Der nächste Krieg der USA wird gegen den Iran sein
30.06.2019 um 11:48Der Iran hat sich schon mehrfach unter erheblichen Druck von außen zu Verhandlungen bequemt. Darauf setzen die Amerikaner mit ihrer Sanktionspolitik. Verhandlungen würde man nach wie vor führen, man ist dabei aber nicht (mehr) bereit, auf die ideologischen Befindlichkeiten der Mullahs Rücksicht zu nehmen, da man die Destruktivität ihres Weltbildes richtig einordnet. Das, was bei Obama noch als unbegründeter Vertrauensvorschuss eine große Rolle spielte - während der Dauer des Atom-"Abkommens" (was ja nicht mehr als eine Absichtserklärung, ein "Fahrplan" war, kein rechtsbindender Vertrag) wird in Teheran alles anders - wird von der Trump-Administration jetzt versucht, aktiv zu forcieren: das Regime in seinem Charakter grundsätzlich zu ändern. Die Konditionen Pompeos weisen ja eindeutig daraufhin und bisher verfolgt man die aufs äußerste.
Den Regime Change würde man dabei sicher ausdrücklich begrüßen, militärisch darauf hinarbeiten wird man nicht. Die Trumpadministration hängt ja keiner Vision von einem neuen Nahen Osten an wie ihre Vor-Vorgängerregierung, sie setzt den bereits unter Obama begonnenen Rückzug aus der Region eher fort (wofür es aufgrund des Scheiterns des Interventionismus ja auch nachvollziehbare Gründe gibt).
Ich denke, das die Entwicklungen im Iran innerhalb der letzten Jahre auch eine Rolle spielen. Vom JCPOA haben sich die Iraner eine Öffnung ihres Landes erhofft, was die Mullahs als Gift für ihre Herrschaft betrachten. Die steigende Hinrichtungspolitik war die Antwort darauf und sollte die Iraner in die Schranken weisen, stattdessen hat es sie vollkommen desillusioniert und zu der Erkenntnis gebracht, das es nie eine Mäßigung aus dem Klerus heraus geben wird, sondern nur die Beseitigung der Ajatollahs hilft. An diese vorrevolutionäre Stimmungslage knüpfen die Amerikaner an. Die Zeit ist also günstig, sich eines unerbittlichen Feindes zu entledigen, ohne womöglich einen amerikanischen Soldaten gen Iran zu schicken.
https://jungle.world/artikel/2018/11/der-antisemitische-countdown
https://jungle.world/artikel/2014/41/truther-teheran
Den Regime Change würde man dabei sicher ausdrücklich begrüßen, militärisch darauf hinarbeiten wird man nicht. Die Trumpadministration hängt ja keiner Vision von einem neuen Nahen Osten an wie ihre Vor-Vorgängerregierung, sie setzt den bereits unter Obama begonnenen Rückzug aus der Region eher fort (wofür es aufgrund des Scheiterns des Interventionismus ja auch nachvollziehbare Gründe gibt).
Ich denke, das die Entwicklungen im Iran innerhalb der letzten Jahre auch eine Rolle spielen. Vom JCPOA haben sich die Iraner eine Öffnung ihres Landes erhofft, was die Mullahs als Gift für ihre Herrschaft betrachten. Die steigende Hinrichtungspolitik war die Antwort darauf und sollte die Iraner in die Schranken weisen, stattdessen hat es sie vollkommen desillusioniert und zu der Erkenntnis gebracht, das es nie eine Mäßigung aus dem Klerus heraus geben wird, sondern nur die Beseitigung der Ajatollahs hilft. An diese vorrevolutionäre Stimmungslage knüpfen die Amerikaner an. Die Zeit ist also günstig, sich eines unerbittlichen Feindes zu entledigen, ohne womöglich einen amerikanischen Soldaten gen Iran zu schicken.
Quiron schrieb:Das ist doch kein Widerspruch. Ich gebe zu, dass es antisemitische Strömungen im iranischen Volk und in der Führung gibt. Aber nicht, dass das ganze Volk davon durchdrungen wäre.Ok, was das Volk betrifft, können wir uns drauf einigen.
Quiron schrieb:Nun, immerhin ist seit vierzig Jahren nichts geschehen. Im dritten Reich hat das nicht so lange gedauert. Das ist zwar keine Garantie für die Zukunft, aber eine ordentlich lange Zeit.Der zeitliche Aspekt spielt da wohl keine Rolle. Den Mullahs fehlen schlicht und ergreifend die Mittel zur Durchführung ihres Ziels.
Quiron schrieb:Nicht zu vergessen, seine unsägliche Holocaust-Konferenz. Da hat er sich schon herausgehoben.Ähnliche Veranstaltungen gab es doch auch nach Ahmadinedschad. Das ist nichts, was an seine Person gebunden ist.
https://jungle.world/artikel/2018/11/der-antisemitische-countdown
https://jungle.world/artikel/2014/41/truther-teheran
Quiron schrieb:Liegt vielleicht daran, dass man an einen demokratischen Rechtsstaat höhere moralische Ansprüche stellt, als an ein klerikalfaschistisches Regime, bei dem es irgendwie von vorneherein aussichtslos ist, die Einhaltung von Menschenrechten zu erwarten.Die Obsession, mit der vergleichsweise harmlosere Vergehen Israels verfolgt, erregt kommentiert und gerne auch mal maßlos aufgeblasen werden ist aber verräterisch, erst recht, wenn man sie mit den Reaktionen auf Attacken auf Israel (das reicht dann von Verharmlosung bis Verständnis) oder mit der Rezeption anderer Konflikte in der Region vergleicht. Wenn der Bau israelischer Wohneinheiten mehr Empörung hervorruft als 500.000 tote Syrer; wenn Israels Verteidigungsaktionen als Bedrohung für einen inexisten Weltfrieden betrachtet werden, andere regionale Konflikte aber nicht einmal interessieren; wenn die antisemitische Mordbrennerei der Feinde des Judenstaates als "Widerstand" verniedlicht wird, dann sind das sicher keine höheren moralischen Ansprüche, sondern Antisemitismus.