IrreBlütenfee schrieb:So weit verstanden. Ich bezweifle aber, dass sich das auch nur ansatzweise so umsetzen liesse, im Endeffekt ist der Mensch als erstes auf sein eigenes Fortkommen fixiert
Man hatte einst auch Zweifel daran, dass der Mensch je fliegen könnte. Man sollte etwas nicht schon im Vorfeld anzweifeln. Skepsis ist gut und wichtig, auch ein kritisches Hinterfragen, doch manchmal muss man eben beim Kochen vorher abschmecken. Natürlich ist der Mensch auf sein persönliches Fortkommen fixiert, doch dieses Fortkommen wäre gerade mit Solidarität und einem stabilen, sozialen Gefüge weit besser und auch realistischer als in einer Ellenbogengesellschaft bei der man sich gegenseitig behindert und sich gegenseitig auf die Füße tritt, nicht selten ist der Neid untereinander in einer antisozialen Gesellschaft höher als in einer egalitären bei dem nicht nur eine Chancengleichheit besteht, sondern eben ein verbindendes soziales Gefüge das überhaupt erst die Basis schafft für Selbstverwirklichung und ein eigenes Fortkommen.
Das ist ja eben das worum es linken und Anarchisten geht, es geht nicht darum das man sich dem Kollektiv bis zur Selbstaufgabe aufopfert oder nur seine Interessen über die anderer stellt, man bemüht sich eine Angleichung zu erschaffen die ein gemeinsames Fundament bildet auf das man persönliche Qualitäten gleichermaßen und auch zur Selbstverwirklichung bauen kann, ohne Existenzängste zu haben die einen entweder abstumpfen lassen oder den Einsatz von Ellenbögen erfordern um diese zu bekämpfen.
Ein Team ist effektiver als ein Einzelkämpfer der sich ständig behaupten muss, jedoch besteht ein Team immer auf Aufgabenteilung und einer Vielfalt bei den Fähigkeiten und Fertigkeiten. Gleichzeitig wird denen eine Existenzgrundlage geboten die eben keine Möglichkeit mehr haben etwas zu erwirtschaften. Es geht nur um eine gemeinsame Basis in einem Sozialismus, nicht um eine völlige Gleichschaltung.
235 schrieb:Ich kann dem Ganzen nur zustimmen! Chapeau!
Das was ich da geschrieben habe:
cRAwler23 schrieb:Ich hoffe ich konnte etwas aufklären. Gegen Extremismus bin auch ich, denn Gewalt erzeugt immer Gegengewalt und die politische Aufsplittung in Parteien und politische Lager hat nur Spannung und Spaltung geschaffen. Davon sollte man im Denken einfach Abstand gewinnen und sich einfach mehr mit seinen Mitmenschen arrangieren durch direktes zwischenmenschliches und solidarisches Handeln, das würde schon reichen. Das wäre dann auch kein "Linksextremismus" mehr, das wäre einfach menschliches Handeln. Alles was man dafür nur braucht ist etwas mehr Empathie und Teamgeist.
Beschreibt neben dem Humanismus im Prinzip auch das Kernideal des Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus, bzw. Anarchosyndikalismus. Man sollte sich nicht gegenseitig angreifen, man sollte voneinander lernen. Ein Mensch wie ich es bin sucht nach Kompromissen und Alternativen. Die bestehende Marktwirtschaft und der Kapitalismus sind nicht mein Feindbild, ich betrachte es nur als Entwicklungsstufen, sie sind kein Ende einer Entwicklung, sie sind Zwischenstufen, diese können auch nicht auf ewig künstlich am Leben erhalten werden, besonders wenn diese auf Akkumulation und Wachstum einer Leistungsgesellschaft bestehen die in einer Welt begrenzter Rohstoffe existiert, mit einem massiven Gefälle von Wohlstand. Mir geht es dabei darum die Reibungsenergien, Spannungen und den Druck von Klassenunterschieden zu reduzieren, so auch die Leistungsgesellschaft zu entschleunigen. Schlicht und einfach eine rationalere, nachhaltigere, soziale Bedarfsgesellschaft.
IrreBlütenfee schrieb:Kommunismus ist nicht notwendig...
Ein stabileres soziales Gefüge ist im Interesse aller linken und Humanisten, den reinen Kommunismus kann man als eine Entwicklungsetappe verstehen, bei dem vielmehr der Weg das Ziel ist. Notwendig ist eine nachaltigere, rationale Wirtschaft, eine Welt ohne Megabanken, Monopole, Monokulturen, Theokratien, Despotien, Faschismus, Plutokratie und Ellenbogengesellschaften.
Man muss wissen was man NICHT will, um zu wissen was man will. Was ist so falsch an einer sozialen und solidarischen Zwischenmenschlichkeit wo am Ende auch der Einzelne profitiert. Etwas Lebensluxus und Selbstverwirklichung geht viel einfacher, wenn man weniger Reibungsenergien hat, bei dem man meist später physisch oder psychisch am Ende ist oder andere unter dem eigenen Ego leiden. Gier und Egoismus sind eine Folge dieser gesellschaftlichen Spannungen. Dabei hat jeder Mensch die gleichen Grundbedürfnisse und jeder will auch etwas Geborgenheit erfahren im Leben. Jeder Luxus der über die Vernunft und die Notwendigkeit geht, führt zu noch mehr Spannungen. Da bin ich nicht neidisch auf diesen Luxus, ich sehe ihn als gesellschaftliches Kernproblem. Ich selbst will nicht viel, mir reichen die kleinen Dinge im Leben die mich erfreuen, etwas kulturelle Teilhabe, dann und wann mal etwas Genuss gönnen, doch sonst ist einfach etwas Bescheidenheit wünschenswert und ein Kommunismus, Anarchismus und wie auch immer man das dann nennen wird, wäre alles andere als utopisch, es wäre nicht mehr notwendig diesem eine Bezeichnung zu geben, es wäre einfach nur noch eine solidarische Gemeinschaft von Menschen.
Das alles ist eben Idealismus und dieser sollte gerade in Zeiten die von Perspektivlosigkeit so vieler Menschen geprägt ist hilfreich sein um eben wieder Perspektiven zu schaffen. Es geht nicht darum die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, es geht darum aus ihnen zu lernen!