Ein Jahr danach: Der Karikaturenstreit

Curtis@

Deutlicher als Lightstorm kann man es nicht mehr erklären, worum es geht. Lies dir seine Posts am besten noch einmal durch, und wenn du es immer noch nicht gerafft hast, noch einmal.

Ich habe allerdings an dich noch eine Frage, mein lieber Curtis - Gott weiß, ob du die Wahrheit sprichst, also antworte bitte ehrlich:

Bei vielen Antikriegsdemos (vor allem Irak, Afghanistan) hast du mitgewirkt? Immerhin beteiligen sich unsere gewählten Volksvertreter, Unternehmen usw. direkt und indirekt an diesen schrecklichen Kriegen Millionen Toten, Verletzten, Krüppeln und Flüchtlingen.

@LoN

DAs habe ich in dem Thread schonmal geschrieben, weil es uns nicht betrifft.

Zum einen sind antirechtsdemos meist von Linken leutchen organisiert, die wohl eher nicht gegen muslime und ausländer gehen einfach weil es ihrem selbstbild nicht entspricht, selbst wenn sie es für richtig hielten.

Siehe die paar pappnasen die damals als dieser salih in notwehr erstochen wrude mit bei dieser demo von den angehörigen aussem viertel teilnehmen wollten und verkloppt wurden weil sie als fremdkörper wahrgenommen worden sind.

nen antifaler z.B. würde nie gegen den islam oder eine spielart davon protestieren.

Und nen Rechter bzw eher rechter wird selten muslimische anhänger auf seinen demos finden, zurecht :p

Wenn in Deutschland gegen Rechts dmeonstriert wird, dann ist meistens eine Rechte Demo oder PArtei der AUslöser dafür.

Ich hab aber eher selten hier was von radikal islamischen demos für scharia in Deutschland gehört oder ähnliches.

Keine demo, keine gegendemo.

Für aktionen in andern ländern hier auf die straße gehen ist doch verschwendete Zeit.
;üssen Muslime zeigen: hey, was die da hinten machen hat nichts mit uns zu tun?
Sollten wir nicht eigentlich von vornherein gar nicht davon ausgehen?

Dann müssten Deutsch Chinesen auch für freiheit für Tibet protestieren.





Beim zweiten Teil gebe ich dir Recht.
Ich hatte nur gedacht, du hättest curtis in diesem punkt, mit dem entschuldigen, zugestimmt.

Diese Reformation wird aber umso einfach, umso weniger attacken von westlicher seite gegen muslime die sowieso in diese richtung tendieren erfolgen.

Bei jeder attacke die gegen den radikalen islam abzielt trifft man auch einen guten teil normale muslime welche sich dann eher radikalisieren als dass sich die radikalen dadurch bekämpfen lassen.
Im gegenteil, man unterstützt diese mit aktionen wie dem Minarettverbot.

shionoro schrieb:Für aktionen in andern ländern hier auf die straße gehen ist doch verschwendete Zeit.

Sag das mal den Muslimen im Nahen Osten die für ein paar Karikaturen hier in Europa Massenweise auf die Straße ginge, Flaggen verbrannten, zu Boykotten von Produkten aufriefen usw.
Scheinbar sind da lächerliche "religiösen" Gefühle wichtiger als Freiheit, Gleichberechtigung, Menschenrechte usw.

@shionoro
Irgendwie kommen mir die Linken extrem Scheinheilig vor.
Auch unter Ausländern gibt es Rechte und Rechtsradikale, die Linken scheinen aber nur ein Problem mit den Deutschen zu haben, mit den Ausländischen sieht man sie sogar gemeinsam "protestieren"
Die Linken treten auch normal für die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder Multikulturalität ein. Der Islam ist eine Patriarchalisch und ansich Monokulturell.
Da passt einfach irgendwas überhaupt nicht.

Die einen verbrennen Dies und die anderen verbrennen Das

Leidtragender ist die Erderwärmung ;)

@LoN


Nun, dass sich "Rechte" und Muslime näher sind als manchem lieb sein könnte, zeigt sich nicht nur im verbindenden historischen wie aktuellen Antisemitismus, von der Deutsch-Arabischen Lehrabteilung über die "Muselgermanen" von der Division Handschar oder den Grossmufti von Jerusalem, sondern auch an der medienwirksamen Anwerbung von Freiwilligen für den Bosnien-Krieg, den Golf-Krieg oder den Irak durch deutsche Rechtsradikale. Schon die "Wehrsportgruppe Hoffmann" operierte gemeinsam mit der PLO im Libanon.

Auf einer vor einigen Jahren veranstalteten Konferenz der WHO in Kairo bastelten sich katholische und muslimische Vertreter ein gemeinsames Papier gegen den Gebrauch von Verhütungsmitteln. Scheiss auf AIDS!

