@FossDer Fehler, dem du gerade unterliegst, nennt man in der Psychologie "Hindsight Bias": Der feste Glaube, im Nachhinein etwas besser gewusst zu haben aufgrund überlegener Informationslage, obwohl man in der konkreten Situation genau so gehandelt hätte. Dies ist ein grundlegendes psychologisches Phänomen, von daher verstehe ich durchaus, warum du einen derartigen Standpunkt vertrittst.
Ich habe vor circa 25 Seiten bereits nach einem konkreten Vorschlag gefragt, wie die Situation hätte anders bereinigt werden können. Dieser konkrete Vorschlag ist nun seit mehreren Tagen (!) nicht erbracht worden. Ich frage mich daher, wie ein Beamter der für seine Reaktion nur wenige Minuten Zeit hatte, um eine Entscheidung zu fällen, nun derart harsch kritisiert werden kann, wenn man es hier innerhalb von Tagen nicht schafft, eine konkrete Alternative zu benennen.
Der Schuss ins Bein: Darüber rede ich garnicht mehr, ich habe bereits mehrfach objektiv und anatomisch korrekt erläutert, warum diese Option nicht praktikabel ist. Hast du Erfahrungen mit Schußwaffen? Wahrscheinlich nicht, sonst würdest du nicht behaupten, dass so ein Schuss mal eben in 2 Sekunden möglich ist. Abgesehen davon hat ein Beinschuss eine Mannstoppwirkung von 0. Ist also in der konkreten Situation nicht geeignet, den Angriff unmittelbar und sicher abzuwehren und damit kein wählbares Mittel gemäß unmittelbarem Zwang oder auch Notwehr. Bei einer extremen Nahdistanz wie hier ist der Schuss in die Brust die einzige durchführbare Möglichkeit, um den Angriff tatsächlich zu beenden. Jeder der Waffenwirkung außerhalb von Spielen wie Call of Duty sondern in der Realität kennt, wird diesen Aussagen auch zustimmen. Einfach mal ein paar Seiten zurückblättern, bitte. Ich habe langsam keine Lust mehr, jedem Laien zu erklären, dass ein Beinschuss Hollywoodfantasie ist. Bitte, wenn ihr von Waffen und Waffenwirkung keine tatsächlichen Kenntnisse besitzt, lasst dieses Argument einfach außen vor, in dem Falle könnt ihr in diesem Punkt nämlich schlichtweg nicht mitdiskutieren.
Warum die Beamten den Kerl nicht einfach haben liegen lassen, wurde auch hinreichend aufgrund der Dienstpflicht und der Gesetzeslage in Deutschland erläutert. Was dann übrig bleibt auf den letzten zwei Seiten ist mehr oder weniger unbegründetes "empört mit dem Fuß aufstampfen" und sagen: "Das war aber nicht richtig so!" Die Verletzungen des Mannes waren übrigens laut den Berichten der Sanitäter "massive Schnittwunden im Halsbereich", eine rasche Handlung war also notwendig.
Ja es ist tragisch, dass ein Mensch erschossen worden ist. Ja es ist tragisch dass ein Beamter jetzt mit dem Wissen leben muss, dass er den Tod eines Menschen verursacht hat.
Der Beamte ist, ich sage das noch einmal, sicherlich nicht morgens aufgestanden und hat sich gedacht "geil heute kann ich vielleicht mal endlich wen erschießen.", die Lage hat sich offenbar so dargestellt, dass der Gang in den Brunnen der Situation angepasst und richtig erschien, denn auch wenn das hier gerne behauptet wird, der normale deutsche Polizist (besonders in Berlin Mitte) ist kein Stümper oder unerfahrener Idiot. Und solange ich nicht eine BEGRÜNDETE (aufgrund von Gesetzen, Durchführbarkeit und Wirkung objektiv als durchführbar und zweckmäßig erläutert) Alternative hier aufgezeigt bekomme, ist und bleibt die gesamte angelegte Kritik das Gebrülle von Amateuren, welches aber keinerlei nachvollziehbare Grundlage besitzt.