shionoro schrieb:Was ich falsch finde, ist die haltung 'Muslime sind immer opfer. Wenn sie Täter sind, liegt das nur daran, dass sie sonst immer opfer sind'.
Das wird so offen selten ausgesprochen, aber oft implifizert.
Das ist der postmoderne Antirassismus und dort sind gewisse Menschen allein aufgrund ihrer Identität Opfer und andere Täter...immer und allumfänglich und das wird auch so kommuniziert.
Juden haben dort nur keinen Platz, weil sie als "weiß" gelten.
Außerdem werden sie als Konkurrenz wahrgenommen im Streben darum, das alleinige Vorrecht der Betroffenheit von Rassismus und Diskriminierung zu haben.
Dafür entwickelt man nun schon Theorien, dass der Holocaust nur seine Aufmerksamkeit bekommt, weil Hitler "Weiße" umgebracht hat...die ganzen "anderen Holocausts" werden ignoriert und "People of Color" mal wieder marginalisiert.
bgeoweh schrieb:Aber die ganze "Wir sind die Opfer"-Prämisse ist doch lachhaft, wenn Kinder mit Migrationshintergrund stellenweise schon die Mehrheit der Klassen stellen. Die werden sich ja nicht selber diskriminieren. Und in den mehrheitlich muslimischen Ländern ist Antisemitismus ja ebenfalls weit verbreitet, ohne dass man es auf die Unterdrücken durch die Mehrheitsgesellschaft schieben könnte.
Dort wird alles auf gesamtgesellschaftlichen, institutionellen Rassismus reduziert. Ansonsten wäre es ja gar nicht möglich, dieses Dogma aufrechtzuerhalten.
Und man möchte dieses Dogma aufrechterhalten. Darauf zielen diese ganze Theorien ja ab, die sind ja keine Wissenschaft sondern Identitätspolitk.
Du kannst also 50x auf situationsbedingte Alternativen hinweisen...das gilt alles nicht.
shionoro schrieb:Bei denen lässt man sowas nämlich nicht gelten.
Die sind ja auch weiß.
Es nutzt nichts, da auf die Doppelmoral hinzuweisen, weil eine Beurteilung nach gleichen Maßstäben gar nicht vorgesehen ist. Man stellt sich ja gegen jeden Universalismus.
bgeoweh schrieb:Den "rational erklärbaren" Antisemitismus hat man doch schon Ende der 80er als Hirngespinst abgeschrieben.
bgeoweh schrieb:Die Antwort sind wieder mal Privilegien für die Täter. Der stets geforderte "Respekt" darf auch hier nicht fehlen. Täter-Opfer-Umkehr in Reinform. Und der übliche Begegnungskitsch, den die jüdischen Gemeinden schon bei den deutschstämmigen Antisemiten als vollkommen nutzlos erlebt haben.
Hat man? Die Forschung vllt...die ist aber nicht mehr gefragt.
Der Muslim ist ja nicht nur in einigen muslimischen Weltbildern "Der neue Jude" sondern auch in großen Teilen der Linken.
Da lehnt man aber komischerweise solche Hirnrisse wie "Ja, die Rassisten haben nur ein wenig Angst und die müssen mal Muslime treffen" vehement als Verharmlosung ab. "Rassismus ist eine Ideologie" heißt es. Das gilt alles für Antisemitismus nicht.
Im Endeffekt ist das nicht nur eine paradoxe Identifikation mit den Tätern sondern die Leute versuchen anhand eines anderen Subjekts 2019 immernoch 1933 zu verhindern und den Deutschen ein für alle mal von seiner Schuld zu befreien.
Da geht es nicht darum, irgendwas gelernt zu haben, wie immer beteuert wird...es sind ganz dumm-deutsche, eigene Belange, die man befriedigt.
Und dort gibt es keine Solidarität mit Juden oder Opposition zum Antisemitismus sondern nur Projektion, Komplexe und "Den Juden", der schon immer selbst schuld war.
Venom schrieb:Die Haltung mancher Bürger von der du redest bezieht sich insbesondere auf all jene die auch stark mit Linksradikalen oder gar Linksextremen sympathisieren oder selber linksradikal oder linksextrem sind.
Nö, so traurig wie es ist, ist das längst Mitte-Links und keine Randmeinung.