Ist Antisemitismus wieder "in"?

@Bone02943

HAb ich auch vorher schonmal dran gedacht, sowas zu machen.
Ich käme mir dabei aber irgendwie affig vor, bin mir nicht sicher, obe chte juden diese aktion so toll finden.

Ich bin da zwiegespalten. So eine Aktion für nur einen Tag, ich weiß nicht ob das etwas bringt. "Flagge zeigen" ist ja schön und gut, aber es sollte normal sein mit Kippa rumzulaufen, ohne angegangen zu werden.
Naja ist ja noch ein wenig Zeit bis dahin. Wüsste eh nicht wo ich hier eine Kippa kaufen könnte(vom internet mal abgesehen). Jüdische Läden gibt es hier leider nicht.

@Bone02943

Das muss man schon länger als einen tag machen um wirklich einzuschätzen, wie das so ist.
Das Umfeld kennt dich außerdem ja sowieso und weiß, dass es quatsch ist.

Unliebsame begegnungen wirst du da eher abends oder in fußgängerzonen haben, wenn überhaupt.

Kc schrieb:Was ich jedoch noch nie verstanden habe, ist, warum sich der Hass so sehr auf die Juden eingeschossen hat.

Da bin ich auch am Rätseln... Vielleicht weil es eine kleinere Religion ist, obwohl die älteste monotheistische, die sich flächendeckend nicht gegen Christentum und Islam durchsetzen konnte? Möglicherweise auch, wenn wir an die Nazis denken, der Neid auf eine durchschnittlich höhere Intelligenz (extrem dichte Anzahl von Wissenschaftlern) und steileren Karrieren ("Großkapital" = Banken)?

Im Nahen Osten kommt noch hinzu, dass Israel von den jeweils vorherrschenden Großmächten (erst UK, dann USA) "bemuttert" wird, so dass man weiß, dass jeder Versuch eines Kriegs gegen Israel zum Scheitern verurteilt ist, man dort also mit Fakten leben muss, zu deren Einverständnis man nicht befragt worden ist, niemals. Aus arabischer Sicht: Es wurde einfach beschlossen, dass Israel an die Stelle des einstigen Palästinas kommt, Punkt. Daher ist ja auch gerade in Nahost der Hass auf westlichen Imperialismus am extremsten.

@Realo
Soll das ironisch gemeint und eine Provokation sein, dass Sie hier Ihre Klischees ausbreiten? Der "schlaue Jude" und der "jüdische Großkapitalist" sind klassische antisemitische Stereotypen. Die "Verschwörung zugunsten Israels durch die Mächtigen der westlichen Welt" stammt aus derselben Mottenkiste. Geht es Ihnen darum, die Eingangsfrage des Thread in eigener Person zu belegen?

Kippa tragen kann natürlich ein Anfang sein, Frankreich ist in der Debatte auch schon weiter, aber da sind die Probleme auch größer.

Manifest gegen „neuen Antisemitismus“ in Frankreich

n einem gemeinsamen Manifest prangern 300 Vertreter der französischen Gesellschaft einen „neuen Antisemitismus“ in Frankreich an. In der heute in der Zeitung „Le Parisien“ veröffentlichten Erklärung kritisieren sie eine „lautlose ethnische Säuberung“ in einigen Stadtvierteln, die auf eine „islamistische Radikalisierung“ zurückzuführen sei. Den Medien werfen sie vor, über die Entwicklung zu schweigen.

(...)

Mehrere schockierende Vorfälle

In der jüngeren französischen Geschichte seien elf Juden „von radikalen Islamisten getötet und zum Teil gefoltert“ worden, erklären die Unterzeichner. Sie verweisen unter anderem auf Ilan Halimi, der 2006 verschleppt und drei Wochen lang gefoltert wurde, die Erschießung von drei Schülern und einem Lehrer vor der jüdischen Schule in Toulouse 2012 und den Anschlag auf den jüdischen Supermarkt Hyper Cacher in Paris 2015.

Für Entsetzen sorgte 2017 auch der Fall von Sarah Halimi, die von ihrem muslimischen Nachbarn aus dem Fenster gestoßen worden sein soll, und die Ermordung der 85-jährigen Holocaust-Überlebenden Mireille Knoll Ende März.

