Das bedingungslose Grundeinkommen
09.02.2021 um 12:09Da wird er Teilzeitastronaut bei der berittenen Gebirgsmarine.Fragender73 schrieb:Und was macht man dann mit 60? Altersrente ist noch nicht. 3 Jahre Daumen lutschen?
Da wird er Teilzeitastronaut bei der berittenen Gebirgsmarine.Fragender73 schrieb:Und was macht man dann mit 60? Altersrente ist noch nicht. 3 Jahre Daumen lutschen?
Das ist leider auch kein Einzelfall. Du führst ein ganz normales Leben als Arbeitnehmer und legst schön Geld zurück für die Pläne im Rentenalter. Wenn Du 61 bist, macht Deine Firma dicht oder den Standort dicht. Du bekommst 2 Jahre ALG I und bumms, schon bist Du im ALG II. Mit 61 oder 62 findest Du nicht unbedingt schnell was Neues.bgeoweh schrieb:Wie kommt denn (realisitisch) eine Situation zustande, in der man mit 63 "unversehens" in die Grundsicherung rutscht, aber Vermögen weit über den Selbstbehalt aufgebaut hat? Das muss ja rein von der Logik des Ablaufs her schon ein Ausnahmefall sein.
Hartz IV-Beziehern ist es grundsätzlich erlaubt, ein Auto zu besitzen. Die Einzelfallprüfung entscheidet aber ob es sich dabei um verwertbares Vermögen oder Schonvermögen handelt. Als Faustregel gilt: Wenn Ihr Auto weniger als 7.500 EUR wert ist, dürfen Sie es behalten. Ist Ihr Wagen mehr als 7.500 EUR wert, müssen Sie ihn wohl verkaufenQuelle: https://www.gegen-hartz.de/hartz-iv-und-auto
Ein eigenes Haus zu haben und Hartz 4 zu beziehen ist dann zulässig. Was als angemessen gilt, hängt davon ab wie groß das Haus ist und wie viele Personen im Haushalt leben.Ich glaube die meisten Einfamilienhäuser sind größer als 80qm, oder? Da sind selbst Reihenhäuser in der Regel größer
So gilt beispielsweise für ein Ehepaar eine Wohnfläche von 80 Quadratmetern
Das ist persönlich tragisch, aber der Sinn des sozialen Sicherungssystems ist halt auch, die Leute einigermaßen in Würde am Leben zu erhalten und nicht, jedem seinen persönlichen Traumruhestand zu ermöglichen. Wem das so dermaßen wichtig ist, der muss sich zusätzlich versichern - das staatliche System ist eben Grundversorgung mit dem Nötigsten.sacredheart schrieb:Dann kannst Du als Allererstes die Prospekte für das Sgelboot, dass Du Dir mit 67 kaufen wolltest, zum Altpapier bringen.
@bgeowehbgeoweh schrieb:Wenn du aber nach der Uni mehr oder weniger auf der Straße stehst und noch keinen Job hast, brauchst du eben akut Geld, das kommt auch so vor und ist realistisch.
Das heißt, ein Single mit 80 qm Wohnfläche, weil geschieden oder Ehegatte gestorben, müßte entweder untervermieten oder das Haus verkaufen. Dann hat er wieder Geld, kann seine Miete zahlen und liegt dem Staat eine Weile nicht auf der Tasche.Fragender73 schrieb:Ich glaube die meisten Einfamilienhäuser sind größer als 80qm, oder? Da sind selbst Reihenhäuser in der Regel größer
In der BGE-Welt mit Arbeitslosigkeit und BGE ist das auch nicht besser. Der arme Rentner (schluchz, ohne Segelboot) ist in der BGE-Welt auch nicht besser dran, denn da gibt es gar keine Rente und kein Arbeitslosengeld. Folglich erst recht kein Segelboot.T.Rick schrieb:Realistischer ist aber, daß kein Haus vorhanden ist und die Wohnung vorher schon nur gemietet war. Und dann Arbeitslosigkeit und Hartz.
Genau ... ist das die Gerechtigkeit von der alle reden wenn sie nur Bedürftige unterstützen, aber nicht denjenigen der unverschuldet in Not kommt? Tolle Wurst.T.Rick schrieb:Das heißt, ein Single mit 80 qm Wohnfläche, weil geschieden oder Ehegatte gestorben, müßte entweder untervermieten oder das Haus verkaufen. Dann hat er wieder Geld, kann seine Miete zahlen und liegt dem Staat eine Weile nicht auf der Tasche.
