@goili: Also mir gefällt dein Lohnzettel von der Hausfrau. Und ich verstehe auch in etwa, was du damit sagen willst, hoffe ich zumindest.
Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. Es ist ja nicht so, dass du alleine lebst und dass du niemanden hast, der für dich zB. die Wohnungsmiete bezahlt. Wäre dies der Fall, dann würdest du auch in den Genuss der Sozialhilfe kommen, für das Nichtstun, wie du es ausgedrückt hast.
Angenommen du hast einen Mann, der arbeiten geht und Geld verdient. Dann müsstest du auch sehen, dass dieser etwa die Hälfte davon in Eure gemeinsame Existenz steckt, er ernährt also nicht nur sich selbst davon, sondern dich mit. Also müsstest du die Hälfte des Lohnes deines Mannes eigentlich schonmal in sämtliche anfallenden Unkosten wie Miete, Strom, Wasser, Heizung, Lebensmittel, Mobiliar, Lebensmittel, Kleidung usw... einrechnen und von seinem Nettolohn abziehen.
Dann könnte dein Mann sagen: Ich arbeite so und so viel Stunden in der Woche und ich bekomme nur noch die Hälfte von dem was ich erarbeitet habe. Denn eine Hälfte davon nimmt mir schonmal der Staat gleich weg in Form von Steuern und Sozialabgaben, und von der restlichen Hälfte nimmt mir meine Frau auch noch die Hälfte weg, was arbeite ich denn für 1/4 meines Lohnes überhaupt noch???
Es wäre interessant, wenn dein Lohnzettel der Hausfrau mal den tatsächlichen Stundentag oder die Arbeitsleistung in Wochenstunden wiederspiegeln würde, aber dann bitte ganz ehrlich auflisten wieviel tatsächliche Zeit die Hausfrau pro Woche für welche Arbeiten benötigt. Diesen könntest du deinem Mann vorlegen und ihr müsstet euch noch einen fairen Stundenlohn aushandeln. Es wäre dann fair, wenn dein Mann dir deine tatsächlichen Hausarbeiten auch entsprechend bezahlt und zwar von seinem erarbeiteten Geld. Gerechterweise müsstest du dann aber auch die Hälfte aller gemeinsam anfallenden Unkosten wie Miete, Nebenkosten, Lebensmittel, usw. aus dem von dir erarbeiteten Teil in die Unkostenrechnung mit einbringen. Und dann würdest du ebenso jammern und sagen: Oh da bleibt ja kaum noch was übrig für mich selbst...
Es gibt ja dieses Ehegattensplitting, dass man alles was man gemeinsam erwirtschaftet, in einen Topf schmeißt und dann die anfallenden Kosten genau halbiert. Damit kämest du aufgrund deines Haushaltslohnes auch in die Pflicht, und müsstest dich ebenso an den anfallenden Unkosten mitbeteiligen und ausserdem müsste dein Haushaltslohn vom Lohn deines Mannes gerechterweise abgezogen werden, bedeutet, dieser bringt dann auch nur noch die Hälfte dessen von sich aus in den Topf ein als vormals. Man kann es drehen wie man will, es kommt immer in etwa aufs Gleiche heraus.
Im übrigen wird die Hausarbeit in sog. Single-Haushalten ja auch nicht bezahlt, muss aber auch gemacht werden. Es ist auch sinnlos, weil man hier sein eigener Arbeitgeber und Arbeitnehmer ja selbst ist.
Eine Idee wäre es schon, wenn die Hausarbeit als echte zu entlohnende Tätigkeit betrachtet würde. Aber der Staat wird einer Hausfrau dafür sicher kein Geld geben, denn eine Hausfrau arbeitet ja nicht im Auftrag des Staates sondern im Auftrag ihres Mannes oder ihrer Familie. Insofern wäre der Ehemann der Arbeitgeber und damit auch der Brötchengeber, und eben nicht der Staat. Wärest du auch damit einverstanden, wenn man auf deinem Lohnzettel für die Hausfrau auch noch Lohnsteuern abzieht und Sozialabgaben drauf schlägt? Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Unfallversicherung, Soli-Zuschlag... Dann würdest du auch jammern und sagen: Ich habe so viel gearbeitet und das was davon übrig bleibt als Lohn, ist ja nur noch etwa die Hälfte von dem was mir doch eigentlich zusteht...?
Könntest du von dem Rest tatsächlich leben, wenn du von diesem auch noch die Unkosten bei einem gemeinsamen Haushalt zur Hälfte mitträgst?