„Jüdische Franzosen sind 25-mal mehr gefährdet, angegriffen zu werden, als ihre muslimischen Mitbürger“, heißt es in dem Manifest weiter. Rund 50.000 Juden seien zum Umzug gezwungen, weil sie in einigen Städten nicht mehr sicher seien und ihre Kinder nicht mehr zur Schule gehen könnten. Frankreich hat die größte jüdische Gemeinde Europas mit geschätzt rund einer halben Million Mitglieder.

http://orf.at/#/stories/2435176/

kannst du dir als Westeuropäer halbwegs vorstellen, dass Menschen einen eigenen Kopf und Verstand haben und das erwachsene Menschen im Nahen Osten für ihr Tun selsbt verantwortlich sind?

was zum Teufel haben die Rechte und Linksextreme Szene in Europa mit dem Antisemitismus im Nahen und Mittleren Osten ,oder sonstwo auf der Welt zu tun??
willst du Millionen von Menschen (diejenigen, die antisemitisch denken und sich antisemitisch verhalten) zu unmündigen Menschen stempeln die sich ihr Denken nur von Extremisten aus Europa oktroyieren lassen??

Ähm ich schon.
Aber Links und Rechtsextreme eben nicht.
Die sind es, die tagtäglich propaganda betreiben, und vor nicht all zu langer Zeit, ihre kruden Verschwörungstheorien rund um den „Westen“, der USA und des Zionismus im nahen Osten verbreitet haben.

„Der Westen, die USA und die Juden sind schuld an eurem Leid.“ Sprich der Kapitalismus

Das war die Aussage dieser Idioten.

Realo schrieb: Vielleicht weil es eine kleinere Religion ist, obwohl die älteste monotheistische, die sich flächendeckend nicht gegen Christentum und Islam durchsetzen konnte?

Ach herrlich, tja dafür müsste man die Religionen kennen und Unterscheiden können.

Fedaykin schrieb:Ach herrlich, tja dafür müsste man die Religionen kennen und Unterscheiden können.

Tja, dann fang mal an zustudieren, privat meine ich.

Realo schrieb:Tja, dann fang mal an zustudieren, privat meine ich.

Ich? Du hast diesen nonsens Vergleich gemacht mit dem Judentum, und andere Religionen.

Wenn man weiß wie sich das Judentum sich auszeichnet und welchen Zweck diese Religion hatte, dann ergibt sich von allein warum sie sich nicht verbreitet hat.

Man Konnte nicht einfach Konvertieren, noch war das Judentum Missionarisch veranlagt wie zb das Christentum und folglich auch der Islam.

Aber es ist schon interessant was für Hypothesen bzgl Antisemitismus Ursprung so Phase sind.

Realo schrieb:Im Nahen Osten kommt noch hinzu, dass Israel von den jeweils vorherrschenden Großmächten (erst UK, dann USA) "bemuttert" wird

So ein Pech aber auch.

Realo schrieb: wurde einfach beschlossen, dass Israel an die Stelle des einstigen Palästinas kommt

Da hätte Großbritannien den zweiten Weltkrieg verlieren müssen, damit da nicht "einfach" was "beschlossen" werden kann. Aber dann wäre wohl keiner mehr da gewesen, der einen Staat Israel überhaupt hätte gründen können.

Es soll welche geben, die bedauern, dass der Lauf der Geschichte nicht so war.

Narrenschiffer schrieb:Da hätte Großbritannien den zweiten Weltkrieg verlieren müssen, damit da nicht "einfach" was "beschlossen" werden kann.

Du meinst den erste Weltkrieg.

Wikipedia: Sykes-Picot-Abkommen

Es dauerte nur etwas länger, bis Israel auch offiziell gegründet wurde.

Narrenschiffer schrieb:Ist Antisemitismus wieder "in"?
heute um 14:53
Realo schrieb:
Im Nahen Osten kommt noch hinzu, dass Israel von den jeweils vorherrschenden Großmächten (erst UK, dann USA) "bemuttert" wird

Und wieder mal Realos Alternative Geschichtsschreibung. Das UK hat Israel bemuttert LOL

Narrenschiffer schrieb:wurde einfach beschlossen, dass Israel an die Stelle des einstigen Palästinas kommt

LOL 2.0

Und welches einstige Palestina? Diesen Bullshit erwarte ich ja von den FAnatikern den ein oder andere Ken FM und co hörer, aber von einem angeblichen soziologen mit einem gültigen Abschluss ist das sehr enttäuschend.


Wie erwähnt alternative Geschichte ist voll dein DIng.

Realo schrieb:Du meinst den erste Weltkrieg

Nein. Du hast geschrieben:

Realo schrieb:wurde einfach beschlossen, dass Israel an die Stelle des einstigen Palästinas kommt

Der UN-Teilungsplan war 1947, Israel gründete sich als Staat am Tag des Auslaufens des britischen Mandats am 14. Mai 1948.

