nichtrecht schrieb:Ich verteidige die Mullahs? Sie sollten mal Ihre wirren Gedanken ortnen.
Ach, warst das gar nicht du, der hier jede Kritik am Mullah-Regime mit "Aber die USA....aber Israel..." beantwortet.
Mir schien es eben sogar so, als hättest du versucht, die Folgen einens einheitlichen Beschlusses des UN-Sicherheits zu Sanktionen aufgrund eines Angriffskrieges und einer Annektion einzig den USA in die Schuhe schieben wollen und das dann auch noch damit verglichen Kinder aktiv in einem Minenfeld zu schicken.
Daneben verlinkst du Artikel, die das Umzingeln von Israel durch Terrormilizen und den damit zusammenhängenden Raktenbeschuss als "Vorwärtsverteidigung" bezeichnen. Und das vorbildliche Verhalten des Iran gegenüber seinen Nachbarstaaten loben.
In denen Menschen wie Ahmad Khatami als Friedensengel dargestellt werden, die - wie wir aus deinem anderen Artikel wissen - unter "Tod Israel" und "Tod den USA"-Rufen davon fantasieren, Haifa und Tel Aviv zu bombardieren.
Die Schizophrenie dessen, fällt dir überhaupt nicht auf...oder es werden ganz bewusst und propagandistisch Fakten unter den Tisch gekehrt.
Daneben sind es dann auschließlich die USA und Israel die als Aggressoren auftreten und die gesamte Welt belügen...was dann natürlich auf direkte Nachfrage ein wenig mit "Ja, alle haben doch geostrategische Interessen" und "Es gibt keine Good Guys und Bad Guys" relativiert wird. Muss einen natürlich nicht davon abhalten, die einen ausschließlich als Täter und die anderen ausschließlich als Opfer darzustellen.
Dann werden dazu noch vollkommen hanebüchene Dinge erfunden wie dass der Iran das Existenzrecht Israels doch längst anerkannt hätte, obowohl die Vernichtung Israels quasi Staatsdoktrin darstellt.
So ein Sammelsurium an verlogenem Mist zusammenzustellen, bekommt auch nur ein Lüders hin.
Auftritt Michael Lüders
Als in dem Beitrag zum ersten Mal der zur Erläuterung der aktuellen Vorgänge auserkorene „Nahost-Experte“ zu Wort kam, war zumindest diese Frage geklärt. Es gibt in der großen Schar möglicher sachkundiger Interviewpartner kaum jemanden, der weniger zum unabhängigen Fachmann qualifiziert wäre, als Michael Lüders. Denn wenn er in seiner bisherigen „Karriere“ etwas unter Beweis gestellt hat, dann sind dies seine ans Pathologische grenzende Abneigung gegen Israel, seine Besessenheit von der Vorstellung einer Unheil anrichtenden „Israel-Lobby“ und sein nicht minder ausgeprägtes Bedürfnis, die fortdauernde Bedrohung des jüdischen Staates kleinzureden sowie dessen deklarierte Todfeinde in Schutz zu nehmen.
