Optimist schrieb:Das ist eine sehr gute und richtige Frage.
Diese müsste mMn verstärkt ins Bildungssystem getragen werden.
Wenn man jedoch - wie in Berlin zB. - Schulen hat, wo die Schüler mehrheitlich Migrationshintergrund haben und viele davon von zu Hause ein patriachalisches Rollenbild vermittelt bekommen, wie sollen da Pädagogen mit Argumenten durchkommen?
Also kurz gesagt, wie vermittelt man den rückschrittlich Denkenden unter den Migranten oder Menschen mit Migrationshintergrund (um diese gehts ja hier im Thread, deshalb nenne ich nur diese), dass ihre Einstellung Frauen gegenüber nicht förderlich ist und "toxisch" werden könnte?
Naja, warum sollen Argumente und Konzepte bei Migranten nix bringen? Rückschrittlich ist Sexismus ja immer, bei deutschen ja auch.
Für mich heißt die Antwort auf alle Gewaltfragen: Empathiesteigerung. Wenn ich von klein auf (und das fängt im Kindergarten an) darauf trainiert werde, die Gefühle anderer (undzwar auch die des anderen geschlechts) mitzudenken, dann habe ich mehr Skrupel, anderen weh zu tun.
UNabhängig davon, in welcher Kultur ich aufwachse. Ich denke nicht, dass das beim Syrer viel anders ist als beim Deutschen. Selbst wenn ich konservativ denke, ist das schon ein unterschied, ob ich denke "ok frauen gehören an den Herd, aber ich möchte keine Frau absichtlich kränken" oder ob ich denke "wenn die Olle nicht spurt kriegt 'se halt eine".
Sobald ich eine Frau als fühlendes und leidendes Wesen mit eigenem Wert und erhaltenswerten Wohlbefinden wahrnehme, ist meine Ideologie gar nicht mehr so wichtig. Dann werde ich sie nicht schlagen oder anderweitig niedermachen, auch, wenn ich anderweitig möglicherweise konservative Werte vertrete.