@IrreBlütenfee Ich hoffe dir ist bekannt das diese Personen Querfrontler sind? Es sind extrem pro-israelische Leute, sie sind "antideutsche", in der AntiFa bilden diese eine Minderheit und tragen zur Spaltung bei, ihr Wirken ist im linken und antifaschistischen Spektrum kontraproduktiv.
Ich selbst bin eindeutig links und antifaschistisch, jedoch bin ich nicht antideutsch. Ich bin zwar gegen einen Nationalismus, jedoch lass ich rationalen Patrioten durchaus ihren Stolz (auch wenn man lieber auf seine persönlichen Leistungen stolz sein sollte).
IrreBlütenfee schrieb:Wenn der von euch propagierte Kommunismus das Allheilmittel ist, warum schneiden die betreffenden Parteien bei Wahlen jedesmal so schlecht ab?
1. die Linke steht für einen demokratischen Sozialismus, nicht mehr den reinen Kommunismus.
2. die MLPD ist nur noch der harte Kern der Herzkommunisten, ist jedoch einfach zu klein für große Wahlergebnisse.
3. das linke Spektrum reicht vom linken Flügel der SPD über die Linke bis zur MLPD und hat durchaus einige Stimmen, wenn man sie zusammen sehen würde, das Problem ist diese Parteien gehen miteinander nicht konform und haben in einigen Punkten unterschiedliche Ansichten.
Ich selbst propagiere auch keinen reinen Kommunismus, ich bin ein Freund des Anarchosyndikalismus und anarchistischen, libertären Kommunismus. Man muss sich einfach mit der Thematik unbefangen befassen und man wird merken das so ziemlich alle den Fehler gemacht haben und den Kommunismus als alleiniges Endprodukt einer langen Revolution betrachten, dabei sind Entwicklungen, Lernprozesse und Anpassungen nötig, so auch Kompromisse und eine Konsensbildung. Eine Balance aus Kollektivismus und Selbstbestimmung zu finden ist eben eine Systemevolution, weniger eine Revolution. Der Weg ist das Ziel, man kann den Kommunismus nicht über Nacht installieren. Daher sind wahre Anarchisten und Kommunisten vom Parlamentarismus weg, sie sehen nur Sinn in einer vielfältig vernetzten Demokratie bei der man auf Parteien und hohe Ämter verzichtet, man schlicht und einfach dezentraler handelt.
IrreBlütenfee schrieb:Wahlbetrug? Dumme Wähler? Oder könnte es einfach sein, dass das Wahlvolk dieses System einfach NICHT HABEN WILL...?
Das Volk muss erstmal wissen was es überhaupt will. Momentan hängen wir bei einer Zwischenstufe von Marktwirtschaft und sozialer Marktwirtschaft fest. Dies ist ein Zustand irgendwo zwischen freier Marktwirtschaft und Sozialismus. Die Wähler sind vielfältig, so auch ihre Meinungen und Einstellungen, wobei es bei den Wählern auch einen gewissen Traditions-Mainstream gibt, diese wählen einfach aus Gewohnheit ihre Stammparteien und weichen da nicht ab. Dann gibt es eine hohe Anzahl an Nichtwählern die politikverdrossen sind, die wählen wenn dann nur aus Protest mal. Die die sich mit den Parteiprogrammen befassen nutzen dann vielleicht noch einen Wahl-O-mat. Die linken Parteien sind medial kaum vertreten, ihnen wird auch ständig mit Anfeindung begegnet, man versucht den linken Flügel klein zu halten.
Ich selbst habe mich vom "links-mitte-rechts" Spektrum verabschiedet (auch wenn ich im Herzen links bin) und sehe darin Sinn:
Die Begriffe "links" und "rechts" und auch die "Mitte" sind im ureigensten Sinne parlamentarische Begriffe. Die jeweiligen Richtungsangaben leiten sich ganz einfach aus der Rednerperspektive im Parlament ab. Rechts vom Redner saßen die Konservativen, links die Sozialdemokraten, Kommunisten, in der Mitte die Liberalen.
Unter diese Begriffe fallen also seit jeher nur parlamentarische politische Vereinigungen. Gewerkschaften und (andere) politische Zusammenschlüsse, welche nach anarchistischen Prinzipien die parlamentarische Betätigung ablehnen, fallen nicht unter diese Kategorie. Sie unterscheiden sich grundsätzlich von sozialdemokratischen oder kommunistischen Strömungen, sind eben nicht zentralistisch und somit staatsbefürwortend, hängen nicht an diversen Dogmen, wie dem historischen Materialismus als einzigem Erklärungsmuster für Geschichte und Zukunft, sehen nicht in Hörigkeit, Autorität und Führerkult ihre Stärke, sondern in Zusammenschlüssen selbstdenkender, selbstbewusster und damit in jeder Hinsicht emanzipierter Individuen, stehen also für eine Bewegung von unten ein, ohne Vermittler, Bürokraten und Führer.
Es gibt mit "sozialistischen" Parteien sowenig Gemeinsamkeiten, wie mit nichtparlamentarischen monarchistischen und kapitalistischen Despoten auch. Freiheitlich-emanzipatorische Betätigungen zielten in der ganzen Geschichte niemals auf parlamentarische Tätigkeiten ab, sondern lehnten diese strikt ab. Sowohl unter "linken" als auch unter "rechten" oder "Mitte"-Regierungen wurden freiheitliche Ideen und Aktivitäten unterdrückt, wurden und werden Anarcho-SyndikalistInnen überwacht, verfolgt, eingesperrt oder auch ermordet. Im faschistischen, wie im "demokratischen" Italien, im faschistischen, wie im "demokratischen" Deutschland, im zaristischen, wie im kommunistischen Russland, im kapitalistischen, wie im kommunistischen Cuba, im monarchistischen, wie im faschistischen Spanien - ja wie in jedem Staat, jedem zentralistischen Gebilde durch Polizei, Geheimdienste, Bürokratie und Militär. Anarcho-Syndikalismus hat sowohl in der Theorie, als auch in seiner praktischen Tätigkeit mit Marxisten, Kapitalisten oder Faschisten gleichermaßen wenig gemeinsam, richtet sich somit gegen "rechts", "links" und "Mitte" gleichermaßen.
https://www.fau.org/texte/anarcho-syndikalismus/art_030818-175154 (Archiv-Version vom 09.01.2013)Ich hoffe ich konnte etwas aufklären. Gegen Extremismus bin auch ich, denn Gewalt erzeugt immer Gegengewalt und die politische Aufsplittung in Parteien und politische Lager hat nur Spannung und Spaltung geschaffen. Davon sollte man im Denken einfach Abstand gewinnen und sich einfach mehr mit seinen Mitmenschen arrangieren durch direktes zwischenmenschliches und solidarisches Handeln, das würde schon reichen. Das wäre dann auch kein "Linksextremismus" mehr, das wäre einfach menschliches Handeln. Alles was man dafür nur braucht ist etwas mehr Empathie und Teamgeist.