tudirnix schrieb:Das jüdische Forum für Demokratie und Antisemitismus e.V. berichtet und zeigt einen erschreckenden Videobeitrag:
Hunderte deutsche Neonazis beim #TagderEhre: Mehrere tausend Rechtsextreme aus ganz Europa marschierten am Wochenende teils uniformiert, mit Hakenkreuzen und SS-Runen durch #Budapest. Ganzes Video und Artikel: https://jfda.de/blog/2019/02/10/deutsche-neonazis-bei-gedenken-an-waffen-ss-in-budapest/ (Archiv-Version vom 04.12.2019) … #ausbruch60 #dayofhonour #antisemitismus
https://twitter.com/JFDA_eV/status/1094603446370603008 (Archiv-Version vom 08.02.2020)
Das mag natürlich erschreckend sein, aber ich finde es vor allem auch irgendwie peinlich. Ja, kritisch betrachtet ist diese Hingabe, die Anreise, das Durchziehen mit krasser ideologischer Verblendung / Verfestigung verknüpft, die zeigt: Das ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Aber man möge es bitte auch mal von einer Mehrheitsgesellschaft aus betrachten, vor allem jüngeren Generationen: Als dann die Szenen kamen wo die Leute verkleidet auftraten musste ich mit dem Kopf schütteln, zusammenzucken aber auch fast lachen. Auch der Volkslehrer war natürlich wieder dabei. Kein Wunder. Klar, das soll die "Immersion" des Events steigern sich so reinzuversetzen, mit Verkleidung und Waffenattrappen, aber das wirkt wie riesige Beschäftigungstherapie vornehmlich gescheiterter/verbitterter Existenzen auf mich die halt in der heutigen Zeit nicht angekommen sind und mental in der Vergangenheit leben.
Dann verspürte ich Abfälligkeit - nicht nur, weil man einem toten Idol und gescheiterter Ideologie nacheifert. Sondern, weil da irgendwelche Bubis bis hin zu Möchtegernen sich in alte Uniformen zwängen und gerne wer anderes sein würden, sich damals im Krieg und Graben vermutlich aber eingeschissen und nach Mama gerufen hätten - bzw. es heute so tun würden. Nicht, dass man das in so einer Lage wem verübeln könnte. Aber solche Leute eifern Zeiten und Dingen nach, für die sie selbst nicht bereit zu sein scheinen. Das ist mein Knackpunkt. Man sollte nicht rein nach Oberflächlichkeiten sehen aber wenn ich mir da manche anschaue, verkleidet mit ihrem Gehabe, dann bin ich mir sicher, dass sie die ersten wären die sich in die verteufelte komplexe aber im Westen doch relativ sichere Welt zurückwünschen würden. Wenn nicht jeder, dann genug von jenen. Das verkommt, wenn man mal darüber nachdenkt, fast zu einer Realsatire, wie ich finde.
Manche merken meines Erachtens nicht, wie gut es ihnen eigentlich geht. Sie wollen etwas, das ihre Lage eher verschlechtert. Wenn nicht sofort, dann mittel- bis langfristig. Und hinterher will es wieder niemand gewusst haben.