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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

46.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazis, Rechtsextremismus, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 10:57
@DonSilver

Ich fand es auch immer etwas seltsam, dass dort ein 'sozialistisch' im Namen der NSDAP war. Man denkt nur nicht weiter darüber nach. Rechte Parteien der Jetztzeit würden sicher keinen Sozialismus in ihre Namensgebung einfließen lassen.

Letztlich deutete man das sozialistisch dann zur 'Volksgemeinschaft' um, ob das aber auch in den Anfangstagen so gedacht war oder ob der geistige Überbau mal anders sein sollte, ist schwer zu sagen.

Dass nun aber ein echter Sozialismus Respekt erfordern würde oder automatisch mit ihm einherginge, würden die zahllosen Opfer sozialistischer Systeme sicher völlig anders bewerten, aktuell viele Menschen in Venezuela, die sich von ihrer Regierung gerade nicht sooo respektiert fühlen. Auch die Toten an der Mauer sind sicher nicht wegen übergroßen Respekts erschossen worden.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 11:17
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Rechte Parteien der Jetztzeit würden sicher keinen Sozialismus in ihre Namensgebung einfließen lassen.
Rechte Parteien der Jetztzeit behaupten rotzfrech sie seinen die Parteien der kleinen Leute!

https://www.tagesschau.de/inland/afd-487.html
Wirtschaftsliberal und eurokritisch. So war die AfD mal gestartet. Doch der programmatische Wandel vollzieht sich rasant. Nun entdeckt die Partei das Thema soziale Gerechtigkeit.
Höcke hingegen ist in der Politik, um "die Verelendung ganzer Alterskohorten zu verhindern".
Höcke klingt wie ein Politiker der Linkspartei
Höcke klingt mit seinen Überzeugungen eher wie ein Politiker der Linkspartei: "Die systematische Zerstörung der gesetzlichen Rente mit der Zermürbung des Arbeitsmarktes ist als der sozialpolitische Sündenfall der Altparteien zu benennen", so der AfD-Fraktionsvorsitzende des Thüringer Landtags. Wortwahl, Idee, Ausrichtung: Die AfD kapert die sozialen Themen der Linkspartei und der SPD.

"In den Vorständen der anderen Parteien, sitzen da Arbeiter? Sitzen da normale Leute die malochen gehen?", fragt Guido Reil, ein ehemaliger Bergmann aus Gelsenkirchen rhetorisch. "Die Leute, die malochen gehen, so wie ich, die ihr ganzes Leben malocht haben, die fühlen sich hier ungerecht behandelt." So klingt die neue AfD.
Die SPD diskreditieren
Soziale Gerechtigkeit ist das Thema, mit dem die SPD bei der letzten Bundestagswahl baden ging. Die AfD zielt trotzdem darauf - und damit auf das Wählerklientel der Sozialdemokraten. Die Taktik: Die SPD diskreditieren und ihr den Markenkern rauben.

"Arbeiterverräterpartei" nennt der Brandenburger AfD-Chef Andreas Kalbitz die SPD. Es gelinge dieser "Champagnersozialistenfraktion", nicht mehr, "so ein bisschen Sozialpolitik zu simulieren". In den bundesweiten Umfragen liegen SPD und AfD nur noch wenige Prozentpunkte auseinander.

Eine verunsicherte Linkspartei
Auch die Linkspartei ist verunsichert: Sie beobachtet mit Sorge, wie die AfD auch ihnen die Wähler abgräbt. "Warum wählen Menschen uns nicht, die eigentlich originär Linkspartei wählen könnten?", fragt sich die Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenkecht im Gespräch mit dem ARD-Hauptstadtstudio. Diese Menschen gingen entweder gar nicht mehr zur Wahl oder sie wählten AfD.
Die AfD ist keine Partei der kleinen Leute
Einer Studie der Uni Leipzig zufolge spricht die AfD nicht in erster Linie die ökonomisch Abgehängten der Gesellschaft an. "Es gibt unter AfD-Wählern sogar mehr Menschen mit überdurchschnittlichem Einkommen als bei mancher anderen Partei", sagte der Leiter der Untersuchung, der Soziologe Holger Lengfeld, in einem Gespräch mit der ZEIT.


