Seidenraupe schrieb:Der Mensch holzt nicht erst seit 30 Jahren Wälder ab
Es geht nicht ums Wälder abholzen. Die Wachsen nach und Holz als Brennstoff ist Co2 neutral, da genau die Menge die beim verbrennen freigesetzt wird vorher beim wachsen gebunden wurde.
Das Problem ist, dass wir vor 200 Jahren angefangen haben fossile Brennstoffe(Öl, Gas, Kohle) auszugraben und zu verbrennen.
Das ist das Co2 das über Milliarden Jahre gebunden wurde und wir setzen es nun innerhalb weniger hundert Jahre wieder frei.
Wie eine erdgeschichtliche Zeitreise in die Vergangenheit.
Diese Änderung ist drastisch, die aktuellen Levels an Co2 in der Atmosphäre gab es seit vielen Millionen Jahren nicht mehr.
Und diese Änderungen sind rasant. Fänden die Veränderungen über den Zeitraum einiger hunderttausend oder Millionen Jahre statt könnte sich die große Mehrheit der Flora und Fauna langsam anpassen.
Aber über einen Zeitraum von ein paar hundert Jahren geht das nicht. Die Folge ist ein Massenaussterben.
Seidenraupe schrieb:Erst mit der schieren Bevölkerungsexplosion in den letzen 100 Jahren nahm die von Menschen verursachte Zerstörung der Lebensumwelt ein enormes Ausmaß an.
70% der globalen Emissionen werden von nur 100 Konzernen verursacht.
Die reichsten 10% der Weltbevölkerung (In Deutschland zählt man ab einem Nettoeinkommen von 2400€ im Monat zu den reichsten 10% der Welt) verursachen ca. 50% aller Emissionen.
Die ärmsten 50% hingegen verursachen nur ca. 10% aller Emissionen.
Das Problem hat nichts mit der Menge der Menschen zu tun sondern mit dem grotesken Überkonsum einer kleinen Minderheit.
Seidenraupe schrieb:Wenn wir für alle der fast 8 Milliarden Menschen ein menschenwürdiges Leben , ausreichend Nahrung, ausreichend materielle Güter, Verkehrsmittel, Infrastruktur, medizinische Versorgung, Behausung und mindestens eine Lebenserwartung von 60 Jahren erreichen wollen, ist die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage nur eine Frage der Zeit
Blödsinn. Unseren Energiebedarf nachhaltig zu decken und fossile Brennstoffe vollständig aus unseren Wertschöpfungsketten zu verbannen ist technisch vollkommen machbar.
Man muss es nur gegen den Willen eingesessener und gut vernetzter Industriezweige durchsetzen.
Seidenraupe schrieb:oder wir fahren unsere Ansprüche an Wohlstand, Einkommen, indivduellen Freiheiten mak ganz schnell um einiges zurück und üben Verzicht.
Schauen wir uns die USA an. Extremer Verbrauch, extrem hohe Emissionen pro Kopf. Trotzdem durchschnittlich eher mäßiger Wohlstand.
Millionen Amerikaner sind nicht krankenversichert, können sich keine höhere Bildung leisten, sind hoch verschuldet.
Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit sind zwei Seiten einer Medaillie und es gibt keinen Grund warum nachhaltiges Wirtschaften westlichen Vorstellungen von Wohlstand im Weg stehen sollte.
Ein Wirtschaftssystem das Bestand haben will muss nachhaltig sein. Es geht gar nicht anders.
Und diesen Anspruch wird die Massen durchsetzen. Wenn sich die bestehenden Systeme widersetzen, dann wird es in Gewalt ausarten. Aber die Extremisten werden dann diejenigen sein, dass das bestehende System verteidigen. Denn sie kämpfen auf einem irrationalen, amoralischen Posten.
Wer Angst vor dem Linksextremismus hat der muss ihm zuvorkommen und Lösungen präsentieren.
Fridays For Future ist bislang eine friedliche Bewegung. Sie kommt mit wissenschaftlichen Fakten und verlangt von der Politik Maßnahmen zu ergreifen die mit wissenschaftlicher Sicherheit zur Lösung der beklagten Probleme führen.
Bisher weigert sich die Politik. Aber mit jedem Jahr das vergeht wird das Aufbegehren der jungen Generationen stärker werden. Schließlich geht es um ihre Lebensgrundlage.
Wenn das Ganze nicht in einen gewaltsamen Generationenkonflikt ausarten soll, dann muss man jetzt sein politisches Handeln an wissenschaftliche Fakten anpassen. Ansonsten radikalisiert man die Jugend.