paranomal schrieb:Ich bin auch weder zu einer Privatschule gegangen noch sonstwas, aber ich sehe die Notwendigkeit, sich theoretische Analysewerkzeuge anzueignen um die Missstände als solche überhaupt erst benennen zu können.
Najaaaaa. Ob Arbeiter und soziale Randgruppen als Sprecher jetzt unbedingt akademisch-theoretisch versierten und vermummten Krawall machenden Nachwuchs aus dem gutbürgerlichen Milieu brauchen, um "Missstände" benennen zu können, sei mal dahingestellt.
Ich glaub auch als Lagerarbeiter, Minijobber, Hartz4 Empfänger, Migrant, Arbeitsloser oder überhaupt als Nichtakademiker hat man genauso Grund zu demonstrieren bzw. kriegt mit, was schief läuft.
Das zeigen immerhin auch "echte Krawalle", spontan fallen mir die Krawalle in den Pariser Banlieues ein. Wo die Menschen ihrem Unmut freien Lauf gelassen haben. Da ging es um eine konkret fassbare Botschaft an die Politik. Von Leuten, die selber die Probleme haben, und nicht von Leuten, die stellvertretend für die, die Probleme haben, Probleme machen.
Und ob es jetzt in der Geschichte immer die Akademiker waren, die Revolutionen und Reformen eingeleitet haben, sei ebenso dahingestellt.
@Individualist @Kc Ja, es gibt Ausländerfreundlichkeit und Ausländerfreundlichkeit. Wenn Ausländerfreundlichkeit darin besteht, Menschen eine berechtigte Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen und allen unabhängig von Herkunft usw. den nötigen Respekt bzw. Platz in der Gesellschaft zu erweisen, dann ist das wohl Ausländerfreundlichkeit.
Aber "Ausländerfreundlichkeit" dafür zu instrumentalisieren, um gegen den Staat zu sein, ist keine Ausländerfreundlichkeit. Sondern genauso schädlich, zwar nicht so intensiv wie Ausländerfeindlichkeit, aber dennoch schädlich. Vor allem ist es grotesk, wenn die Betroffenen ja kaum diese anscheinend übergreifende "Ausländerfreundlichkeit" mitbekommen.