Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

bit schrieb:Wenn die das AKW zerstört hätten

Der neuralgischste Punkt sind immer die Leitungen, die sind außerhalb
und die lassen sich nicht schützen.

@Niederbayern88

Niederbayern88 schrieb:Energie aus der natur z.b. Wasserkraft oder Windkraft bzw. Solarenergie finde ich ja nicht schlecht, aber die Kapazität ist nicht vorhanden um 81 Mio Menschen in Deutschland mit Strom zu versorgen.

Wenn man folgender Studie glauben schenkt, könnte Deutschland problemlos die Energie für Stromversorgung und Gebäudeheizung aus heimischen regenerativen Quellen gewinnen und dies vermutlich zu Preisen, wie sie heute üblich sind.

http://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/studie-100-erneuerbare-energien-in-deutschland.pdf

mfg
kuno

Gildonus schrieb:Die ausufernden Kosten haben Diejenigen zu verantworten, die die EEG-Fördeung erfunden und dabei fürchterlich gepfuscht haben.

nein, das ist die schuld der aktuellen regierung die viel zu viele ausnahmen zu lässt.

das mit dem EEG ist sowieso nicht mehr wichtig. die preise für solar sind so gering das sie sich auch ohne eeg für hausbesitzer lohnen.

Nun sollen die "hochprofitablen AKW" doch versichert werden.

Oettinger will EU-weite AKW-Versicherungspflicht

In der Versicherungsbranche werden "Focus" zufolge 20 Milliarden Euro für eine vorstellbare Entschädigungsgrenze gehalten.
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2013-07/27531978-focus-oettinger-will-eu-weite-akw-versicherungspflicht-003.htm

Mit den 20 Mrd € wären zumindest die Hälfte der Kosten von Fukushima abgedeckt. Wenn in Europa ein AKW explodiert, dann wird die radioaktive Wolke wohl nicht über den Atlantik verteilt sondern eher bewohnte Gebiete verseuchen. In Europa wird ein GAU deshalb wohl etwas teurer.

Kosten viel höher als gedacht
AKW in Fukushima ist Milliardengrab

Bisher weiß die Welt wenig darüber, wie teuer ein atomarer Super-Gau am Ende ist. Im japanischen Fukushima jedenfalls schrauben sich die Kosten immer höher.

Die Sanierungsarbeiten an der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima könnten offiziellen Schätzungen zufolge deutlich höher ausfallen als veranschlagt. Wie das staatlich unterstützte Nationale Institut für Industrielle Wissenschaft und Technologie mitteilte, könnten die Kosten umgerechnet bis zu 44 Milliarden Euro und damit fünf Mal so viel wie von der Regierung geschätzt betragen.
http://www.n-tv.de/panorama/AKW-in-Fukushima-ist-Milliardengrab-article11047126.html

Niederbayern88 schrieb:Als die AKW`s alle liefen, hatte jeder Strom und man konnte ihn bezahlen.

Aber auch nur bezahlbar, weil die Entsorgung und die Schadensregulierung nach GAU in Deutschland nicht im Strompreis enthalten sind/waren.

@klausbaerbel
Naja ich kann mir nicht vorstellen das Atomenergie teure Energie ist.
Ich gehe da allerdings auch sehr laienhaft dran.
In meiner Vorstellung, und ich denke viele die ähnlich unterinformiert sind was Details angeht sehen das ähnlich, kann ein Prozess der mit vergleichsweise einfachen Mitteln derartige Mengen an Energie freisetzt nur günstig sein. Wenn man den gleichen Laien dann auf die Kosten von Kastortransporten anspricht, wird der sich wahrscheinlich auch Fragen ob man unter dem Gesichtspunkt nicht eher die Randalen nach Sportevents einstellen sollte.

Einen Gau in Deutschland kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Bis jetzt sind GAUs ja nur in veralteten Anlagen, oder unter absoluten Extremsituationen und dann ob menschlichen Versagens vorgekommen.
Fukushima hätte ganz anders ablaufen können, wenn da im richtigen Moment der richtige Hebel umgelegt worden wäre.. habe ich zumindest einer Arte Doku entnommen.
Wenn ein modernes Atomkraftwerk wie das in Fukushima also selbst nach einem Jahrhunderterdbeben und dem daraus resultierenden Supertsunami nur aufgrund unzureichender Handhabe in die Luft fliegt, ist das in meinen Augen ein starkes Votum für Sicherheit..
da gehen streng gesehen wahrscheinlich mehr Menschen bei Grubenunfällen oder bei "unlöschbaren" Bränden von Solarenergie-Dächern kaputt.