Wer dieses Urteil für zu harsch formuliert hält, dem sei ein Blick in sein dieses Jahr erschienenes Buch „Iran: Der falsche Krieg. Wie der Westen seine Zukunft verspielt“ angeraten. Wie sich dem Titel schon entnehmen lässt, warnt Lüders darin vor einem Krieg gegen Iran. So nennt er jedenfalls mögliche Militärschläge gegen iranische Atomanlagen, die seiner Ansicht nach schon so gut wie sicher beschlossen seien und deren unweigerliche Ausführung nur mehr eine Frage der Zeit wäre. Nun ist Lüders selbstverständlich nicht vorzuwerfen, dass er einen Krieg verhindern wolle, denn das ist, wie ihm auch von Rezensenten des Buches zugestanden wird, eine durchaus ehrenvolle Absicht. „Einen Krieg verhindern – wer würde da nicht spontan zustimmen?“, fragte Helmar Dumbs in der Presse. Aber gerade weil Lüders ein „ehrenwertes Anliegen“ habe, sei das Buch ein „besonderes Ärgernis, denn der Autor verfolgt sein hehres Ziel mit völlig untauglichen, ja geradezu kontraproduktiven Mitteln.“
Dumbs’ Urteil fällt eindeutig aus: „Hätte Lüders die Absicht gehabt, das Lager der Kriegsgegner zu diskreditieren, er hätte es nicht besser machen können.“ Der Autor arbeitete „mit problematischen Vergleichen, unzulässigen Vereinfachungen … und unredlichen Zuspitzungen.“ Wenn Lüders jenen, die er stets als „Kriegstreiber“ bezeichnet, Manipulation vorwirft, so sei es „weder hilfreich noch elegant, selbst manipulativ zu arbeiten.“ Für Sylke Tempel, Chefredakteurin der von der „Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik“ herausgegebenen Zeitschrift Internationale Politik, handelt es sich bei dem Buch um „reine Propaganda“, manche der darin enthaltenen Ausführungen basierten „allein auf Lüders Fantasie“, wie überhaupt „viel Fantasie und wenig seriöse Recherche die Grundlage für dieses Buch“ sei. In den Augen des Politikwissenschaftlers Matthias Küntzel fällt Lüders’ Machwerk in das Genre „Märchenbuch“: „Was auf den ersten Blick wie ein profunder historischer Abriss erscheint, hält einer Quellenprüfung nicht stand“; was Lüders als Fakten präsentiere, erweise sich in mehreren Fällen als „Fiktion, reine Phantasie.“ Mehrfach beziehe er sich zur Untermauerung seiner Argumentation auf Quellen, die auf den ersten Blick seriös wirken, etwa Berichte der New York Times, doch versuche man seine Verweise zu überprüfen, stoße man auf „Erfindungen“ und auf „als Tatsachen verpackte Fiktionen“.
Um einen Eindruck von der „Qualität“ der Lüders’schen Argumentationsweise zu bekommen, mag ein Blick ins Vorwort des Buches dienlich sein, in dem der Autor einige Gründe dafür anführt, warum gegenüber den Begründungen für einen Krieg gegen den Iran Misstrauen und Skepsis angesagt seien, um dann fortzufahren: „Dessen ungeachtet reden die meisten Politiker und Meinungsmacher in Deutschland einem Irankrieg leichtfertig das Wort, betrachten ihn als unabänderlich oder setzen sich damit gar nicht erst auseinander.“ Die Behauptung hat nichts mit der Realität zu tun: Wenn von deutschen Politikern und Meinungsmachern über einen Irankrieg gesprochen wird, so handelt es sich fast ausschließlich um dezidierte Warnungen. Wie Helmar Dumbs festhielt, ist Lüders‘ Behauptung „schlicht Unsinn.“
Aber genau diese Art von „Unsinn“ ist es, die das Buch durchzieht wie ein roter Faden – so „funktioniert das Prinzip Lüders.“ Alles, so Sylke Tempel, „wird so verdreht, dass es in sein Weltbild“ passt, in dem es im Wesentlichen zwei Seiten gibt: Auf der einen befinden sich die „bösen israelischen und amerikanischen Kriegshetzer“, auf der anderen wird das Bild eines „armen, rein defensiven Iran“ gezeichnet. Auf der einen Seite, so kann man weiter ausführen, würden Israel und der Westen (manipuliert von der Macht einer finsteren Israel-Lobby) seit Jahrzehnten auf eine militärische Konfrontation mit dem Iran drängen, weswegen es selbstredend die Schuld des Westens sei, dass es bislang zu keiner Verständigung mit dem Iran gekommen sei. Dem stehe ein „dämonisierter“ Iran entgegen, der in Wirklichkeit „legitime Sicherheitsinteressen“ habe und aus Lüders‘ Sicht „fahrlässig“ handeln würde, wenn er nicht in den Besitz aller zum Bau der Atombombe nötigen Komponenten gelangen wolle.
https://www.mena-watch.com/ein-mehr-als-zweifelhafter-experte-michael-lueders/Der ganze Artikel ist übrigens lesenwert, auch wenn das eher ein Hinweis für andere User ist, da bei dir sowieso jede Hilfe zu spät kommt.