Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
12.04.2019 um 21:23Auch im Cottbusser Umland gab es wieder Stress.
In der Unterkunft befanden sich zum Glück keine Geflüchteten, dafür aber eine Schulklasse die wohl den Schreck ihres Lebens hinter sich hat.
Vermummte sind am Mittwochabend mit Baseballschlägern und Zaunlatten bewaffnet vor eine Jugendherberge in Bagenz (Spree-Neiße) gezogen. Sie warfen Böller auf das Grundstück und riefen fremdenfeinliche Parolen. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Sieben Tatverdächtige im Alter zwischen 18 und 26 Jahren seien vorläufig festgenommen worden. Ihnen wird Landfriedensbruch vorgeworfen.Auslöser war wohl in ein in den sozialen Medien verbreiteter Mord, der nie stattgefunden hat, aber Flüchtlingen in die Schuhe geschoben wurde.
In der Unterkunft befanden sich zum Glück keine Geflüchteten, dafür aber eine Schulklasse die wohl den Schreck ihres Lebens hinter sich hat.
Flüchtlinge waren hingegen nie in der Herberge untergebracht, hieß es vom Bürgermeister der Gemeinde Neuhausen/Spree, Dieter Perko. Zu seiner Gemeinde gehört Bagenz. Auch dabei handele es sich lediglich um ein Gerücht.Und selbst das war also eine Fake-News. Weswegen diese bildungsfernen Menschen scheinbar überhaupt erst dort auftauchten.
Eine Schulklasse aus Frankfurt (Oder), die sich am Mittwoch noch in der Herberge aufgehalten hatte, ist derweil am Donnerstag abgereist. Der Angriff aus der Nacht hatte dafür gesorgt, dass die Neuntklässler nicht länger in der Unterkunft bleiben wollten.Aber auch für den Betreiber haben diese Schwachmaten ganze Arbeit geleistet.
Der Herbergsbetreiber sei am Boden zerstört, hieß es am Donnerstag von Perko. Die Polizei habe am Montag lediglich nach Bildern einer Überwachungskamera gefragt. Daraus seien die Gerüchte über einen Polizeieinsatz und den in der Unterkunft lebenden Täter entstanden.https://www.rbb24.de/studiocottbus/panorama/2019/04/polizeieinsatz-landfriedensbruch-vergewaltigung-bagenz.html (Archiv-Version vom 19.04.2019)
Neben der Schulklasse hätten auch schon weitere Urlauber ihre Buchungen an der nahen Talsperre storniert, so Perko. Auch er muss seit Mittwoch verstörte Einwohner und Touristen beruhigen.