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Polizeigewalt in Deutschland

6.825 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Willkür, Machtmissbrauch, Bürgerpflicht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Polizeigewalt in Deutschland

08.06.2014 um 16:37
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:dass der Beinschuss -wenn er denn gelingt- eben NICHT sicher stoppt.
Im Berliner Fall hat ja zunächst nicht mal der Lungendurchschuss "sicher gestoppt" - zumindest nicht in der Hinsicht, dass der Typ sich ergeben und das Messer losgelassen hätte, wie im Vid zu sehen ist^^
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:kann man es wohl keinem verdenken, wenn der sich nicht auf irgendwelche "Möglichkeiten" verlassen will, sondern zur sicheren Methode greift.
Und das meinte ich mit "Machbarkeit". Wenn der Typ bereits in Reichweite ist, erachte ich es als "mutig", die Waffe runterzunehmen um auf sein Bein zu zielen und ebenso meinen Blick runterzurichten um "gezielt" nen Schuss abzugeben. Will heißen: Ich hätts nich getan.


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Polizeigewalt in Deutschland

08.06.2014 um 17:00
Zitat von tracestraces schrieb:Im Berliner Fall hat ja zunächst nicht mal der Lungendurchschuss "sicher gestoppt" - zumindest nicht in der Hinsicht, dass der Typ sich ergeben und das Messer losgelassen hätte, wie im Vid zu sehen ist^^
Das ist eben das Problem. Die Getroffenen verhalten sich halt nicht so, wie wir das durch Filme gewohnt sind. Da gibt es Studien zu, dass sogar die Mehrheit der Polizisten da völlig falsche Erwartungen hat. Ich habe erst unlängst mit einem gesprochen, der wollte nach jedem Schuss nach Trefferwirkung schauen.

In Klein-Kleckersdorf wirds kein Problem sein, weil die die Waffe eh nur am Gürtel hängen haben, aber erzähl das mal einem Polizisten in Compton, Tenderloin oder Oakland. Die werden Dich verständnislos angucken und das nicht, weil die viel brutaler und gemeiner sind, sondern schlicht, weil die weitaus mehr Erfahrungen mit Schusswaffengebrauch im Dienst haben.

Selbst bei einem direkten Treffen in die Aorta ist der Täter zwischen 15 und 20 Sekunden noch voll handlungsfähig. Zeit genug, um auf kurzer Distanz noch verheerenden Schaden anzurichten.
Zitat von tracestraces schrieb:Und das meinte ich mit "Machbarkeit". Wenn der Typ bereits in Reichweite ist, erachte ich es als "mutig", die Waffe runterzunehmen um auf sein Bein zu zielen und ebenso meinen Blick runterzurichten um "gezielt" nen Schuss abzugeben. Will heißen: Ich hätts nich getan.
Aus Sicht eines Menschen, der an seinem Leben hängt, halte ich das sogar für ausgesprochen dumm. Was nicht bedeutet, dass man auf alles und jeden sofort ballern soll.


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Polizeigewalt in Deutschland

08.06.2014 um 21:07
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Ich habe erst unlängst mit einem gesprochen, der wollte nach jedem Schuss nach Trefferwirkung schauen.
Naja, zumindest ein Mal wird er's schaffen :D


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08.06.2014 um 21:12
Naja, zumindest ein Mal wird er's schaffen :D
Nach dem Eindruck, den ich von dem hatte, kriegt der nicht mal alleine sein Holster auf. Aber ich mag mich irren....


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08.06.2014 um 21:13
nobody's perfect


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08.06.2014 um 21:13
Das stimmt wohl. Manche sieht halt zusätzlich noch fehl am Platz...


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08.06.2014 um 21:18
"sieht"? wie meinen? steh grad aufm Schlauch. Meinst "sind"?


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08.06.2014 um 21:24
Zitat von tracestraces schrieb:"sieht"? wie meinen? steh grad aufm Schlauch. Meinst "sind"?
Natürlich. Wohl doch zu viel Sonne heut auf´n Kopp gekriegt....


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08.06.2014 um 21:32
passiert. Bist ja auch nicht mehr der Jüngste.


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08.06.2014 um 21:32
DAS seh ich anders.... ;)


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08.06.2014 um 21:33
Der Typ im Brunnen dachte auch mal, er wär unsterblich^^


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08.06.2014 um 21:34
Ich dachte, der wollte sich umbringen?


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08.06.2014 um 21:36
Ansichtssache. Bei seiner Vorgeschichte glaub ich eher mal nicht an diese Motivation. Aber kann auch nich innen Kopp gucken. Daher: who knows.

Zumindest waren seine Schnippeleien m.E. keine Probierschnitte. Aber auch keine (rein) suizidalen.


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08.06.2014 um 21:50
An welche Motivation denkst Du?


