Foss schrieb:Integration ist ein Prozess, der gesellschaftlich passiert. Wenn die Gesellschaft innerlich darüber zerstritten ist, geht das nicht.
Sie ist auf jeden Fall ein Prozess und man kann ein friedliches, respektvolles Zusammenleben nicht befehlen.
Nichtsdestotrotz denke ich, dass die Bezeichnung ,,Migrant" vielfach einfach gar nicht mehr stimmt und zudem hinderlich ist.
,,Migrant" dürfte vom lateinischen ,,migrare" - wandern - kommen.
Davon, dass sie gewandert sind, kann man grad bei jüngeren Menschen aber gar nicht mehr sprechen.
Teilweise waren es die Großeltern, die ,,eingewandert" sind in Deutschland. Die Eltern sind in Deutschland aufgewachsen, man selbst ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, war vielleicht noch nie im Herkunftsland der Großeltern...
Da ist es doch rein sachlich schon falsch, noch von Migranten zu sprechen.
Vielmehr schwingt doch da bei diesem Begriff immer ein verstecktes ,,ihr gehört nicht dazu" mit.
Eine Botschaft, die der Integration im Sinne des Erreichens eines Zustandes von friedlichem, respektvollen Zusammenleben in dieser Gesellschaft sehr abträglich ist.
Vielleicht sogar noch mehr, als das ,,Ausländer", was zwar ebenfalls falsch ist, aber zumindest nicht so eine versteckte Ablehnung enthält.
Jedenfalls wirkt dieses Verhältnis Migrant vs. Deutscher eher abgrenzend, als hilfreich, meine Ansicht.
Ich denke, diese künstliche Abgrenzung sollte eher einem realistischeren Pragmatismus weichen.
Wer hier aufgewachsen ist und in Deutschland lebt, ist in meinen Augen kein Migrant mehr.