Tussinelda schrieb:Viele Migranten fühlen sich durch ihn nicht repräsentiert, verständlicherweise.
Dieser Satz ist anmaßend, finde ich. Das kannst du als Deutsche beurteilen, weil er Kritik an migrantischer Integration übt? Wird "Fremd im eigenen Land" also nur nur durch die Flucht, durch die "fremde Kultur" gerechtfertigt? Meinst du sein Status wäre von Bedeutung für Rassisten gewesen? Hat sein Vater in Deutschland also keine Vergangenheit, die durch seine Hautfarbe und seine amerikanische Herkunft ein Problem waren? Wer sagt und v.a. wer weiß das? Weiß man wie Harris hier aufgewachsen ist, wer seine Freunde waren, wie oft er negative Erfahrungen machen musste? Man muss sich da gar nicht groß einfühlen, um zu bemerken, dass er in einer Zeit hier sozialisiert wurde, in welcher meist nicht viel mehr als der gesellschaftliche Rand übrig geblieben ist. Der größte Wunsch ist dabei oft, einfach als gleichwertig wahrgenommen zu werden. Genau aus dieser Perspektive ist dieser Track wahrzunehmen. Davon auszugehen, dass es eine gemeinsame migrantische Stimme gibt, zu der er deiner Meinung nach nicht umfänglich gehört, ist schon ziemlich derbe, wie ich meine, gerade da du die fließenden Grenzen selbst bemerkst.
Tussinelda schrieb:der Punkt ist, er sieht sich nicht als Migrant, er hat auch aufgrund fehlender Migrationsgeschichte einen anderen Blickwinkel, würde ich meinen und das ist auch genau der Punkt, warum man nicht jeden einfach unter "Migrant" zusammenfassen kann oder sollte, denn das ist viel zu vereinfachend. Es gibt deutliche Unterschiede, diese Unterschiede haben möglicherweise auch Einfluss darauf, wie integriert sie sind.
Klar, er kommt schließlich aus einer privilegierten Besatzungsgeschichte. Seinen Vater hat man in ziviler Kleidung ganz bestimmt den Amerikaner angesehen und in der Schule hat der Sohn davon profitiert.
paranomal schrieb:als gäbe es gar keine universalistischen Ansätze mehr
Apropos...