Potenzielle AfD-Wähler seien "nicht allein das, was man gemeinhin 'kleine Leute' nennt", sagte Lengfeld. Die rechtspopulistische Partei habe Unterstützer in der gesamten Bevölkerung: Arbeiter, Angestellte, Akademiker. "Personen mit mittlerem Schulabschluss sind unter AfD-Wählern sogar etwas stärker vertreten als bei anderen Parteien."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-06/afd-waehler-ueberdurchschnittlich-einkommen-universitaet-leipzig

Rechte Parteien der Jetztzeit haben ebensowenige Skrupel wie rechte Parteien der Damalszeit, je nach Bedarf gegenteiliges zu versprechen!


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09.05.2019 um 11:47
@eckhart

Letztlich behaupten ja nun alle vor der Wahl, sie wären die Vertreter 'der kleinen Leute', allenfalls noch des Mittelstandes, wobei selbst von den Politdarstellern wohl einige nicht den Unterschied zwischen Mittelstand und Mittelschicht kennen.

Die SPD war aber nicht die Partei der 'kleinen Leute', sondern zuvorderst die Partei der Arbeiter.

Aber wer fühlt sich heute schon noch als Arbeiter? Körperlich arbeiten ist ja mittlerweile eher so etwas wie heiraten oder selber schlachten, machen die Wenigsten. Und selbst die, die es tun, fühlen sich als Mittelschicht, sobald sie ein Mittelklassehandy abstottern.

Und vor der letzten Wahl fragte sich die Klientel der SPD: Was kann die SPD für mich tun, was die CDU nicht genauso könnte? Und wenn sie etwas anderes wollen, zB einen geringeren Flüchtlingszustrom, dann gehen sie eben noch andere Wege. Wer auch noch Wert auf die Umwelt legt, macht sein Kreuzchen dann eher bei den Grünen.

Die Linke ist schon ein Sonderfall. Man wird große Teile ehemaliger SPD Stammklientel nie dazu bewegen können, eine Partei zu wählen, die u.a. Ableger der SED ist. Die Älteren erinnern sich noch, wofür dieser Verein steht, die Wessis erblicken da eine Partei der Ossis - die kriegen schon genug Soli in den A......

Und tatsächlich ist die SPD auch in ihren Darstellern keine Partei der kleinen Leute. Allenfalls der Schulz hätte denen sympathisch gewesen sein können, spätestens nach der Wahl als glaubwürdiger Looser. Ansonsten finden sich da eher Juristen und tofublasse Gesamtschullehrerinnen mit Doppelnamen.

Welcher einfache Mensch, dessen Verstand noch funktioniert, begeistert sich denn für eine Frau Nahles, eine Frau Giffey, eine Frau Barley (selbst auf den Plakaten sieht die aus wie Mesut Özil mit der Frisur von Günther Netzer) oder einen Heiko Maas? Ich kann die fehelende Begeisterung verstehen.

Insofern sind alle Kommentare der AFD Darsteller zur SPD zwar berechtigt, übersehen jedoch den Balken im eigenen Auge.

Dass man sich dann einer Frau von Storch zuwendet, kann ich wieder nicht verstehen, so verzweifelt kann doch niemand sein.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 11:53
@Fierna Danke für die Stelle. Natürlich ist es fragwürdig und das sich die NSDAP den Sozialismus auf die Fahnen geschrieben hat, war reine Provokation. Das sieht man ja alleine schon daran wie mit SPD Mitgliedern und politisch links eingestellten Leuten umgegangen wurde. Aber wenn einer in einem Buch, Interview, Artikel etc eben behauptet man sei sozialistisch eingestellt, hat man eben einen Fluchtpunkt auf den man sich herausreden kann.

@sacredheart Natürlich, das wollte ich damit auch wirklich nicht sagen. Allerdings müssten wir hier diskutieren, wie weit man die DDR und andere Länder wirklich als sozialistisch einstufen kann bzw. wie weit man der Selbstdarstellung einer Nation wirklich glauben kann, oder ob sie anhand der Tatsachen nicht anders eingestuft werden muss. Außerdem müsste man dann immer noch betrachten, dass es sich eben bei der DDR und den Ostblockstaaten um Diktaturen handelte. Ich möchte nicht Respektlos sein, aber für mein Empfinden schließt sich Sozialismus und Diktatur eigentlich gegenseitig aus, eben weil ich vom Sozialsmus Respekt gegenüber anderen verlange.

