@Seidenraupe Seidenraupe schrieb:dieser Satz soll da wohl einiges relativieren?
ich schließe mich dem user @sacredheart an:
Kannst Du gerne machen, das steht Dir vollkommen frei. Ich empfehle Dir auch, Dich wg der Relativierung an die Verwaltung zu wenden, Relativierungen werden hier nicht gerne gesehen.
Seidenraupe schrieb:gibt es jetzt doch "die " Antifa?
tritt sie nicht für Gewaltlosigkeit ein??
Nein, es gibt nicht
die Antifa und nein,
die Antifa tritt nicht für Gewaltlosigkeit ein. Wie ich bereits schrieb ist der große gemeinsame Nenner "Nie wieder Faschismus", das gilt es zu verwirklichen. Und unter diesem gemeinsamen Nenner sammeln sich Bürgerliche, Gläubige, Kommunisten, Pazifisten, Überlebende des Nazi Regimes, Linksradikale und -extreme, Autonome, etcpp, halt alle, die gegen Faschismus sind und auch bereit sind dagegen einzutreten.
Militanz ist ein großes Diskussionsthema, und da fängt es beim Blockieren von Nazidemos an. Wie
@MokaEfti schrieb, verbuchen das die meisten unter zivilem Ungehorsam. Früher habe ich das auch gemacht, aber früher war es auch einfacher auf die Demorouten zu kommen. Damals musste man niemanden dafür umrennen oder wegschubsen. Man musste einfach nur zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sein. Die Cops haben meistens dann auch nix gemacht und die Nazidemo ist dann halt nur ein paar Meter weit gekommen. Und damit habe ich persönlich kein Problem. Keine Toleranz gegenüber den Intoleranten!
Bei Gewalt gegen Sachen gehen die Diskussionen und Meinungen innerhalb und unterhalb der Gruppen dann schon auseinander, bei Gewalt auf Demos gegen Polizisten hat man dann schon nur noch eine Minderheit, die das befürwortet. Auch wenn die Cops zum Feindbild gehören. Allerdings gibt es auch diese Selbstläufer auf Demos, die
@MokaEfti ja auch beschrieben hat.
Ich war auf echt vielen Demos bisher, die allermeisten waren friedlich. Selbst als ich z.B. mal in einem Kessel stand, blieb es friedlich, obwohl die Cops uns direkt an einer Baustelle eingekesselt hatten und somit genügend Pflastersteine bereit lagen. Ja ein paar haben danach gegriffen, haben versucht sie weiterzugeben, aber die haben von den anderen dann eine Ansage bekommen. Es ist damals kein Stein geflogen, keine Flasche. Die Cops haben uns nach einer Std rumstehen weiterziehen lassen. Warum gekesselt wurde? Die Demo war angemeldet, die Demo war friedlich, die Demo verlief auf der genehmigten Route. Aber die Cops haben dann während der Demo festgestellt, dass an der Route ein wichtiger NPDler wohnte (war eine Hauptstraße), da haben sie halt gekesselt.
Am lustigsten waren immer die revolutionären 1. Mai Demos in W'tal, die waren damals tatsächlich immer friedlich, klar man trug traditionell schwarz und einen Palli-Lappen ums Gesicht, aber das war eigentlich mehr, weils dazugehörte. Die 1. Mai Demo in W'tal ist immer die gleiche Route um die gleiche Uhrzeit gelaufen, natürlich war sie nie angemeldet und endete in einem genehmigten Straßenfest. Die Cops hatten ihren Spaß indem sie uns fiese Sprüche drückten, wie man sie hier auch hört, und wir hatten unseren Spaß, weil wir immer wieder kurz stehengeblieben sind, um dann loszusprinten bis die Cops in ihrer vollen Kampfmontur völlig außer Atem waren.
Heute ist das wohl anders, heute enden die 1. Mai Demos in W'tal meist schon nach ein paar Metern, eben weil sie traditionell nicht angemeldet werden und die Cops heutzutage keinen Spaß mehr verstehen. Da gibt's dann schon mal Gewalt, Schupsen, Flaschen Werfen, Pfefferspray und Tonka. Aber das weiß ich nur aus Berichten und von Erzählungen, da wohnte ich schon woanders.
Und ja, ich habe auch ganz andere Demos erlebt, z.B. eine große bundesweite Studierendendemo Mitte/Ende der 90er in der ehemaligen Hauptstadt. Da habe ich die Gewalt vorher in der Luft spüren können. Linksruck (
Wikipedia: Linksruck) hat zu Beginn Schilder verteilt, die man wunderbar als Schlagwaffe einsetzen konnte. Die hatten sich einfach an die Demo angeflanscht, so wie es die MLPD bei Friday for Future macht, und auf Höhe des Kunstmuseums kamen die dann auch zum Einsatz. Fanden die anderen Mitdemonstranten und ich scheiße. Gab dann auch Pfefferspray, Pferde und Schlagstöcke. Da war es den Cops auch egal, dass man weder ein Schild hatte, noch in der Nähe der Linksruck Leute stand. Einer der Typen von Linksruck war Pedram Shahyar. Und oh Wunder, den traf man später wieder, mit Ken J. bei den Montagsmahnwachen (
Wikipedia: Mahnwachen für den Frieden) und dem Versuch der Bildung einer Querfront.
Warum ich hier immer wieder auf die Montagsmahnwachen komme? Weil es antifaschistische Recherchearbeit war, die als erstes darüber aufgeklärt hat (s. wiki-Link). Ebenso war es doch bei PEGIDA, die sich ja anfangs sehr bürgerlich gegeben haben, da war es ebenfalls Antifa-Gruppen, die über die Vernetzungen in die rechtsextreme Szene berichtet haben.
Und jetzt kommt's den meisten Antifaschisten war nach dem Nagelbombenattentat von Köln klar, dass das rechter Terror war, denn man kannte die Blood&Honour Strategie eines „Führerlosen Partisanenkampfes“ (
Wikipedia: Blood and Honour). Sieben Jahre war das in der Antifa-Szene ein Glaubensdekret. Dann ist es durch Zufall auch dem BfVS vor die Füße gefallen.
@sacredheart sacredheart schrieb:Wenn eine Linke im Bundestag das Signum einer Gruppe trägt die das staatliche Gewaltmonopol anerkennt gehört sie da auch nicht hin
Geiler freudscher Verschreiber.
:D :DWas ich auch echt faszinierend finde, ist Deine Hate-Speach gegen die Antifa! Beispiel gefällig?
sacredheart schrieb:Man muss sich ja auch gar nicht mit allen Splittergrüppchen wie 'Glutenfreie antikapitalsitische internationale Queer Leninisten' und tausend anderen WGS von im Leben Gescheiterten auskennen, um folgendes zu konstatieren:
Wer das gleiche Logo verwendet wie eine große Gruppe vom Gewalttätern, macht sich mit ihnen gemein.
(Was bedeutet WGS?)
Soviel Hass entwickel ich nicht mal in meinen Texten gegen Rechtsextreme.
PS: Entschuldigt den langen Beitrag!