@kuno7

"Wenn man folgender Studie glauben schenkt, könnte Deutschland problemlos die Energie für Stromversorgung und Gebäudeheizung aus heimischen regenerativen Quellen gewinnen und dies vermutlich zu Preisen, wie sie heute üblich sind."

http://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/studie-100-erneuerbare-energien-in-deutschland.pdf

Wow, sehr Interessant! Danke fürs Posten.

Hier mal die Schlüsselgrafik aus dem Link:

Original anzeigen (0,2 MB)

Sieht zumindest interessant aus, aber haben die Onshore und Offshore auch richtig gewichtet? Normalerweise sind die Windkraftanlagen auf See doch viel ergiebiger als an Land. Das ist doch viel besser die nur da zu bauen!

Das teuerste sind wahrscheinlich die Strom-zu-Gas Anlagen, nur wenn man die schon baut, wieso braucht man dann überhaupt noch Batterien für Solarzellen, die Batterien sind doch viel verschleißfreudiger!
Die Gasspeicher hingegen sind wohl kein großes Problem, das ist das heutige Gasnetz selber.

Ich würde aber eher das Gasnetz auf 100% Wasserstoff umstellen und nicht auf Methan, das CO2 selber, also das was man im industriellen Maßstab braucht um aus dem Wasserstoff Methan zu machen, haben die in der Skizze hier doch komplett vergessen?

Dabei kostet die Tonne aufgefangenes CO2 doch auch bis zu 500 Euro. Das Gasnetz nur Diffusionsdicht zu machen, wäre doch bestimmt die bessere Lösung!

In der Skizze sind die Biomessekraftwerke zwar mit den Methanspeichern verlinkt, die Biomasse Kraftwerke sind aber bereits Grundlastfähig, dafür sind die 86 TWh Methanspeicher also wahrscheinlich nicht gedacht.

Die beziehen sich zum Größenteil wohl nur auf die Strom-zu-Gas Anlagen. An der extrem teuren CO2 Ressource sind aber bereits die CSS Anlagen gescheitert.

Es ist also wichtig, entweder das Gasnetz auf Wasserstoff umzustellen oder eine ehrliche Kostenanalyse noch über diese zu errichtenden CO2 Auffangfabriken zu machen!

Hallo @alle !

Ich rate zu Mißtrauen, wenn Politiker und Interessenverbände behaupten der Umbau der Stromversorgung sei "für lau" zu haben.

Meine Anspielung mit "Eiskugel werfenden Demonstraten" war auf eine Äußerung von H. Trittin gemünzt. Ich hatte mit der "Daumenpeilmethode" bereits letztes Jahr errechnet die EEG-Förderung könne dem Verbraucher 1 Billionen Eur. kosten. Vor kurzem hat H. Altmeier diese Zahl als "Untergrenze" bezeichnt, sofern man nicht gegensteuert.

Gruß,Gildonus

Gildonus schrieb:Ich rate zu Mißtrauen, wenn Politiker und Interessenverbände behaupten der Umbau der Stromversorgung sei "für lau" zu haben.

Nö, danke, wir wissen schon dass die Energielobby aus Allem Gewinn ziehen will, selbst aus Instandhaltung. :)

Politiker meinen mit dem "Umbau der Stromversorgung" gegenwärtig doch nur den Netzausbau, von einem Ausbau der Speicher ist noch nicht mal was im Ansatz zu sehen.

Nachts scheint aber keine Sonne und es gibt auch Tage fast ohne Wind. Doch alles nur Flickschusterei!

Die Masse der großen 1400 MW und hochverfügbaren AKWs über 88% steht auch erst vor der Abschaltung:
Wikipedia: Liste der Kernreaktoren in Deutschland
das waren bis jetzt nur die kleineren und weniger ausgelasteten.

Angesichts der noch überall wachsenden Kosten, kann man den Atomausstieg doch faktisch ausschließen, der ist bis 2022 nicht machbar. Irgendwas wird wohl noch dazwischenkommen, wahrscheinlich einfach nur Massenproteste gegen die Strompreissteigerungen!

Hallo @alle !

eckhart schrieb:Nö, danke, wir wissen schon dass die Energielobby aus Allem Gewinn ziehen will, selbst aus Instandhaltung. :)

So kann man das natürlich auch sehen !
Ich ziehe aber die komplizierte Variante vor.

Da haben uns Politiker das Blaue, pardon das Grüne, vom Himmel herunter versprochen und das Wahlvolk ( Stimmvieh ) hat ohne nachzudenken alles geschluckt. Warnungen von Sachkundigen hat man ignoriert und jetzt fängt alles an zu bröseln.

Da muß doch ein Schuldiger her !