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08.06.2014 um 22:02
simple Emotions-Regulation. Dieser Mann hat m.E. massiv unter Stress gestanden. Das Schlitzen hat dann, ähnlich wie bei Borderlinern zumindest kurzfristig einen Ventil-Effekt (der sich übrigens auch neurologisch nachweisen lässt). Andererseits ist es ein probates Mittel, die Dissoziation bzw. Psychose kurz zu durchbrechen (was bei ihm, wenn ich mir das Brunnen-Vid anschaue, allerdings nicht mehr gefruchtet haben dürfte). Klingt platt, aber für meine Ansicht wollte er Druck ablassen, nicht sterben. Das Suicide-by-Cop- Ding, was die einschlägigen Blätter publizierten, ist Unsinn. Das setze voraus, dass er zu logisch schlussfolgerndem Denken in der Lage gewesen sein müsste. Sein Verhalten unmittelbar vor und unmittelbar nach dem Schuss ist für mich eher ein Hinweis darauf, dass das nicht der Fall war.


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08.06.2014 um 22:10
Klingt überzeugend. SbC würde ich auch ausschließen.


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Polizeigewalt in Deutschland

09.06.2014 um 20:24
Zitat von RegenerateRegenerate schrieb:Und ich hab schon Berichte gesehen, wo Polizisten freundlich waren und auch andere positive Sachen. Ganz so einseitig ist es also nicht in den Medien. :)
Nein, die Medien sind nicht völlig einseitig, aber der Mensch scheint negative Dinge einfach besser zu erinnern und die "guten" Dinge schneller zu vedrängen. Und so kommt (oder kann es kommen) es das man siche evtl eine verzerrte Meinung beibehält.
Zitat von RegenerateRegenerate schrieb:Nehmen wir mal an, ein Polizist prügelt auf jemanden ein, der friedlich war und derjenige wehrt sich. Am Ende heisst es Wiederstand gegen die Polizei obwohl der Polizist zuerst angegriffen hat. Wem würde man vor dem Richter wohl mehr glauben?
Genau solche Fälle müssten intern haarklein und ehrlich, aber auch transparent ermittelt und zur Anklage gebracht werden. Gar kein Thema.
Und die Sache mit dem Widerstand ist auch recht heikel, wie ich finde. Es reicht für einen Widerstand schon ein "angespannter" Finger. Da ist schnell Widerstand geleistet. Leider. Aber das hängt am Ende auch immer an dem/der Beamten/-in an den/die Du gerätst.
Zitat von RegenerateRegenerate schrieb:Es gibt weder Kennzeichnungspflicht für Polizisten
Auch wenn es egal ist und absolut keinen echten Wert hat :) , aber ich befürworte eine Kennzeichnungspflicht für die Polizei. Das Herr Wendt dagegen ist, ist klar... liegt aber ehr an seiner Art die Dinge zu betrachten, als an seiner Position :D
Zitat von RegenerateRegenerate schrieb:Alles was ich mir nunmal wünschen würde wäre, dass die Polizei ein deutliches Zeichen dagegen setzt. Und nicht den desinteressierten spielt. Wenn ich z.b Worte von einem Polizeichef höre (weiss nicht ob es Wendt war), der das brutale Vorgehen der Polizei bzw. die Knüppelei noch rechtfertigt, sry da kommt mir die Galle hoch.
Wenn Du die Sache beim Schalkespiel meinst, dann war er das. Er ist ja auch der, der sagt das ein von der Polizei einzusetzendes Mittel "weh tun muss". Da ging es um seine Dauerforderung nach zB Gummigeschossen. Er scheint da auch geneigt zu sein, das verletzte Bürger nicht so wild sind... auch unbeteiligte... aber er ist eben noch im Amt.
Ich glaube andererseits aber auch das der Polizist im allgemeinen der "Polizeigewalt und/oder -willkür" ehr kritisch und ablehnend gegenüber steht. Auch denke ich das manch ein Polizist solche Dinge gerne melden/anzeigen möchte, aber (und das kann ich ein wenig nachvollziehen) in den Hundertschaften (zB) muss ich blind darauf vertrauen können das der Mensch neben mir auch meine Flanke deckt und mich genau so sichert wie ich ihn.... und wenn da einer steht den ich angeschwärzt habe, dann kann das schon eine "doofe" Situation ergeben. Das ist für die Polizisten schon eine ecte Zwickmühle.


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Polizeigewalt in Deutschland

09.06.2014 um 20:32
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Und die Sache mit dem Widerstand ist auch recht heikel, wie ich finde. Es reicht für einen Widerstand schon ein "angespannter" Finger. Da ist schnell Widerstand geleistet. Leider. Aber das hängt am Ende auch immer an dem/der Beamten/-in an den/die Du gerätst.
Naja...ist rechtlich zwar möglich, aber Widerstandsanzeigen haben allgemein dann doch ein weitaus höheren Gewaltgehalt zur Grundlage.

