shionoro schrieb:Nein. Der Polizist weiß, das ist eine grauzone, für die ihm keiner was kann, wenn er sein minimalprogramm fährt und nach hause geht.
Solange da keine gefahr im berzug ist kannst du dich immer entscheiden, irgendwen mit ner verwarnung laufen zu lassen.
Dann kannst du es dir einfach machen: Nicht dein problem, wenn die lage dann eskaliert. Dann können die leute ja nochmal anrufen und du kommst nochmal. Nur ist es dann zu spät.
Der Ermessensspielraum bleibt doch bestehen. Den haben Polizisten mit und ohne Bodycam. So können bei Verstößen schon jetzt und auch mit Bodycams mündliche Verwarnungen ausgesprochen werden.
shionoro schrieb:Überwachungskameras spielen hier keine rolle. Auf denen sieht man selten was vernünftiges und ton haben die auch nicht. Es ist auch nciht so, dass polizisten sich absichtlich gesetzeswiedrig verhalten. Nur ist es eben psychologisch sehr schwierig, NICHT versucht zu sein, schlechter zu arbeiten, wenn man überwacht wird.
Doch es scheint schon eine Rolle zu spielen, denn Polizisten können auch überwacht reagieren und tun es in der Regel auch. Schon allein wenn die Polizei selber filmt, was jetzt schon hin und wieder der Fall ist, wie man bei Demonstrationen oder Sportveranstaltungen sehen kann.
shionoro schrieb:Weil man eben einen teil seiner gedanken darauf fokusiert, ob etwas verboten sein könnte, was eigentlich der gesunde menschenverstand erfordern würde.
Und du meinst ein Gericht würde im Fall der Fälle den gesunden Menschenverstand ad acta legen? Dort würde man in strittigen Szenen doch beobachten können, ob die Mittel verhältnismäßig waren oder nicht. Passiert derzeit ja auch, wenn durch Zeugen gefilmt wird, nur das dann das problem besteht, dass zu meist erst gefilmnt wird, wenn nicht mehr ersichtlich ist, warum eine Handlung stattgefunden hat. Wie oft schon geschrieben, haben in bestimmten Fällen auch Polizisten, bei einer Anzeige, die Möglichkeiten der Videoaufnahmen für ihr Handeln zu nutzen. Eben dann, wenn sie beweisen, dass die Handlung rechtmäßig war und im Verhältnis stand.
shionoro schrieb:Bitte was? Du weißt schon, dass bei häuslicher gewalt schon jetzt viele frauen große skrupel haben, die polizei zu rufen und danach auch keine anzeige erstatten wollen sondern nur aus angst heraus gehandelt haben, oder? In dieser Situation ist es ein problem, wenn sie wissen, dass da videoaufnahmen gemacht werden. Dann rufen sie vielleicht nicht an.
Das halte ich für vorgeschoben, denn es liegt nicht an der Videoaufzeichnung, ob nach häuslicher Gewalt die Polizei gerufen wird, oder nicht. Die Angst Anzeige zu erstatten, hat bei solchen Fällen gänzlich andere Gründe.
shionoro schrieb:Darum werde ich auch weiter andere berufsgruppen anführen, in der hoffnung, dass due s irgendwann verstehst.
Mach ruhig, es wird dadurch ja nicht besser.
shionoro schrieb:Erklär mir doch mal, warum ist es für dich vollkommen klar, dass z.b. ärzte oder pfleger schlechter arbeiten, wenn sie ständig damit rechnen müssen, überwacht zu werden, aber polizisten sind roboter die alles wissen, alles können und nie unsicher sind und eigentlich gar keine menschliche psychologie aufweisen?
Arbeiten sie denn schlechter? Ein Arzt steht wohl selten allein im OP, wird also ständig durch andere überwacht. Oder meinst du Allgemeinmediziner, die allein im Untersuchungszimmer sitzen? So manche Opfer hätten sicher gern, wenn dort überwacht werden würde. Aber wie geschrieben, es ist OT.
shionoro schrieb:Doch, weil der polizist auch dann noch überlegen muss, ob das jetzt wirklich genau das handbuch erfüllt.
Und du meinst ein Polizist sollte nicht nach Handbuch handeln dürfen?
Mir ist schon klar, dass nicht alle eventualitäten abgebildet werden und in der Ausbildung vorkommen. Doch sollte ein Polizist nunmal schon handeln, wie es die Vorschrifft verlangt. Und Grauzonen, wie du sie gerne nennst, werden immer Grauzonen sein, egal ob mit oder ohne Bodycam. In diesen kommt es eben darauf an, das zumindest die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibt.
Ein Polizist hat ja noch immer die Möglichkeit seine Sicht der Dinge darzulegen. Und ist diese mit den Aufzeichnungen stimmig, so sehe ich da kein Problem.
