Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle
06.06.2014 um 11:19rockandroll schrieb:und so lange man immer noch bereit ist, an das Märchen vom Tellerwäscher zu Millionär zu glauben, wird man sich auch gerne bis zum ende seines Lebens ausbeuten lassen. ;)das eigentliche kapitalistische rollenspiel ist ja der listige Herr Fuchs, der ein glitzerndes Nest bauen muss, damit Frau Elster auf ihn aufmerksam wird. Schon DDR als angeblicher Gegenspieler des Kapitalismus schraubte mit naivem Sandmännchen-Kasperletheater verantwortungslose Partnerschafts- bzw. Familien-Egozentrik in die Köpfe. Wir denken nicht weiter als bis zur Wohnungstür und das ist gut so. Hatte vielleicht andere Gründe, aber dieser verdammte integre Kollegialzwang brachte zum großen Teil eben auch ein eigenbrödlerisches Duckmäusertum hervor. Indem man Kapitalismus - das große Spiel der ganz Großen für alle - verbietet, flößt man ihn erst recht ein. Standen ja auch viele drüber und hinterfragten ihre Einbildung.
Aber viele werden auch in Sammelbecken und Auffanglagern in ihrer gebündelten Kritik weichgespült und kommen dann als überzeugte, pedantische Hardliner-Sprachrohre ohne Sinn und Verstand wieder hervor. Du brauchst psychologisches und empathisches Talent um den Tanz auf Messers Schneide zu überstehen, denn zwischendurch muss man oft so tun, als spiele man mit und kotze einen die alternativlose Versessenheit mancher Zeitgenossen auf die gegebene Routine nicht an.
Doch im Kapitalismus werden gerade die Rebellen verheizt, hochbegabte Multitalente geben Intellekt und Auffassungsgabe bei Arbeitsantritt ab und werden zu speichelleckenden Lackaffen zu Chefs Vergnügen. Tauschen es dank Chefs Regentanz gegen korrupt-korrumpierende Heuchelei und resigniertes Jasagen ein. Lauter Jabba, the Hutts da draußen, denen nicht etwa die Macht zu Kopfe stieg, sondern die wie Kinder fasziniert mit ihren Hampelmann-Armeen spielen, bis sie kaputt gehen.
Kapitalismus ist nicht nur aufgrund der rapiden Umweltschäden, die wie selbstverständlich aus unserem Blickfeld ausgeblendet werden, fatal, sondern gerade auch vor allem dadurch, was es in all dem höchstmöglich dilettantisch erzeugtem Stress auf die Dauer für Ekelpakete aus den Menschen macht. Egozentrik ist alternativlos. Jeder will ein Auto und ein Haus bauen. Sonst stirbst Du ja ohne Nachkommen und Einkommen einsam und allein. "Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden."
Um diesen Kampf um unsere Seelen zu gewinnen, müssen wir wirklich listiger als der Teufel sein.
Für mich einer der größten Vorreiter der Generation Y: Christopher McCandless
Wikipedia: Into the Wild
Und der Hippie am Ende von Independence Day sowieso.