Deutsche Konservative werden nicht müde, den Familiensinn von Migranten zu loben - und die NS*-Sozialministerin Aygül Özkan plapperte ihr Bekenntnis zur CDU in jedes Mikro: Die einzige Partei, die von ihren Grundsätzen her Muslimen in Deutschland eine politische Heimat sein kann.


*NS steht hier für Niedersachsen - was dachtet Ihr denn?

Bezüglich der hier diskutierten Thematik war gestern bei "Lanz" der Karikaturist Kurt Westergaard zu einem Gespräch anwesend.
Dazu schreibt der SpOn heute:

Ein irritierendes Szenario: Nur Sicherheitsleute waren im Studio, als Mohammed-Karikaturist Kurt Westergaard nach längeren Querelen endlich doch bei Markus Lanz auftrat - und auch das Gespräch verlief seltsam. Fast hatte man das Gefühl, der Zeichner müsse sich für seinen Mut rechtfertigen.
...
Um die Sachkenntnis der wenigen Fernsehzuschauer, die zu dieser nächtlichen Stunde noch aufgeblieben waren, etwas aufzufrischen, gab es einen mehrminütigen Einspieler zur Geschichte des Karikaturenstreits, der in Teilen der islamischen Welt in Wahrheit kein bloßer Streit, also eine Debatte oder Diskussion war, sondern in gewalttätigen Demonstrationen eskalierte, die, wie das ZDF vorrechnete, weltweit über 150 Todesopfer forderten.

Westergaard selbst wurde am Neujahrsmorgen 2010 in seinem Haus von einem 28-jährigen Somalier mit Axt und Messer angegriffen - erst im letzten Moment konnte sich der 74 Jahre alte dänische Zeichner samt seiner fünfjährigen Enkelin in den "Panikraum" seines Hauses retten. Bis heute wird er rund um die Uhr bewacht.
...
Ja, was sonst, sagte Westergaard, der eben nicht hypothetisch, sondern ganz real gehandelt hat. "Wir können nicht davonlaufen." So spürt er auch "keine Reue", will also nicht abschwören oder sich entschuldigen. Wofür auch? Für die "Tradition der Satire" in Dänemark? Für die Ausübung seines Berufes? Für die Inanspruchnahme des Menschenrechts auf Meinungs- und Ausdrucksfreiheit?

Selbstverständlich dürfe auch die Religion kritisiert und satirisch aufs Korn genommen werden, und es hätte den Hinweis des Moderators auf den aktuellen Zustand der katholischen Kirche nicht gebraucht, um die Kritikwürdigkeit spezieller Ausprägungen des Christentums gleichfalls zu bejahen.

Auch Westergaard hat den Heiland des Christentums schon mehrfach karikiert, etwa mit einem Cartoon, auf dem Jesus im Armani-Jackett vom Kreuz herunter steigt und seines Weges geht. Auf einem zurückgelassenen Zettel steht: "Sie können mich besuchen von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr."

Natürlich gab es auch in diesem Fall Proteste von Gläubigen, aber niemand trachtete dem Künstler nach dem Leben.

Ganz anders in der islamischen Welt, wo die angebliche "Beleidigung" des Propheten sehr leicht und sehr schnell gewalttätige Reaktionen hervorruft.

Der ganze Artikel ist hier: http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,697230,00.html

Und wer sich die Sendung bei Lanz anschauen mag, der kann das hier: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/509444#/beitrag/video/1054794/Ein-Leben-in-ständiger-Angst

Erst einmal gut geschrieben.. @Doors

Die islamischen Regime wie sie in Saudi Arabien oder im Iran praktiziert werden, sind Unterdrücker-Regime und haben ein totalitären Charakter. Sie sind der rechten Idiologie näher als der Linken. Das Phänomen das man hier im Lande beobachten kann, dass Befürworter der Scharia mit den Linken auf Demos ziehen, ist die Tatsache, das Muslime hier eine Minderheit bilden und somit gezwungen sind, einer linken Einstellung zu folgen. Mit einer rechten Staatsidiologie und den Prinzipien eines Volkes/ Ethnie würden sie hier auf deutschem Boden nicht weiterkommen.

Wären sie in einem islamischen Land, würde sie der rechten-konservativen Idiologie folgen. Ich hatte mal eine Studie gelesen, in der stand, das Muslime stets staatstreue und loyale Menschen gegenüber den Staat sind. Eine Auflehnung gegen den Staat geht in den seltensten Fällen von den Muslimen aus, eher gegen das Volk, genau wie die Rechten.

@shionoro

Niemand muss sich dafür entschuldigen, es ging um "rechtferitgen".

Entschuldigungen wurden nur seitens einiger islamischen Länder von den Regierungen Europas gefordert, auf die hierzulande Schäuble damals antwortete:

Warum sollte sich die Regierung für etwas entschuldigen, was in Ausübung der Pressefreiheit passiert ist? Wenn sich da der Staat einmischt, dann ist das der erste Schritt zur Einschränkung der Pressefreiheit.