Früher hätte man es an den Juden festgemacht aber heute zieht das nicht mehr, also macht man es am "Kapital" fest. Die wollen doch tatsächlich Profit machen, die Schlimmfinger. Auch das ist nicht mehr neu oder orginell, aber immer noch besser als zugeben zu müssen mit der Wahrheit "kreativ" umgegangen zu sein oder unfähig zu sein.


Gruß,Gildonus

Gildonus schrieb:Warnungen von Sachkundigen hat man ignoriert und jetzt fängt alles an zu bröseln.

Ich weiß, ich war ganz nah dran !
Die Energiekonzerne wurden von ihren eigenen Sachkundigen gewarnt, dass das "Fahren auf Verschleiß" Folgen haben wird !

Gildonus schrieb:jetzt fängt alles an zu bröseln

kann man mit Steuerzahlerhilfe nun gut vermeiden.

Das macht übrigends die Bahn auch so,
statt kostenintensiv zu warten, lässt man es lieber bröseln.
Der Steuerzahler trägt dann die ganz großen Grundinstandsetzungen, die sich Neubaustrecke nennen.

Hallo @eckhart . hallo @alle !

Ähm.....

Mit "bröseln" habe ich weniger die maroden Strommasten gemeint, die vereinzelt irgendwo herumstehen, sondern die Gesetzgebung, die zum Atomausstieg führen soll und deren pekunären Nebenwirkungen auf den Bürger.

Gruß,Gildonus

also den Atomausstieg !

epiliergerät22 schrieb:Naja ich kann mir nicht vorstellen das Atomenergie teure Energie ist.

Was denkst Du denn wird die sichere Entsorgung des Hochradioaktiven Mülls kosten?

Und zwar so sicher, daß auch in 100.000 Jahren keine Gefahr dadurch ausgeht.

Wird das überhaupt möglich sein?

Bisher ist es nicht möglich.

epiliergerät22 schrieb:Einen Gau in Deutschland kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Wie sich nach Fukushima und den Stresstest gezeigt hat wäre ein GAU in Deutschland möglich gewesen.

Weiterhin liefen in Deutschland Atomkraftwerke, die älter als das in Fukushima waren.

Das mit dem Vorstellen können ist immer so eine Sache.

Insofern ist der Protest gegen die "Verklappung" hochradioaktiven Mülls in ungeeigneten Salzstöcken mehr als gerechtfertigt.
Schon alleine in der Schuldigkeit gegenüber unseren Kindern, Enkelkindern Urenkelkindern uswusw.

Wobei die Kosten der Polizeieinsätze nur ein Bruchteilchen der tatsächlichen Kosten der Atomenergie darstellen.

epiliergerät22 schrieb:Fukushima hätte ganz anders ablaufen können, wenn da im richtigen Moment der richtige Hebel umgelegt worden wäre..

Jaja, und in Tschenobyl hätte man auch ganz anders reagieren müssen.

Und genau das sind die Unwägbarkeiten, die u.A. auch in Deutschland einen Gau sehr warscheinlich machen.

Denn immerhin hat der Mensch seine Finger im Spiel. Sei es bei der Konstruktion, bei der Bedienung, bei der Wartung, beim Transport usw.

bennamucki schrieb:Denn immerhin hat der Mensch seine Finger im Spiel. Sei es bei der Konstruktion, bei der Bedienung, bei der Wartung, beim Transport usw.

Murphy's Gesetz:

Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es auch schiefgehen !

Hallo @klausbaerbel , hallo @alle !


Der Atommüll ist von der Menge her kein Problem und die Kosten kann man beliebig in die Höhe treiben, was auch gemacht wird.

Ich habe mich ein bischen auf Wikipedia zum Thema Castor und Atommülltransporte kundig gemacht. Nach Gorleben ins Zwischenlager wurden niemals mehr als 12 Castoren auf einmal transportiert und in einem von Denen passen höchstens 10 Tonnen Atommüll. Insgesammt liegen im Zwischenlager höchstens 1500 Tonnen aus der Aufbereitungsanlage in La Hage, das kann sich aber jeder selbst errechnen.

1500 Tonnen hört sich nach viel an, ist aber in Wirklichkeit Peanuts. Für die Menge loht es sich nicht einmal ein eigenes Lager zu suchen. Die Gefährlichkeit ist auch relativ ! Wenn der Müll soweit abgeklungen ist, das man ihn einlagern kann, loht es sich aus dem Gefahrengesichtspunkt kaum noch.


