Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle
14.08.2015 um 14:54Mathe ist eine Formalwissenschaft. Die Lehre der Ökonomie eine Sozialwissenschaft. Formale Systeme sind zuweilen Bestandteil der VWL
Da sagst du was ;)collectivist schrieb:Formale Systeme sind zuweilen Bestandteil der VWL
Nee, die Spieltheorie behandelt eher Spezialbereiche. Da geht es nicht wirklich darum die Komplexität zu berücksichtigen.subgenius schrieb:Die Spieltheorie ist eine Antwort auf idealisierte Systeme.
WEnn man Irratonales Verhalten berechnen könnte, dann wäre es ja kein Problem mehr.intruder schrieb:man ein einfaches Maximierungsproblem hat, dass man dann mit mathematischen Mitteln lösen kann. Marktversagen wie man es in der realen Welt beobachtet, beruht eben darauf, dass Wirtschaftssubjekte irrational handeln und das lässt sich nur schwierig in mathematische Gleichungen gießen.
Klar deswegen hat ja auch jedes Modell mehr oder weniger Genauigkeit. Je mehr Variablen man berücksichtig desto genauer wird es. Das dürfte aber schwer Fallen wobei Big Date und hohe Rechenleistung da hilft.intruder schrieb:Ich wollte nur anmerken, dass die "reine Lehre" also der Markt wirt es schon richten, im Modell sicher richtig gerechnet werden kann, nur man dabei die Rechnung ohne den Wirt (hier den irrational handelnden Menschen) macht.
In der letztendlichen Konsequenz ja. Da keiner mehr ausgeben kann als er verdient und niemand wohl arbeiten gehen wird, um einfach so Geld zu horten. Aber es ist auch nachweißbar, dass sich Menschen auf Grund von Werbung Dinge kaufen, die sie ohne diese Werbung nicht nur nicht gekauft, sondern auch erst gar nicht gebraucht hätten.Fedaykin schrieb:Wie erwähnt beeinflusst Werbung nur die Präferenz der Nachfrage, nicht die Nachfrage an sich.
Fedaykin schrieb:Es geht dabei um das klassische Modell, mit Angeobtskurve und Nachfragekurve.
Als da wären? Das ganze ist wie erwähnt eine Änderung der Präferenz ändert aber nix an Gesamtnachfragevolumen einer Güterklasse.Foss schrieb:wird, um einfach so Geld zu horten. Aber es ist auch nachweißbar, dass sich Menschen auf Grund von Werbung Dinge kaufen, die sie ohne diese Werbung nicht nur nicht gekauft, sondern auch erst gar nicht gebraucht hätten
Bspw. Produkte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik... Vor allem, wenn es etwa darum geht, vermeintlich veraltete Ausführungen durch neue zu ersetzen (etwas das 'alte' iPhone 5 durch ein 'neues' iPhone 6)...Fedaykin schrieb:Als da wären?
Selbstverständlich tut sie das. Dass Werbung die effektive Nachfrage lediglich verschiebt, aber nicht erhöht, ist nur ein weiteres der vielen Lügenmärchen kapitalistischer Propaganda und faktisch falsch. Kannst du bspw. nachlesen in...Fedaykin schrieb:Das ganze ist wie erwähnt eine Änderung der Präferenz ändert aber nix an Gesamtnachfragevolumen einer Güterklasse.
Durch Werbung verschiebt sich die Nachfragekurve nach rechts...Fedaykin schrieb:so und jetzt erklärt mal wo da die Werbung einer Veränderung hervorruft
Aber genau das kann zumindest in der Expermientellen Spieletheorie betrachtet werden.intruder schrieb: Ich wollte nur anmerken, dass die "reine Lehre" also der Markt wirt es schon richten, im Modell sicher richtig gerechnet werden kann, nur man dabei die Rechnung ohne den Wirt (hier den irrational handelnden Menschen) macht.
Aber sicherlich.Fedaykin schrieb:Du kennst doch sicherlich die Standartbeispiele
Amen, das ist es was ich die ganze Zeit zu erklären versuche.Fedaykin schrieb:Aber hier geht es ja um Systeme die eben sowohl Wohlstand als auch Gerechtigkeit bringen sollen, und das alles mit dem Faktor Mensch.
Das gibt es auch, aber das habe ich doch in meinem Beitrag ohnehin relativierend dargestellt. Für mich ist "Werbung" eben nicht nur QVC und andere Kasperls, die dir das totale Sommerkleid im Wert von 399€ für nur 39€ (und drei Garnituren Unterhosen plus Schlagbohrmaschnine obendrein, wenn sie sofort anrufen...) verkaufen, SONDERN auch Formen seriöser Kundenaquise, Broschüren, Prospekte etc.mayday schrieb:Die "Informationsfunktion" ist aber öfters lausig, es wird in Werbungen suggeriert was oft nicht ist und weil es unter den Werbern immer mehr Konkurenz gibt, weil sich alles hoch schaukelt, übertreffen sie sich gegenseitig mit immer überzogeneren Versprechen...
Also mein Mann und ich haben ein Ingenieurbüro, und ich bin insgesamt um die Werbung froh. Das meiste ist durchaus im Rahmen, den ich als "ehrlich" bezeichnen würde. Und schon das aktuelle Wissen, was es jeweils für neue Gerätschaften und Bauteile gibt, sorgt dafür, auf dem Markt vorne mitmischen zu können.Lupo1954 schrieb:Das muß dann aber etwas sehr ausgefallenes sein. Die Standarts, aus denen 95 % meiner Einkäufe bestehen, gibt es in 20 - 50facher Ausfertigung in jedem Supermarkt.
Automatisch schaue ich nach unten im Regal, wo die niemals beworbenen Eigenmarken stehen. Die teureren beworbenen Sachen lasse ich stehen.
Sorry nein. Denn diese Produkte haben für die Käufer nutzen in verschiedenen Kategrorien.Noumenon schrieb:Bspw. Produkte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik... Vor allem, wenn es etwa darum geht, vermeintlich veraltete Ausführungen durch neue zu ersetzen (etwas das 'alte' iPhone 5 durch ein 'neues' iPhone 6)...
Wow ein Buch von 1961 nicht schlecht.Noumenon schrieb:Selbstverständlich tut sie das. Dass Werbung die effektive Nachfrage lediglich verschiebt, aber nicht erhöht, ist nur ein weiteres der vielen Lügenmärchen kapitalistischer Propaganda und faktisch falsch. Kannst du bspw. nachlesen in...
https://books.google.de/books?id=7k_5joLOQecC
Siehst, und deswegen betrifft es nur ein Bruchteil der Volkswirtschaft.subgenius schrieb:Aber sicherlich.
Ich hatte Simulationen für Zenarien zum Gefangenendilemma (bzgl. Kooperativen Handel) geschrieben.
Sicherlich war es interessant zu sehen wie gnadenlos sich die rationale Tit for Tat Strategie gegen andere Strategien durchsetzt doch wirklich interessant waren die Systeme die keine oder wenige Tit for Tat Strategien Aktöre besitzen. Je nach Mischung der Strategien die du der Simulation zur Verfügung stellst oder die definierten Regeln der Simulation kannst du zu recht unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
und wie alles in solchen Simulation ist es abhängig welche Werte ich einsetze.subgenius schrieb:Du kannst in solchen Systemen auch Marktversagen zeigen oder den Einfluss von organisierter Kriminalität beobachten. (Unkooperative Strategien die sich gegenseitig Erkennen und untereinander kooperieren.)
wie schön.subgenius schrieb:Amen, das ist es was ich die ganze Zeit zu erklären versuche.