Das Problem, dass wir heute haben, ist, dass wir wenn wir über politische Systeme sprechen, immer auch den Vergleich zu real umgesetzten Versionen davon ziehen müssen. Sozialismus, Nationalsozialmus und viele andere Theorien haben heute auch eine behaftete Realebene. Das macht es meiner Meinung nach auch schwerer, die Gefahr von Rechts ein zu schätzen. Denn es gibt heute eben nicht den einen Rechtsextremismus, genauso wenig wie es eine einheitliche Antifa oder ein einziges Christentum, gibt. Das zeigen alleine schon die vielen kleinen rechten Splitterparteien, die sich aktuell um Plätze im Europaparlament bemühen.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 12:00
@DonSilver

Es ist dem Sozialismus und mehr noch dem Kommunismus eigen, dass beides nicht funktionieren kann, wenn Einzelne sich entscheiden, da nicht so recht mitmachen oder selbiges System nach 4 Jahren abgewählt wird und dann mal wieder nach 16 Jahren die Regierung stellt oder Ähnliches.

Es müssen also entweder alle Bürger gleichermaßen und dauerhaft begeistert sein oder es werden meinungsangleichende Maßnahmen erforderlich, die im Allgemeinen nicht erfreulich sind und das Ergebnis ist dann die übliche respektfreie Diktatur mit Spitzelsystem.

Ich finde immer lustig, wenn im Rückblick relativiert wird: Ja in der DDR / im Ostblock / auf Kuba / wo auch immer das war gar kein richtiger Sozialismus. Sozialismus ist ganz anders und viel schöner und es gibt dann auch richtiges Klopapier.

Genausogut könnten sich Rechtsradikale hinstellen und sagen, ja im Deutschen Reich das war gar kein richtiger Nationalsozialismus. Natürlich wäre das dumm, aber kaum dümmer, als Obiges.


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Venom ehemaliges Mitglied

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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 12:19
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Und mir fällt auf das man Rechtsextreme und Linksextreme nicht vergleichen, auch die Dinge nicht auf eine Stufe stellen kann, denn die Meinungen sind viel zu unterschiedlich, als das ich beide Seiten iwie in etwa gleich behandeln könnte.
Jein, da wäre ich mir nicht ganz so sicher. 1. Beide sind auf jeden Fall ernstzunehmen. 2. Spätestens bei sogenannten "Tankies" sehe ich keinen Grund wieso man sie nicht gleichsetzen sollte.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Daher ist es auch fehl am Platz, wenn es um Rechtsextreme geht, oft Linksextreme angesprochen werden. Das verzerrt einfach nur das Bild und relativiert rechtsextreme Taten.
Das kommt eindeutig auf den Kontext an. Je nach dem hast du aber recht.


Hier noch etwas bezüglich dem Thema "Polizei und Rechsextremismus" und auch nebenbei hessischer Polizeiskandal:
https://www.tagesschau.de/inland/polizisten-hessen-103.html


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09.05.2019 um 13:18
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Man denkt nur nicht weiter darüber nach. Rechte Parteien der Jetztzeit würden sicher keinen Sozialismus in ihre Namensgebung einfließen lassen.
Naja, der "Dritte Weg" plakatiert hier in der Gegend auch noch mit "National, Revolutionär, Sozialistisch", und ich erinnere mich noch an den Slogan "Sozial geht nur National"
Die extreme Rechte hat ihre Anhänger schon immer im gleichen Milieu gesucht wie die extreme Linke und war sich nie zu schade auch bei Themen, Programmatik und Symbolen zu wildern.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber wer fühlt sich heute schon noch als Arbeiter? Körperlich arbeiten ist ja mittlerweile eher so etwas wie heiraten oder selber schlachten, machen die Wenigsten. Und selbst die, die es tun, fühlen sich als Mittelschicht, sobald sie ein Mittelklassehandy abstottern.
Ich glaube nicht das das Problem ist das sich niemand mehr als Arbeiter sieht, sondern das eben seit Schröder und 2010 niemand mehr die SPD als Arbeiterpartei wahrnimmt.
Die SPD hat es seitdem nicht mehr geschafft sich ein glaubwürdiges sozialdemokratisches Profil zuzulegen, dabei hat der Schulzhype doch recht klar gezeigt das man damit durchaus auf Stimmenfang hätte gehen können wenn man sich intelligenter angestellt hätte


