paxito schrieb:Bewertung ist nicht Benotung. Hast du jemals erlebt das dir dein Vorgesetzter gesagt hat: sie haben eine 1+, 15 Punkte von 15, sie bekommen eine Gehaltserhöhung? Ich nie, in über 20 Berufsjahren und einem guten Dutzend Jobs. Eher sowas wie „Ich bin mit ihrem Kundenumgang / mit ihrem Fleiß / ihrem Arbeitseinsatz zufrieden, sie bekommen eine Gehaltserhöhung.“
Warum also nicht genau das auch in der Schule?
Tatsächlich gab es das in meiner Branche über Jahren das man im Mitarbeitergespräch einmal im Jahr ein Bewertungsbogen ausgefüllt hat bei dem es auch ca 15 Kriterien gab bei dem man 1 bis 5 Punkte verteilen musste, mit dem jeweiligen Kriterien (1 beispielsweise extrem herausragende Arbeit, hebt sich deutlich ab etc, genau habe ich die Punkte nicht mehr im Kopf).
Der Mitarbeiter musste sich erst selbst einschätzen und dann kam meine Einschätzung als Vorgesetzter hinzu.
Ich empfand das immer als extrem albern, egal ob ich bewertet wurde oder bewertet habe. Konsequenz hatte das sowieso keine und oft ist das auch ausgeartet und endete im Streit.
Aber seid ca 5 Jahren ist zumindest unser Verein davon weggekommen. Wir machen eine halbjährige Online-Bewertung wo Mitarbeiter herausheben können, was im letzten halben Jahr gut gelaufen ist, was schlecht und wo Schulungsbedarf gesehen wird. Dazu wird regelmässig erhoben ob der Wunsch auf Veränderung, Weiterentwicklung etc besteht. 90% der Kollegen wollen sich tatsächlich gar nicht nach "oben" weiterentwickeln, denkt man gar nicht. Mehr Geld will natürlich immer jeder haben, wir geben automatisch jedes Jahr einen angemessenen Inflationsausgleich automatisch und wenn der Markt sich entwickelt gibt es auch mehr Geld, aber in den letzten Jahren ist der Logistikmarkt zumindest als Spedition ziemlich unter aller Sau. Menschen wollen als Sachbearbeiter schon 70-80k verdienen, dabei hat der Markt Sendungseinbußen von 30% und mehr (je nach Unterbranche) zu verzeichnen. Wenn wir das Geld nicht verdienen, können wir das auch nicht zahlen.