@kofi kofi schrieb:Nate57 singt davon, dass die Deutschen der hemmende Schuh sind. "Deutschenfeindlichkeit" entsteht durch "Ausländerfeindlichkeit". Ein Kreislauf.
Da hat der Nate57 bis zu `nem bestimmten Grad schon Recht. Wen wundert es, wenn du immer als der andere Junge, der Ausländer, angeguckt wirst, dir irgendwann sagst:,,Tja, wenn ich für euch der Ausländer bin - dann bin ich eben der Ausländer! Yeah, ich bin stolz auf meine Herkunft! Leckt mich doch!"
Gleiches ist es ja, wenn man zumindest indirekt mit verantwortlich gemacht wird, wenn mal wieder jemand mit orientalischem Aussehen einen auf ,,Ehre beleidigt, Kontrahent niedergestochen" gemacht hat.
Das nervt einen auch, weil man sich sagt:,,Ich benehm mich nicht so, ich bin nicht dafür verantwortlich, bekomme aber die Abneigung zu spüren."
Merke ich ja auch, wenn sich Idioten hinstellen und sagen:,,Alle Deutschen = Nazis", das ärgert mich auch.
Wiederum sieht es aber auch so aus, dass Ausländerfeindlichkeit eben dadurch befeuert wird, wenn solche Dinge geschehen, wie ,,Ehrverbrechen" oder Respektlosigkeit gegen Deutsche.
Neulich hab ich zufällig ein Gespräch mit einem Afghanen gehabt. Er erzählte mir, was er für ein toller Kerl sei, jede Woche hätte er ein neues Mädchen in der Kiste, die würden ja alle auf ihn stehen, das ginge schon so, seit er in Deutschland ist (Jahre), nach maximal 1 Woche serviert er die Bräute ab...
So sei das eben in Deutschland, das seien alles Schlampen...
Und er sei ja so drauf, wenn ihm hier jemand dumm käme, würde er den sofort umhauen, hier könne man das ja machen, so mache das ein Mann halt. In Afghanistan ginge das nicht, da hätte ja jeder gleich eine Waffe, da sei die Gewaltbereitschaft viel höher.
Solch ein Gehabe ist sehr geeignet, Ausländerfeindlichkeit zu fördern, muss ich sagen.
ICH stehe über sowas, mich hat es nur geärgert und ich war auch enttäuscht, weil ich ihn intelligenter eingeschätzt hätte. Und ich leite daraus auch keine Erkenntnisse für andere Afghanen oder andere Migranten ab.
Aber gibt sicherlich genügend Leute, die ihm ordentlich die Meinung gegeigt und auch eine auf die Zwölf gegeben hätten für dieses respektlose Gelaber und Benehmen.
Was ich auch irgendwo verstehen kann, denn dieses Benehmen ist ja genau gegen die Bewohner des Landes gerichtet, das ihm Schutz gegeben hat, in Afhganistan hätten ihn die Taliban schon längst unter der Knute gehabt.
,,Kreislauf" ist ein gutes Wort, vielleicht auch Spirale, nämlich Kreislauf/Spirale von Abneigung.
kofi schrieb:Da bin ich mir fast schon sicher, dass man überall auf der Erde vor Ort gegen Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz kämpfen muss.
Muss man auf jeden Fall. Es liegt, glaube ich, in der Natur der meisten Menschen und Gesellschaften, dass man erstmal guckt:,,Hm, da sind ja Neue! Wie sind die denn so drauf, was wollen die, was machen die, was können die?"
Eine Gesellschaft lebt ja auch von Stabilität. Und neue Mitglieder verändern diese Stabilität, verändern die Verhältnisse, das behagt nicht jedem gleichermaßen.
In einigen Ländern muss man sicherlich mehr kämpfen, in anderen weniger.
kofi schrieb:Ob man immer als Mensch mit Migrationsgeschichte "den Deutschen" die Schuld für das eigene Scheitern geben kann? Muss man auch gelegentlich Verantwortung für sich selbst übernehmen?
Und das wollen oftmals viele nicht. Oder besser gesagt: Es wird ihnen zu leicht gemacht, das nicht zu wollen.
Weil wir in Deutschland einfach kein klares Konzept, keine klare Ordnung zwischen Fördern und Fordern, keine klaren Regeln haben.
Entweder wird besonders viel von den Leuten mit ausländischem Hintergrund verlangt, teils auch absolut lächerliche oder unerfüllbare Dinge.
Oder aber es kommen die verständnisvollen Sozialpädagogen, Grünen und Alternativen, die grundsätzlich die Meinung vertreten, Fehler lägen IMMER und ausschließlich bei den Deutschen, der Gesellschaft, den Umständen - aber ganz sicher niemals bei den Migranten oder ihren Kindern.
Damit aber lehrt man diese eigentlich nur Verantwortungslosigkeit und Antriebslosigkeit, sich anzupassen - sie bekommen nur gesagt:,,Ihr armen Kerlchen, ihr könnt nichts für eure Lage...", woraus sich Betreffende dann unterbewusst ziehen:,,Das sagen ja sogar die Deutschen, ich hab eigentlich an nichts schuld...Wenn ich in der Schule versage, dann, weil der Lehrer mich nicht mag. Wenn ich keinen Job bekomme oder aus der Ausbildung fliege, dann nicht wegen meiner Unpünktlichkeit und mangelnden Schulbildung, sondern weil der Ausbilder ein Rassist ist...".
Eigentlich sollte das Gegenteil der Fall sein, die Botschaft sollte lauten:
Wir helfen dir, so gut es geht, dich in der deutschen Gesellschaft zurecht zu finden. MACHEN musst du selbst etwas aus dir!