Doch er hat 750€ zum Leben und ist versichert ... das Haus abbezahlt. Keine großen Sprünge mehr aber das erarbeitete bleibt erhalten. Schon ein sehr gravierender Unterschied ... Denn der Arme müsste jetzt noch obwohl er keine Kohle hat und bekommt den Mindestbeitrag Krankenkasse mit Flaschensammeln erwirtschaften. Und der 25 jährige bekommt ihn geschenkt. Echt toll.bgeoweh schrieb:In der BGE-Welt mit Arbeitslosigkeit und BGE ist das auch nicht besser
Brauch er doch die 5 Jahre bis zur Rente nicht, da rockt es halt ein wenig ab. Wenn die Rente kommt geht es wieder. Grundsteuer ist ja im Vergleich zur Miete auch eher lächerlich, ich habe ein sehr großes Grundstück in der Stadt und zahle ca. 2000€ jährlich.T.Rick schrieb:wie will ein Hartzer auf Dauer den Erhaltungsaufwand eines Hauses tragen?
das sind sie nicht, ja. Jedoch binden sie Mitarbeiter - sind also bürokratisch.sacredheart schrieb:Ich sehe weder Prüfungen, noch Amtstermine, noch nachzuweisende Bewerbungen als unzumutbar an.
es wäre weniger Bürokratie.sacredheart schrieb:Einen Grund für ein bedingungsloses Grundeinkommen einfach so ohne Bedarfsprüfung sehe ich als gar nicht sinnvoll an
wenn die Job-Initiativen was bringen würden, dann ja. Was ich bisher mitbekommen habe, bringen sie in vielen Fällen nicht allzu viel.sacredheart schrieb:Wenn man schon Geld in die Hand nehmen will, soll man es für INfrastruktur oder ggf für eine Job Initiative in die Hand nehmen.
Und schon wieder Extrawürste, die das BGE doch vermeiden soll. Wie soll das dann aufgeschlüsselt werden, viel BGE für teure Städte, damit dort dann die reinen BGE-Empfänger leben können und den Arbeitskräften, die dann weit pendeln müssen, die Wohnräume in Arbeitsplatznähe wegnehmen?Optimist schrieb:Vielleicht könnte man das BGE je nach Landstrichen unterschiedlich festlegen?
@OptimistOptimist schrieb:das sind sie nicht, ja. Jedoch binden sie Mitarbeiter - sind also bürokratisch.
Da wäre ich wirklich für eine Reform. Einen Kurs sollten natürlich nur Leute bekommen, die wirklich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das tun Leute mit ner Nadel im Arm nun mal nicht. Da ist es einfach Unsinn, Maßnahmen anzuordnen, die dann ohnehin nicht wahrgenommen werden können. Wenn man die ANzahl der Maßnahmen auf die relevante Gruppe beschränken würde, könnte die einzelne Maßnahme dann auch hochwertiger sein.Optimist schrieb:wenn die Job-Initiativen was bringen würden, dann ja. Was ich bisher mitbekommen habe, bringen sie in vielen Fällen nicht allzu viel.
Jemand der an der Flasche oder Drogen hängt, bei diesem fruchten sie schon mal gar nicht. Und wenn jemand ein gutbürgerliches Leben führt und einigermaßen ehrgeizig ist, der hilft und kümmert sich selbst.
Es geht mir um die Leute, welche schon immer in einer Großstadt oder umgedreht in einer Kleinstadt wohnten - und Transferleistungen bezogen.T.Rick schrieb:Wie soll das dann aufgeschlüsselt werden, viel BGE für teure Städte, damit dort dann die reinen BGE-Empfänger leben können und den Arbeitskräften, die dann weit pendeln müssen, die Wohnräume in Arbeitsplatznähe wegnehmen?
okay, da würde ich auch mitgehen.sacredheart schrieb:Da wäre ich wirklich für eine Reform. Einen Kurs sollten natürlich nur Leute bekommen, die wirklich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das tun Leute mit ner Nadel im Arm nun mal nicht
Ich finde die Idee eines BGE von der Warte der publikumswirksamen Forderer betrachtet völlig unangemessen. Nicht der Staat ist in der Erstverantwortung für den Menschen, sondern der Mensch ganz lange für sich und seine Angehörigen und der Staat erst dann, wenn es gar nicht anders geht. So ein embryonales Verhältnis zum Staat widerspricht einfach meinem Bild vom Menschen und auch vom Staat.Optimist schrieb:Ich schwanke noch immer, ob ich nur eine Reform des H4 wöllte oder doch lieber gleich ein BGE ;)
Jetzt erkläre mir mal anhand dieses Beispiels mal wie Du da den Abstand Geringverdiener Hartz 4 wahren möchtest. Der beträgt schlappe 200€. Dann hat der H4 Empfänger also für 20 Stunden Arbeit das gleiche wie der Niedriglöhner mit 177,33. Das kann nie gerecht werden. Niedriglöhner nur Lohn erhöhen funktioniert auch nicht. Allen Lohn erhöhen Hartz4 muss erhöht werden, denn es wird allles teurer da Lohnerhöhungen sich im Preis niederschlagen....T.Rick schrieb:höhere Zuverdienstgrenzen
Ja, und wenn man das mal begriffen hat sieht man direkt ein dass ein BGE Unsinn ist.Fragender73 schrieb:Grundsätzlich muss alles aus der Substanz erwirtschaftbar sein, ansonsten läuft die Spirale. Das ist übrigens der gleiche Effekt den mehr Transferempfänger verursachen, es schlägt sofort auf die Preise durch.