Da muss ich Rolli-Wolli ausnahmsweise mal Recht geben.

Das hat der Geräderte doch niemals freiwillig gesagt. Beziehungsweise hatte er sicher andere Vorstellungen von der Deutung dieses Satzes als wir.

ich habe leider nur den letzten teil des interviews mit westergaard gesehen. der mann hat natürlich nur seinen job gemacht. es ist sein job missstände aufzuzeigen, darauf aufmerksam zu machen und auch zu provozieren, und es ist eine traurige realität, dass er nun rund um die uhr beschützt werden muss. auf die frage aber, ob sich das zurückblickend trotzdem gelohnt hat, antwortete er "ja natürlich", und das nehme ich ihm nicht ab...

@Doors
deinen post von 9:46 kann man kommentarlos so nicht stehen lassen. dass rechte und muslime in deutschland eine gewisse historische gemeinsamkeit verbinded, der antisemitismus, ist tatsache. wenn du das aber in diesem thread schreibst, bekommt es einen leicht faden beigeschmack, denn die meisten mögen leichte rechnungen, d.h. für sie gilt: wer muslime in deutschland verteidigt, kann eigentlich nur nazi sein. das bringt rechtsradikale in die einfache lage durch den simplen umkehrschluss den verdacht von sich abzulenken, indem muslime angegriffen werden. dabei können sie völlig ungestraft ihrer ausländerfeindlichkeit ausdruck verleihen. sie brauchen nur türke mit moslem ersetzen... @all vorsicht: ich sage auch nicht, dass alle, die muslime angreifen, nazis sind! es ist eben etwas komplizierter denke ich...

@richie1st


Nicht jeder, der religiösen Blödsinn angreift, ist "links", nicht jeder, der ihn verteidigt ist "rechts".

Bedenkenswert finde ich allerdings, dass es eben einerseits dieses Zusammengehen von "eingeborenen" Nazis mit "ausgeborenen" Islamisten gibt, andererseits eben die Tendenz, bei den einen "dem türkisch/arabischen Untermenschen" ans Leben zu gehen (Mölln, Solingen etc.) und bei den anderen, Kritiker des Islam in die Nazi-Ecke zu stellen.

Ja, die Welt ist schon irr und wirr!

@richie1st

richie1st schrieb:d.h. für sie gilt: wer muslime in deutschland verteidigt, kann eigentlich nur nazi sein

richie1st schrieb:das bringt rechtsradikale in die einfache lage durch den simplen umkehrschluss den verdacht von sich abzulenken, indem muslime angegriffen werden

Ähm.....also wer Muslime verteidigt, kann nur Nazi sein, deswegen greifen Nazis Muslime an, um den Verdacht von sich abzulenken?

Das ist mal ne Logik.....der helle Wahnsinn.

CurtisNewton schrieb:.der helle Wahnsinn.

nein, weißt du was der helle wahnsinn ist? panik zu verbreiten und zu glauben, dass irgendwo in der eu die scharia eingeführt werden kann, nur weil das ein paar hardliner fordern...

@LoN

>>Irgendwie kommen mir die Linken extrem Scheinheilig vor.
Auch unter Ausländern gibt es Rechte und Rechtsradikale, die Linken scheinen aber nur ein Problem mit den Deutschen zu haben, mit den Ausländischen sieht man sie sogar gemeinsam "protestieren"
Die Linken treten auch normal für die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder Multikulturalität ein. Der Islam ist eine Patriarchalisch und ansich Monokulturell.
Da passt einfach irgendwas überhaupt nicht.<<

DAs sehe ich auch so.
Man soll doch wenigstens zu seinen Idealen stehen, und nicht nur da, wo es keinen widerstand dagegen gibt.

Wenn du schreist SCHEIß NAZIS, und dabei sogar gewalt anwendest, dann macht dir keiner einen Vorwurf, und es gibt viele leute die nur deshalb DA plötzlich einen auf 'oh, ich vertrete meine Meinung' machen.


Aber wie gesagt, ICH halte eh nichts von demonstrationen, sofern sie sich nicht gegen die regierung oder gegen einen Konzern richten.
Denn jede andere Demonstration ist sinnlos.

richie1st schrieb:nein, weißt du was der helle wahnsinn ist?

wahsinn ist auch, wenn manche User trotz mehrmaliger Aufklärung von mir oder anderen, der Sharia Dinge in die Schuhe zu schieben, die es überhaupt nicht in der Sharia gibt, ja sogar gegen die Sharia sind und in ihr verboten.

@CurtisNewton

Gegen eine Entschuldigung von dem Westergaard ode rnoch schlimmer irgendeinem Politiker bin ich auch vehement.

Es gibt nichts, wofür man sich entschuldigen muss.

Genausowenig muss aber trotzdem ein Muslim sich rechtfertigen für die Tat eines anderen Muslims.

ich wollte noch hinschreiben, dass zu diesen manchen Usern Curtisnewton dazu gehört.