@Malthael In meiner Jugend, also tief im vorigen Jahrhundert, sprühten wir noch zum Wahltag an die Wand:
Wer seine Stimme abgibt, hat nichts mehr zu sagen.
Mit wählen allein ist es ja auch nicht getan. Man kann die Verantwortung für sein Leben nicht einfach an "die da oben" wegdelegieren, in der Hoffnung, sie mögen es schon (hin?)richten, oder damit man wenigstens hinterher meckern kann, wie Stammtischbruder es besser gemacht hätte.
Es kommt darauf an, sich selbst zu engagieren, in Parteien, Gewerkschaften, Bürgerintitiativen. In der Schüler- und Elternvertretung in Schule oder Kita, in der Einwohnerfragestunde in der Gemeindeversammlung, im Betriebsrat, in Stadtteilintitiativen, in Vereinen oder meinetwegen auch Kirchen.
Einfach einsteigen in kommunalpolitischen Entscheidungen oder basisdemokratischen Bewegungen.
Rumsitzen und jammern, und als orgasmischen Höhepunkt des eigenen Demokratieverständnisses alle paar Jahre ein Kreuz zu malen, sind eben einfach nicht genug.
Aber dazu muss man schon mal seinen Arsch aus dem Sessel bewegen, das Maul nicht nur zum Biereinfüllen aufreissen.
Demokratie heisst "Do it yourself" - und es nicht allein überteuerten Pfuschern überlassen. Also nichts anderes, als das Haus, in dem wir wohnen (müssen) instand zu halten.