Derzeit ist es bei Fällen, um die wir hier eben auch sprechen, zum Teil ja so, dass sich polizeibeamte das Geschehen so hindrehen können, damit es ihnen nutzt und ihre Opfer als Täter dastehen. Das aber soll durch Bodycams eben abgemildert werden. So dass eben Aussagen mit den Videoaufzeichnungen abgeglichen werden können.
Gerade in bestimmten Fällen, in denen es glücklicherweise Aufzeichnungen gab, wurde ja bekannt, dass die Aussagen der Beamten nicht mit dem übereinstimmten, was die Aufzeichnungen zeigen.
shionoro schrieb:Es ist halt gesunder menschenverstand und wird durch die bisherigen studien gedeckt, während du einfach irgendwas einführen willst, wozu es keine indikation gibt. Weder gibt es in D viel polizeigewalt, noch sind die studienergbenisse aus anderen ländern besonders prall. Noch hat die polizei zu viel geld zu verschleudern.
Das allein ist deine Meinung, denn die Fälle die bekannt wurden, sind schon Fälle zu viel. Und diese sind nicht förderlich, um ein vertrauen zwischen Polizei und Bürger zu fördern. Das die Polizei mehr Geld braucht ist klar, ob und wie unnütz Bodycams dabei sind, da sind wir eben nicht einer Meinung. Für dich ist es Geld "verschleudern", für mich ist es gut angelegt.
shionoro schrieb:Wenn man überwacht wird, fährt man das minimalprogramm, um einen guten arbeiter zu imitieren und sich nicht angreifbar zu machen.
Warum nur diese eine Sichtweise? Warum sollte eine Kamera nicht helfen, soch noch mehr anzustrengen? Sich noch besser zu verhalten, noch freudlicher zu sein, einfach einen besserren Job zu machen? Scheinbar kannst du dir nur vorstellen, dass ein polizist mit Bodycam seinen Beruf nicht mehr ernst nimmt. Diese Gefahr sehe ich nicht.
shionoro schrieb:So wie ich als Pfleger eben dann eben einen vollkommen agitierten Patienten nicht fixiere, solange er nicht schon jemanden angegriffen hat, weil ich angst vor konsequenzen habe, obwohl ich genau weiß, dass die lage kurz vor'm eskalieren ist. Dadurch wird aber nichts besser. Das einzige was sich ändert, ist, dass irgendwer auf's maul bekommen muss, bevor ich eingreife.
Ein Polizist braucht aber keinen richterlichen Beschluss, um eine Person zu fixieren(fesseln). Ein polizist kann sofort handeln und wird auch handeln, wenn es nötig ist. Auch mit Bodycam.
shionoro schrieb:Nein, denn das ist bei jeder einzelnen berufsgruppe so. Niemand wird besser, wenn man ihm jeglichen ermessensspielraum nimmt.
Der Ermessensspielraum bleibt doch. Den hat ein Polizist mit und ohne Bodycam. Zum Beispiel sind ündliche Verwarnungen rechtens, auch mit Bodycam.
shionoro schrieb:Nochmal die frage, die du einfach nicht beantworten willst. In welchen dieser ländern können die polizisten die nicht selber an und ausmachen?
Diese Frage hast du ja auch noch nicht gestellt. Letztens fragtest du immer wo es 24/7 Bodycams gibt. Dazu hatte ich dir geschrieben, dass ich nach Beobachtungen meine erkannt zu haben, dass bei Einsätzen die Bodycams in den USA(vom Staat evtl. anders gehandhabt) filmen. Die werden dort sicher auch nicht filmen, wenn ein Beamter aufs Klo geht. Muss sie auch nicht. Auch in den Pausen braucht keine Kamera laufen. Sie müsste meiner Meinung auch nciht laufen, wenn Beamte streife fahren. Spätestens aber wenn ein Einsatz reinkommt, dann haben die angemacht zu werden. Ebenso, wenn aus eigener Beobachtung ein Einsatz aufgenommen wird. So wie dann eben zur Zentrale durchgegeben wird, man sei Straße X richtung Y und geht ABC nach, so hat die Bodycam angeschalten zu werden.
Abahatschi schrieb:Du kannst gerne BodyCams oder was weiß ich fordern, aber aus der aktuellen Nichtumsetzung umgekehrt den Grund dass "sie beleidigend, rassistisch und gewalttätig arbeiten wollen" zu erfinden, geht eindeutig zu weit.
Es ging darum das hier wie dort argumentiert wurde, die Polizei könne so ihren Job praktisch nicht mehr ausüben und da schließe ich eben eins zum anderen.
Abahatschi schrieb:Wenn die deutsche Polizei einen Ruf zu verlieren hat, dann ist es "zu weich" oder "zu faul", aber bestimmt nicht wie Du sie darstellst.
Das aber beringt Opfern von Polizeigewalt auch nichts. Da kann die Polizei so weich und faul gelten, es spielt keine Rolle. Vorallem dann nicht, wenn es für Opfer nur extrem schwer ist zu ihrem Recht zu kommen, eben weil Beweise wie Videoaufzeichnungen unerwünscht sind.