Fedaykin schrieb:Die Gesellschaften unterschieden sich auch schon etwas. Wir reden in fast keiner Gesellschaft von etwas was wir als "Freien Bürger" bezeichnen könnten.
Wie soll denn dann eine Geldwirtschaft "von selbst" entstanden sein, wenn die Einwohner faktisch kein Mitspracherecht hatten?
Fedaykin schrieb:Athen etc, waren enorm auf Sklaverei angewiesen, darauf basierte ihre Demokratie.
Eben, diese "Demokratie" war ein Spielzeug der Besitzenden. Die haben mit Geld getauscht. Die anderen mußten einfach mitmachen.
Fedaykin schrieb:Nee, die Steuern haben damit nur am Rande zu tun.
Nee, die sind der Ursprung der ganzen "Wirtschafterei". Wer seine Steuern nicht zahlen konnte, mußte irgendwas am Markt verkaufen, um das, was als Steuerzahlungsmittel erwartet wurde, zu erwerben. Es konnte zwar "jeder" Bauer Getreide anbauen, um es abzuliefern, aber es konnte nicht jeder, sondern die wenigsten, Silber, Bronce oder Gold abbauen, um es abzuliefern, wenn der Herrscher dies befahl. Also mußte irgendwas produziert werden, was gegen das geforderte Abgabengut eingetauscht werden konnte. Dieses Etwas mußte also auf dem Markt angeboten werden (und natürlich vorher zusätzlich zur Selbstversorgung produziert werden).
Fedaykin schrieb:Klar wird es erst durch "Befehl" eine offizielle Währung....bzw durch Konsenz und akzeptanz
Nichts anderes sagte ich. Die Akkzeptanz beruhte darauf, das der Herrscher es als Zahlungsmittel für Steuern befahl und akkzeptierte. Und alle mußten nun diesem Zahlungsmittel hinterher hecheln, wenn sie nicht bestraft werden wollten.
Der "Konsens" besteht darin, das es alle haben müssen und jeder versucht, es dem anderen zu entlocken. Der Besitzer von Produktionsmitteln kann etwas herstellen und verkaufen, der Besitzlose kann nur seine Arbeitskraft verkaufen. Beiden gemeinsam ist, das sie Steuern zahlen müssen.
Fedaykin schrieb:und ob Steuer oder keine Steuer, das ändert nix an der Geldfunktion.
Ich hab doch nun schon mehrfach dargelegt, das die ursprüngliche Funktion die eines einheitlichen Steuerzahlungsmittels war.
Die anderen Funktionen sind nachgeordnet, später, oder bestenfalls parallel entstanden.
Fedaykin schrieb:Im Wirtschaften, die Steuern haben da einen etwas anderen Posten.
und ob Steuer oder keine Steuer, das ändert nix an der Geldfunktion.
Das ist der Mythos, den ich "bekämpfen" möchte.
Wenn Geld ursprünglich als SZM per Dekret quasi "aus dem Nichts" ("ich befehle, ab dem 1.1. hat jeder seine Steuern als x kg Silber abzugeben" ) eingeführt wurde, dann ist es doch ein ganz anderer Ausgangspunkt für eine Wirtschaft, als wenn einfach jeder mit jedem irgendwas tauscht, was er grade übrig hat. Im ersten Fall muß ich anfangen, irgendwas zu produzieren und zu verkaufen, im zweiten Fall muß ich nicht, ich kann auch einfach bei meiner Subsistenz bleiben.
Das bedeutet aber, wenn man es weiter denkt, das jegliche Wirtschaft (außer Subsistenz) letzten Endes auf Zwang beruht.
Fedaykin schrieb:De Facto seit dem Ende der Erbmonachrchien. Du magst natürlich die Demokratie als Despotismus betrachten..
Nein, das, was wir jetzt haben ist der Rest einer ehemals bürgerlichen Herrschaft, die sich zur Oligarchie mit pseudodemokratischem Mantel und psycho-soziopathischen Akteuren gewandelt hat.
Eine "Herrschaft der Massen" hat es noch nie gegeben.
Fedaykin schrieb:ach das wird schon wieder Bullshit diskussion.. dabei fing sie so schön faktisch an..
Ich kann Dir da was empfehlen:
https://www.megamaschine.org/ Der Autor hat da sehr viele Fakten zusammengetragen, um mit den ganzen Mythen und Märchen, die uns eingetrichtert wurden, aufzuräumen. Sehr lesenswert, müßte Schulbuch sein.