Realo schrieb:Ein aktueller Spiegel-Beitrag zu sexueller Gewalt von Flüchtlingen, Frauenangst, Medienberichterstattung und rechter Hetze
na dann schauen wir doch mal genauer hin, was in dem Sppiegelartikel steht - und was nicht.
1. Die Debatte über Flüchtlinge und Frauengewalt ist vergiftet.
In der letzten bundesweiten Kriminalitätsstatistik Ende April lagen Zuwanderer, wie schon in den Vorjahren, in einigen Feldern deutlich über dem Schnitt - unter anderem bei Vergewaltigungen
dazu muss man der Ehrlichkeit halber sagen,
wer in der PKS unter Zuwanderer betrachtet wird:der Sonderauswertung der Kriminalität der Zuwanderer.
Damit bezeichnet die Statistik aber nicht die türkische Lehrerin oder den polnischen Installateur, also schon länger hier lebende und arbeitende Ausländer, sondern nur eine spezielle Gruppe der Schutzsuchenden.
Laut BKA zählen dazu diejenigen, die mit dem Aufenthaltsstatus Asylbewerber, Duldung, Kontingent-/Bürgerkriegsflüchtling oder unerlaubter Aufenthalt registriert sind. Anerkannte Flüchtlinge, also Ausländer, die in Deutschland schon Asyl (nach dem Grundgesetz) oder Flüchtlingsschutz (nach der Genfer Konvention) erhalten haben, führt die Kriminalstatistik bisher nicht unter der Rubrik Zuwanderer. Auf Nachfrage der „Welt am Sonntag“ teilte das Bundeskriminalamt (BKA) mit, derzeit erfolge eine Änderung, „sodass zukünftig – für die PKS 2017 – auch die große Gruppe der nach dem Grundgesetz und der Genfer Konvention anerkannten Flüchtlinge in der PKS ausgewiesen werden kann“.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article163918666/Zahl-der-tatverdaechtigen-Zuwanderer-steigt-um-52-7-Prozent.htmlMan muss der Ehrlichkeit halber sagen, dass der Bürger im Allgemeinen den aufenthaltsrechtlichen Status eines ausländischen Bürgers nicht kennt.
ihm ist es egal, ob ein mutmaßlicher oder überführter Verbrecher ein anerkannter Asylbewerber (und damit kein Zuwanderer im Sinne der PKS ist) , einen ungeklärten Aufenthaltsstatus oder eine Duldung besitzt.
für den normalen Bürger ist jede/r ein/ AsylbewerberIn/Flüchtling, der/die innerhalb der letzten Jahre aus einem der zahllosen Länder nach D kam um hier Asyl zu beantragen.
unabhängig vom aufenthaltsrechtlichen Status.
um dem zunehmendem Unsicherheitsgefühl bzw dem behaupteten zunehmendem Unsicherheitsgefühl der BürgerInnen des Landes auf den Grund zu gehen, (welches den über das Asylrecht zugezogenen Menschen angelastet wird), müsste man ehrlicherweise die Delikte ALLER Menschen, die über das Asylrecht zugewandert sind, betrachten.
und sich nicht eine Gruppe rauspicken, nämlich die, deren Aufenthaltsstatus Asylbewerber, Duldung, Kontingent-/Bürgerkriegsflüchtling oder unerlaubter Aufenthalt lautet.
wenn zB mehr als 600.000 Menschen bereits anerkannte Asylbewerber sind (Zahl geschätzt) , tauchen sie in der Statistik nicht mehr unter Zuwanderer auf.
dort würden siie aber von der Allgemeinheit verortet werden.
da bin ich mir sicher.
so soll da in der lfd. PKS auch was abgeändert werden, schließlich dürfte die Gruppe der anerkannten Asylbewerber immer größer, die Gruppe der "Zuwanderer" kleiner werden (oder kostant bleiben durch anhaltenden Zuzug)
was die absoluten Zahlen betrifft, enthält die PKS unter dem Stichwort "Zuwanderer" nur einen Teil der über das Asylrecht zugewanderten Personen. und mithin nur einen Teil der tatsächlichen Straftaten und Tatverdächtigen!
ob es , unter Hinzurechnung aller über das Asylrecht zugezogenen Menschen mehr TV und Straftaten gibt, daran besteht wohl kein vernünftiger Zweifel.
auch ein anerkannter Asylbewerber kann klauen und vergewaltigen
interessant ist, wie sich dadurch die relativen Zahlen verändern, wenn man alle Alsybewerber (sagen wir ab 2013) in der Statistik erfassen würde.
auf die PKS 2017 darf man daher gespannt sein.
der Schutz von Frauen ein urlinkes Thema. Selbst Linke, Grüne und SPD besetzen es im Zusammenhang mit Flüchtlingen aber nicht offensiv. Das haben sie in den vergangenen zwei Jahren höchstens halbherzig und verdruckst getan. Denn wenn sich die Rechte von Frauen mit dem Thema Flüchtlinge vermischen, tun sich diese Parteien schwer mit klaren Ansagen. Zu groß ist die Furcht vor dem Rassismusvorwurf, wenn man die Herkunft der Täter und Probleme, die vielleicht mit dieser zu tun haben, thematisiert.
das ist ein grundsätzliches Problem und ist genau das, was die AfD groß gemacht hat.
niemand sollte ein Problem damit haben, die Herkunft und Motive eines Straftäters zu benennen. (bei Rechten schafft man es locker, den Zusatz "Dunkeldeutschland", Sachsen, Freital oder Heidenau als Herkunftsangabe dazu zu schreiben)
Niemand sollte die Herkunft und die Motive eines Straftäters zur Hetze gegen Menschengruppe nutzen.
sachliche Aufklärung ist das GEbot der Stunde.
Was wir aber brauchen, ist eine souveräne, vernunftgetriebene Debatte. Parteien und Spitzenpolitiker sollten über Fakten sachlich die Größe des Problems benennen. Sie sollten offensiv fragen, ob etwa Präventionsarbeit anders aussehen muss als bei "biodeutschen" Tätern, ob es bestimmte Brennpunkte gibt, die Handeln erfordern.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-2017-wie-die-parteien-furcht-von-frauen-vor-fluechtlingen-unterschaetzen-a-1169093.htmlbislang kann keine einzige PArtei für sich in Anspruch nehmen, diesem Erfordernis gerecht zu werden. Einzelpersonen ja, aber keine Parteien.
leider.
bitte keine weiteren Jahre voller Verdruckstheit.