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 13:37
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Letztlich behaupten ja nun alle vor der Wahl, sie wären die Vertreter 'der kleinen Leute', allenfalls noch des Mittelstandes, wobei selbst von den Politdarstellern wohl einige nicht den Unterschied zwischen Mittelstand und Mittelschicht kennen.
Du meinst, Menschen würden nicht differenzieren und nicht merken, dass Spin-Doctors rechter Parteien, Leute wie Klonovsky und Kubitschek sind?
Irrtum!
Was Gauland, Kalbitz, Höcke und Meuthen von sich geben, wissen mehr als Du denkst!
Noch dazu im Rechtsextremismus-Thread!
Hier sind Strohmänner
"SPD bis Kommunismus" völlig fehl am Platze!
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich finde immer lustig, wenn im Rückblick relativiert wird: Ja in der DDR / im Ostblock / auf Kuba / wo auch immer das war gar kein richtiger Sozialismus. Sozialismus ist ganz anders und viel schöner und es gibt dann auch richtiges Klopapier.

Genausogut könnten sich Rechtsradikale hinstellen und sagen, ja im Deutschen Reich das war gar kein richtiger Nationalsozialismus. Natürlich wäre das dumm, aber kaum dümmer, als Obiges.
Ich finde beides nicht lustig, insbesondere nicht diesen Vergleich. Denn nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.Nationalsozialisten verfügten lediglich über kein Internet. Die mussten sich schon zur Erzeugung einer einzigen FakeNews extra einen unzutreffenden Parteinamen geben.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 13:50
@eckhart

Ich finde den Vergleich nicht abwegig.

Der Sozialismus muss sich an den Gesellschaften messen lassen, in denen versucht wurde einen einzuführen. Und im Rückblick wissen alle, die nicht dumm sind: War scheisse.

Der Nationalsozialismus (der Vergleich hinkt deshalb, weil es keine von der Nazi Zeit loslösbare Idee ist, da würde ich Dir Recht geben) muss sich an Deutschland 1933-1945 messen lassen. Im Rückblick: War noch viel beschissener.

Nur darf keine der beiden Ideologien sich hinstellen und sagen: Ja in der Praxis war es doof, die Therorie ist dennoch super und man sollte es erneut versuchen. Dafür hat beides zu viele Menschenleben gekostet.


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09.05.2019 um 13:53
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur darf keine der beiden Ideologien sich hinstellen und sagen: Ja in der Praxis war es doof, die Therorie ist dennoch super und man sollte es erneut versuchen. Dafür hat beides zu viele Menschenleben gekostet.
Das machen weder Klonovsky noch Kubitschek, also was hat das in diesem Thread mit der Wirklichkeit zu tun?
Oder machen das deren Sprachrohre Gauland, Kalbitz, Höcke und Meuthen?

Meines Wissens nicht!


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 14:00
@eckhart

Jetzt finde ich, dass Deine Frage daneben liegt.

Es gibt durchaus Personen, die sich selbst als Sozialisten bezeichnen und in Verkennung der Vergangenheit einfach allen sozialistischen Mistdiktaturen im Nachgang den Sozialismus absprechen, um ihre Ideologie aus der gescheiterten Realitätsprüfung loszulösen.

Ich glaube, die von Dir namentlich genannten Protagonisten würden sich selbst nicht als Nationalsozialisten bezeichnen und sehen sich daher selbst auch nicht in der Pflicht, den Nationalsozialismus anzupreisen. Da liegen teilweise abseitige Relativierungsversuche wie von Gauland vor, aber das ist eigentlich ein etwas anderes Spiel.

Und selbst vom unsympathischsten AFD Protagonisten habe ich keine Forderung nach Ausrottung oder Lebensraumgewinnung gehört, daher erheben sie auch gar nicht die Kernforderungen des Nationalsozialismus.

Meine vergleichende Betrachtung der Ideologien war eigentlich eine Antwort auf einen Beitrag von @DonSilver, der den Unterschied zwischen Sozialismus und Nationalsozialismus in einem dem Sozialismus innewohnenden Respektgedanken verorten wollte. Im real exisiterenden Sozialismus sehe ich nicht unbedingt Vergleichbarkeiten zur Nazi Zeit, aber daß die Ostblockstaaten nun sehr respektvoll mit ihren Bürgern, zu denen die Mauertoten gehörten, umgegangen wären, fand ich auch nicht historisch korrekt.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 14:11
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich glaube, die von Dir namentlich genannten Protagonisten würden sich selbst nicht als Nationalsozialisten bezeichnen und sehen sich daher selbst auch nicht in der Pflicht, den Nationalsozialismus anzupreisen.
Die von mir namentlich genannten Protagonisten bezeichnen sich als die Partei der kleinen Leute, wohl wissend dass es keine Partei der kleinen Leute gibt, und wohl wissend, dass wenn sie die Maske fallen lassen haben, sie sich sogar als die Partei gegegen die kleinen Leute entpuppen werden.
Das habe ich hier betreffs Kubitschek schon mehrfach dargelegt.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und selbst vom unsympathischsten AFD Protagonisten habe ich keine Forderung nach Ausrottung oder Lebensraumgewinnung gehört, daher erheben sie auch gar nicht die Kernforderungen des Nationalsozialismus.
Ethnopluralismus hatte ursprünglich das Ziel sich sogar vom NS zu distanzieren. Alles bekannt!


