...ein mal im Jahr was gespendet, dann ist auch das Gewissen beruhigt!
Das bedingungslose Grundeinkommen
28.02.2011 um 10:55@seraphim82
WO lebst du denn? Hat sich im letzten halben Jahr soviel verändert?
Und von Spenden halte ich nichts, da gebe ich das Geld lieber direkt an Obdachlose, diese Organisationen sehen von mir keinen Cent.
WO lebst du denn? Hat sich im letzten halben Jahr soviel verändert?
Und von Spenden halte ich nichts, da gebe ich das Geld lieber direkt an Obdachlose, diese Organisationen sehen von mir keinen Cent.
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