Gruß, Gildonus

In Wiki kundig gemacht ...
und steht da nicht,
dass laufend neuer Atommüll hinzukommt,
wie lange die Abklingzeit dauert,
in was für Behälter aus dem Castor heraus umgeladen werden muss,
ob es solche Behälter überhaupt schon gibt,
wie das Umladen geschehen soll
und wohin diese Endlagerbehälter, genannt Pollux, eingelagert werden können ?

Was sich nicht lohnt, ist:

Weiteren Atommül zu produzieren, lohnt absolut nicht !

Gildonus schrieb:Die Gefährlichkeit ist auch relativ ! Wenn der Müll soweit abgeklungen ist, das man ihn einlagern kann, loht es sich aus dem Gefahrengesichtspunkt kaum noch.

Na dann nimm Dir mal ein Gramm davon und steck es in deine Hosentasche.

Nur für eine halbe Stunde.

Alles halb so wild und völlig ungefährlich. Im Grunde braucht man auch garkeine Castoren. Eine Plastikplane reicht völlig aus.

Gildonus schrieb:Der Atommüll ist von der Menge her kein Problem

Wie verträgt sich diese Aussage
und

Gildonus schrieb: Die Gefährlichkeit ist auch relativ !

mit folgender Nachricht vom 05. März 1996:

"Karlsruhe - Die Bundesregierung will den seit Jahren in der ehemaligen Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe gelagerten flüssigen Atommüll vor Ort in einer Verglasungsanlage entsorgen.
Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers bestätigte gestern einen entsprechenden Vorstoß zur Entsorgung der 70 000 Liter hochradioaktiver Brühe.
Eine Entscheidung der zuständigen Gremien zum Bau der auf 400 Millionen Mark geschätzten Anlage steht allerdings noch aus. Das Fernsehmagazin "Report" berichtete,
die hochgefährliche Flüssigkeit müsse ständig gekühlt und in Bewegung gehalten werden, um ein Überhitzen und eine nukleare Explosion zu vermeiden.
Mit der Verfestigung in Glas sollten die größten Risiken gemindert werden, doch auch nach dieser Behandlung werde die flüssige Altlast so strahlen, daß ein Aufenthalt in nächster Nähe unmittelbar zum Tod führe.
Bisher war geplant, die Brühe mit etwa 25 Castor-Transporten in die Pamela-Anlage nach Mol in Belgien zu bringen, wo sie in einer mit deutscher Hilfe errichteten Anlage verglast werden sollte. Die Anlage soll jedoch im Jahr 2000 geschlossen werden. "

Was ist aus den Glaskugeln geworden ?
@Gildonus
Spielen jetzt Kinder damit ?

@Gildonus
Als ob Gorleben das einzige Zwischenlager wäre was wir haben. Seit Jahren werden unsere abgebrannten Brennelemente nicht mehr zur Wiederaufarbeitung geschickt sondern im jeweiligen AKW zwischengelagert. Dort sind die Abklingbecken bis zum bersten vollgestopft und wenn nichts mehr reinpaßt wird ein Trockenlager nach dem anderen gebaut und vollgestopft.



Ob wir in ein paar Jahrzehnten dann ein Endlager für die Brennelemente haben kann heute noch keiner sagen. Aber deine Aussage

Gildonus schrieb:1500 Tonnen hört sich nach viel an, ist aber in Wirklichkeit Peanuts.

kannst du heute schon in die Tonne treten und endlagern.

Im Jahr 2030 wird die Bundesrepublik mit etwa 29.000 Kubikmetern hochradioaktivem Atommüll umgehen müssen. Das entspricht etwa 15.000 Tonnen Schwermetall aus abgebrannten Brennelementen und Wiederaufarbeitungsabfällen.
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atommuell_zwischen_endlager/ (Archiv-Version vom 22.05.2013)

bennamucki schrieb:Na dann nimm Dir mal ein Gramm davon und steck es in deine Hosentasche.

ist uran nicht nen alpha strahler? dann sollte das nicht so gefärlich sein, vorallem die gesäß taschen....
das zeug strahlt zwar wie sau, ist aber sehr gut abschirmbar.
die gefahr geht durch die giftigkeit und aufnahme in den körper aus.

unterirdische lagerung ist sowieso uncool. transmutieren heißt das zauberwort, ist die einzig sichere methode das zeug loszuwerden, allerdings auch nicht ganz billig.

@25h.nox

Das Uran an sich strahlt alpha Strahlen.

Zerfällt dabei aber beständig in seine Nuklide, die auch Gammastrahlen abstrahlen.

Ich weiß von einem Unfall.
Jemand hat ein Stück Uran in seine Hosentasche gesteckt.
Folge:

Schwere sehr tiefgehende Verbrennung dritten Grades bis auf den Knochen.
Spätfolgen sind mir nicht bekannt.