Sollte man vielleicht auch mal erwähnen, dass da das Gros der Polizisten seine Macht NICHT ausschöpft, sondern sogar bereit ist mehr zu tolerieren, als sie vom Gesetzgeber her müssen.


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Polizeigewalt in Deutschland

09.06.2014 um 20:46
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Naja...ist rechtlich zwar möglich, aber Widerstandsanzeigen haben allgemein dann doch ein weitaus höheren Gewaltgehalt zur Grundlage.

Sollte man vielleicht auch mal erwähnen, dass da das Gros der Polizisten seine Macht NICHT ausschöpft, sondern sogar bereit ist mehr zu tolerieren, als sie vom Gesetzgeber her müssen.
Absolut richtig. Ich hatte ja geschrieben das es auf den Beamten ankommt. Und sicher auch auf die Gesamtsituation. Ich glaube auch das die Mehrzahl der Polizisten das eine oder andere Auge zudrücken.
Ist aber richtig und wichtig das auch zu erwähnen, sonst gibt es das nächste Missverständnis..


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Polizeigewalt in Deutschland

10.06.2014 um 01:12
@Hawkster
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Genau solche Fälle müssten intern haarklein und ehrlich, aber auch transparent ermittelt und zur Anklage gebracht werden. Gar kein Thema.
Und die Sache mit dem Widerstand ist auch recht heikel, wie ich finde. Es reicht für einen Widerstand schon ein "angespannter" Finger. Da ist schnell Widerstand geleistet. Leider. Aber das hängt am Ende auch immer an dem/der Beamten/-in an den/die Du gerätst.
Genau dieses "intern" ist ziemlich zweischneidig. Man weiss nicht immer wie es ausgeht. Und wenn es "intern" bleibt, da ist nicht die Sicherheit gegeben, dass auch wirklich ermittelt und bestraft wird. Sowas gehört öffentlich ermittelt, wenn die Tat auch öffentlich passierte.

Und was den Wiederstand angeht, da sagst es ja selber. Einige schwarze Schafe nutzen das vielleicht aus. Und man kann sich am Ende nicht wehren, weil Richter und Staatsanwalt den Polizisten mehr glauben.

Man muss ja schon Sorge tragen, dass man bei einer Kontrolle ja nicht schief guckt, da man sich sonst noch verdächtig macht.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Auch wenn es egal ist und absolut keinen echten Wert hat :) , aber ich befürworte eine Kennzeichnungspflicht für die Polizei. Das Herr Wendt dagegen ist, ist klar... liegt aber ehr an seiner Art die Dinge zu betrachten, als an seiner Position :D
Bist bei der Polizei angestellt, oder wieso das egal am Anfang? :D
Aber das das auch befürwortest finde ich gut. Ich finde, gleiches Recht für alle. So wie normale Bürger sich ausweisen müssen, sollten das Polizisten auch tun anhand von Kennzeichnungspflicht.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Wenn Du die Sache beim Schalkespiel meinst, dann war er das. Er ist ja auch der, der sagt das ein von der Polizei einzusetzendes Mittel "weh tun muss". Da ging es um seine Dauerforderung nach zB Gummigeschossen. Er scheint da auch geneigt zu sein, das verletzte Bürger nicht so wild sind... auch unbeteiligte... aber er ist eben noch im Amt.
Ich glaube andererseits aber auch das der Polizist im allgemeinen der "Polizeigewalt und/oder -willkür" ehr kritisch und ablehnend gegenüber steht. Auch denke ich das manch ein Polizist solche Dinge gerne melden/anzeigen möchte, aber (und das kann ich ein wenig nachvollziehen) in den Hundertschaften (zB) muss ich blind darauf vertrauen können das der Mensch neben mir auch meine Flanke deckt und mich genau so sichert wie ich ihn.... und wenn da einer steht den ich angeschwärzt habe, dann kann das schon eine "doofe" Situation ergeben. Das ist für die Polizisten schon eine ecte Zwickmühle.
Weiss nicht ob es das Schalke Spiel war. Aber derjenige der sowas behauptet, sollte sofort gefeuert werden. Erinnerst Dich an die S21 Demo, wo einem Mann das Auge weggeschossen wurde per Wasserwerfer? Da klingen solche Sätze wie die von Herrn Wendt wie Hohn. Fehlt nur noch das er da sagt "richtig so".

Und das Polizisten nicht den Mumm haben gegen ihre Kollegen auszusagen, weil es sich ja negativ auswirken könnte für sie, da frag ich mich, was wollen die dann bei der Polizei? Haben sich verpflichtet Straftaten aufzuklären, aber in den eigenen Reihen kneift man.


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