Abahatschi schrieb:So, bei deinem Ton bestehe ich drauf um ein Zitat wo ich das Klime leugne.
Ich hab euch alle angeschrieben, weil ihr ja auch alle gleich argumentiert.
Und zwei posts unter dir:
MoltoBene schrieb:Wir sprechen uns in 50 Jahren nochmal, wenn nichts davon eingetroffen ist
Also was soll ich daraus schließ? Klimawandel ist real, aber die Konsequenzen sind erfunden?
sacredheart schrieb:Steuerumverteilungsfantasien helfen dem Klima auch nicht. Ein BGE von 2000€ bespw führt nur zu mehr Konsum in den wirtschaftlich schwächeren bevölkerungsgruppen, zu sonst gar nichts.
Umverteilung ist aber notwendig um eine Transformation von fossiler Wirtschaft zu elektrischer Wirtschaft hinzubekommen, denn es ist genau diese Ungleichheit, die es wenigen Akteuren ermöglich die Transformation zu blockieren.
sacredheart schrieb:Wenn wir etwas fürs Klima tun wollen, dann als Hochtechnologieland.
Stimme ich zu.
1. Verbrenner verbieten.
2. Modernes denzentrale Stromnetz hochziehen das perfekt auf regenerative Energieträger ausgelegt ist.
3. Dichtes elektrisches Mobilitätsnetz, dass signifikante Teile der aktuellen KFZ Mobilität und Logistik und den innerdeutschen Flugverkehr ersetzt.
Als hochtechnologieland sollten wir das doch schaffen und nebenbei sollten einige neue Hidden Champions rausspringen(hätte ich vor 15 Jahren gesagt, aber dann haben wir natürlich einfach nix gemacht und anderen diese Zukunftstechnologien überlassen.
Fedaykin schrieb:Die neoliberalen, die Finanzwirtschaft etc die man hier als finstere Gruppe zusammenfasst die die Welt ins Böse führen und sich die Schnurrbart Zwirbeln
Keine finsteren Absichten. Nur die Absicht Gewinne zu steigern und der Glaube, dass wenn das jeder kompromisslos so macht unterm Strich für alle das beste dabei heraus kommt.
Wo sehen Sie die Gründe für den von Ihnen kritisierten fehlenden Fortschritt in der Finanzwissenschaft?
Ich denke, dass es bequemer ist, auch heute nur leicht aktualisierte Bücher wie vor der Krise zu benutzen. Wissenschaftler, die Paradigmen hinterfragen, stossen bei akademischen Publikationen leider immer noch auf Widerstände. Dabei gehören Ökonomie und Finanzen zu den Sozialwissenschaften, die sich der gesellschaftlichen Entwicklung immer wieder anpassen sollten. Die Fachdisziplinen sollten stärker zusammenarbeiten. In der Umweltökonomie gibt es beispielsweise einen sogenannten Diskontierungssatz, um den in der Zukunft entstehenden Schaden durch den Klimawandel aus heutiger Sicht zu bewerten. Je höher dieser Satz liegt, desto geringer wird der in 50 Jahren entstehende Schaden aus heutiger Sicht beurteilt. Ob es also 0% oder 3% sind, hat einen enormen Einfluss darauf, wie viel Gewicht wir den Interessen der kommenden Generationen geben. Das ist nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine ethische und eine soziologische Frage.
https://www.nzz.ch/finanzen/finanzprofessor-chesney-irgendwann-bricht-das-gebilde-zusammen-ld.1583628 (Archiv-Version vom 03.12.2023)Hier sind zwei Grafiken, die das Problem verdeutlichen:
Original anzeigen (0,2 MB)Verschiedene Maßnahmen führen zu unterschiedlich schneller Transformation.
Um die Erderwärmung unter 1.5°C bzw. 2°C zu halten, wozu sich die internationale Gemeinschaft verpflichtet hat, müssen wir bis Mitte 2030 bzw. spätestens bis 2050 globale Co2 Neutralität erreicht haben.
Mittel wie eine Co2-Steuer, Subventionen oder ähnliches wirken nicht schnell genug um das zu erreichen.
Wären in den 90ern, oder anfang der 2000er Co2-Steuern eingeführt worden, dann hätte das funktionieren können.
Aber heute ist es viel zu spät.
Und der Markt hat nicht selbst geregelt, da die negativen Konsequenzen seiner Fehlentwicklung 100 Jahre in der Zukunft lagen und deswegen vom Markt nicht beachtet wurden.
Was daraus zwangsläufig folgt ist, dass wir drastischere Maßnahmen ergreifen müssen, mit interventionistischen Maßnahmen, die sicherstellen, dass unsere Emissionen innerhalb der nächsten 15-25 Jahre auf 0 sinken.
Dieses Ziel nicht zu erreichen ist ethisch nicht vertretbar.
Deswegen war das Pariser Abkommen so wichtig.
Es hält für die Nachwelt fest, dass allen klar war, was zu tun ist. Damit wurde die Linie zwischen der richtigen und falsche Seite der Geschichte gezogen.
Wenn du den freien Markt so toll findest, dann muss du doch aufzeigen können wie er es noch schaffen kann die Pariser Ziele zu erreichen.
Wenn du das nicht kannst, dann musst du dir eingestehen, dass der freie Markt versagt hat und wir eingreifen müssen.
So einfach ist das.