Realo schrieb:Es dauerte nur etwas länger, bis Israel auch offiziell gegründet wurde

Wovon redest du? Das Sykes-Picot-Abkommen sah überhaupt keine Gründung eines Staates Israel vor.

@Narrenschiffer


muss man wissen. Realo schreibt gerne mal die Geschichte um. Also immer so wie er es braucht.

Ist etwas einzelfällig für so einen Thread aber wolltes dennoch posten:

Sah heute einen Handwerker wieder den ich kenne (norddeutsch) - dass der rechts war und alles was nicht 100% weiß war hasst oder illegal Tiere schießt wusste ich, aber heute kam dazu dass, als ich da war, weil ich etwas fragen musste (der hatte vorner Zeit was bei Mutter gemacht) ein anderer tratschte und dabei irgendwie auf die Kippasache zusprechen kam - hier in FFM hat der Bürgermeister selbst das Tragen ebendieser für den 14. nahegelegt. Darauf wurde halt auch klar dass er Juden scheiße findet und als er sich umdrehte sah ich zum ersten Mal dass der ein fettes SS-Tattoo am Oberarm hat, was ich vorher nie sah weil ich den nur mit Jacke kannte. Der meinte er sei sogar bereits deswegen verurteilt worden und musste auch eine Geldsumme zahlen.

Ist wie gesagt was recht Spezielles hier aber da es zufällig erst heute passierte wollte ich das irgendwie posten.
Auch weil ich Judenhass von 80% meiner Verwandtschaft (Deutsche und ein paar Italiener) und den meisten Bekannten meiner Mutter (alle deutsch) kenne und in letzter Zeit auch zwei (mit heute drei) Arbeiter traf die sich teilweise ganz plötzlich so zu äußerten. Den einen hätte ich bis dato nie in eine rechte Ecke gerückt, plötzlich kam der an mit den Juden die seiner Meinung nach immer im im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen wollten, geizig wären und dann darüber redete wie man zur Hitlerzeit ein Fahrrad einfach ohne Schloss abstellen konnte und das eh nie geklaut werden würde und daher nicht alles schlecht war.

Kannte den Typ allerdings auch nie so gut, aber er wirkte vorher an sich ansatzweise belesen und so gar nicht nach sowas. Weiß auch nicht wie man da reagieren soll - wenn ich argumentiere werde ich entweder ausgelacht oder man reagiert aggressiv oder zeigt den Vogel und redet nicht mehr mit mir.

Narrenschiffer schrieb:Wovon redest du? Das Sykes-Picot-Abkommen sah überhaupt keine Gründung eines Staates Israel vor.

Ich denke schon, dass ein Staat für die europäischen Juden bereits 1916 geplant war. Theodor Herzl war den Engländern ja auch kein völlig unbekannter Name. 1918 wurden die Gesamtgrenzen zwischen England und Frankreich im Nahen Osten vereinbart. Man darf annehmen, dass damals schon das damalige Palästina f+ür die Juden reserviert war, denn nach und nach zogen immer mehr Juden in die Region.

Die 1924 im heutigen Israel gegründete Stadt Herzlia wurde nach Theodor Herzl benannt.

Wikipedia: Theodor Herzl

Im Hinblick auf die spätere Staatsgründung Israels ist auch der letzte zusammengefasste Satz aus dem Wiki-Artikel interessant:

Das Abkommen wird heute als eine Ursache für Konflikte in der Region genannt. Rücksicht auf ethnische und kulturelle Strukturen wurde bei der Grenzziehung nicht genommen.[7] Die Kolonialherren waren nicht in der Lage, eine stabile Ordnung für die dort lebenden Völker zu etablieren. [8]

Realo schrieb:Ich denke schon, dass ein Staat für die europäischen Juden bereits 1916 geplant war

Nein. 1916 war Palästina osmanisch. Die Osmanen planten sicher keinen Staat für europäische Juden.

Narrenschiffer schrieb:Nein. 1916 war Palästina osmanisch. Die Osmanen planten sicher keinen Staat für europäische Juden.

Die Zitate sind aus dem Sykes-Picot-Artikel. man besprach die Aufteilung 2 Jahre vor Kriegsende, wie man verfahren würde, nachdem der feind besiegt wäre, ähnlich wie man in Jalta und den Folgekonferenzen während des 2. Weltkriegs bereits die Gebietsaufteilung in Mitteleuropa nach Ende des siegreichen Kriegs gegen Deutschland debattierte und teilweise auch aushandelte.

Realo schrieb:Die Zitate sind aus dem Sykes-Picot-Artikel. man besprach die Aufteilung 2 Jahre vor Kriegsende

Und? Da war aber trotzdem von keinem Staat Israel die Rede.