@Jimmybondy Deinen Filmbeitrag zum Thema fand ich - obwohl ich nur die ersten paar Minuten sehen konnte - übrigens interessant. Werde mir den am Wochenende mal zu Gemüte führen.
Jimmybondy schrieb:Es ist ein Ammenmärchen, das hier jemand dieses mir unbekannte Ammenmärchen zum besten gegeben hätte.
Selbstverständlich hatten die Deutschen Unterstützung von Kollaborateuren, sind aber dennoch natürlich die Täter und da ist auch nichts zu relativieren.
Mir geht es nicht ums "Relativieren", jimmybondy. Mir geht es darum, dass sich in den Köpfen endlich einmal manifestieren muss, dass auch die Kriegsverbrechen und der Genozid an den Juden (ob nun zu Zeiten Nazi-Deutschlands oder die Progrome, die zu früheren Zeiten stattfanden) keine "alleinig" deutsche Angelegenheit und Schuld ist, sondern eine "europäische Täterschaft".
Denn: auch wenn Du von Kollaborateuren sprichst (also in gewisser Weise implizierst, dass es nur ein geringer Prozentsatz war) und andere Diskussionsteilnehmer hier von "Verführungen" oder Brainwashing durch die Nazis sprechen, so muss ganz klar festgestellt werden
1. es waren nicht "die Deutschen" - sondern die Nazis (egal welcher Nation diese angehörten und welchen Prozentsatz diese ausmachten, verführt, gezwungen oder freiwillig)
2. auch ein Mittäter ist ein Täter (Verführung oder Brainwashing hin und her)!
Denn eben der Sinnzusammenhang, der sich in den Sätzen "einschleicht" ist für mich der Devotismus bzw. ein Brainwashing, was sich offenbar eingeschliffen hat. Deutsch = Nazi (s. oben "die Deutschen hatten Unterstützung von Kollaborateuren").
Antisemitismus kann ich jedenfalls persönlich ebenfalls nie von den Begrifflichkeiten "Rassismus", "Vorurteil", "ethnische Säuberung", "Genozid" etc. trennen, da diese schlechtesten aller menschlichen Eigenschaften und Taten offenbar gemeinsame Wurzeln haben. Da ich nun das Ganze betrachte, macht es für mich keinen Sinn, sich nur einen dieser Begriffe diskutativ vorzunehmen. Dies würde eine besondere Opfergruppe hervorheben...die Semiten.
Darin sehe ich vom menschlichen Standpunkt keinen Sinn...denn es gab und gibt gleichermaßen noch andere Opfer, die von den Tätern als "minderwertig" oder "unwertes Leben" eingestuft wurden und werden. Gleichermaßen stelle ich auch immer die Frage "Was können wir anders machen?" anders: "Wo ist bilaterale oder multilaterale Bewegung notwendig, um diesem Übel zu begegnen?" Hebe ich den Finger, muss ich mir gefallen lassen, dass "die Anderen" dies auch tun.
Meinen wir es ernstlich kosmopolisch, dann sollten wir inzwischen so weit gediegen sein, dass Aussöhnung zum Einen "Verzeihen" (nicht "Vergessen!") benötigt, zum Anderen "den teilweisen Verzicht auf besondere Stati" und somit "aufeinander zugehen". Sprich: die beidseitige Sicht "Wir sind nicht besonderer als Ihr und ebenso fehlbar!"
Ein Handeln oder eine Argumentation aus "Verbitterung" (persönliche Schicksale) kann ich verstehen. Bringt uns aber in der "Ausrottung des Übels" durch Aussöhnung nicht weiter.
Versuche es als "Mensch" einmal nachzuvollziehen. Dann erschließt sich Dir, woran ich mich störe.
So...und gleich knüpfe ich mir mal den Maulhelden vor, der hier Fakten fordert und in eben jene Denunziation verfällt, die ich immer wieder als Totschlagargument in solchen Diskussionen beobachte....
;)