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 14:17
Zitat von DonSilverDonSilver schrieb:Nationalsozialmus und viele andere Theorien haben heute auch eine behaftete Realebene.
Nur das der NS (auch in der Theorie) nie nach der objektiv besseren Gesellschaft gestrebt hat. Es gibt dort auch keine wirkliche Theorie, geschweige denn Anslysekategorien wie Freiheit oder Gerechtigkeit. Die Idee des NS ist nicht aus der Reflexion tatsächlicher gesellschaftlicher Zustände heraus entstanden, sondern war von Anfang an ein Schmelztiegel ideologischer Affekte.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 14:44
@eckhart

Wenn es wie Du behauptest keine Partei der kleinen Leute gibt, warum regst Du Dich dann besonders darüber auf, dass die AFD sich wie alle anderen Parteien auch, als solche ausgibt?

Da hat sie nun gerade mal gar kein Alleinstellungsmerkmal.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 17:25
Die Diskussion über die Bedeutung von Parteinamen oder die Historie und Unterschiede von ideologischen Strömungen sollten dann doch besser in den dafür vorgesehenen Threads weitergeführt werden.

Edit: Auch die AfD hat einen eigenen Thread. Bitte dort weiter machen.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 19:16
Alles in allem habe ich persönlich den Eindruck, Rechtsextremismus gelte als Tabuthema.
Bestärkt wird diese meine Wahrnehmung, dass oft statt von Rechtsextremismus von Rechtspopulismus gesprochen wird.
Mit Rechtspopulismus leben wir schon lange. Und können damit leben
F.J.Strauss meinte selbst, dahinter -hinter ihm- müsse die Wand sein.
Bevor von Rechtsextremisten -öffentlich angekündigt bei PEGIDA- allmähliche Veränderungen der Sprache ausgetestet worden ist und sich kaum jemand dagegen gewehrt hat.
Stück für Stück immer mehr.
(Wer hatte damals schon auf diese Spinner gehört?)
Deshalb ist es jetzt vor allem wichtig, Lehren daraus zu ziehen!:
Eine Gruppe von sechs Polizisten soll in einem Chat rechtsradikale Nachrichten ausgetauscht haben, das Landeskriminalamt ermittelt wegen Volksverhetzung. Polizisten dieser Wache könnten auch in den Fall der türkischstämmigen Anwältin Seda Basay-Yildiz verwickelt sein.
Ans Licht kamen die Vorfälle im Dezember 2018. Seitdem kommt die hessische Polizei nicht zur Ruhe.
Man befürchtet hohes Dunkelfeld
38 Ermittlungsverfahren allein in Hessen, dazu kämen noch 16 Landes- und drei Bundespolizeien. Dobrowolski befürchtet, dass das Dunkelfeld erheblich ist. "Denn Polizeibedienstete wissen ja aus erster Hand, wie man vorgehen muss, um nicht entdeckt zu werden und keine verwertbaren Beweise zu hinterlassen."

Dass dies nur die Spitze des Eisberges ist, davon ist auch Extremismusforscher Hans-Gerd Jaschke überzeugt. Erschwerend komme hinzu, dass sich die "Polizei ungern in die Karten sehen lässt". Die letzten empirischen Studien über das Innenleben der Polizei stammen aus den 1990er-Jahren.
Die Frage, die viele bewegt, lautet: Wie konnte es überhaupt dazu kommen? Zieht die Polizei Leute mit rechter Gesinnung an? "Nein", sagt Jaschke. Der Politikwissenschaftler hat neben seiner Hochschultätigkeit mehr als 20 Jahre lang Kommissarsanwärter und Beamte für den höheren Dienst ausgebildet.
"22 Millionen Überstunden
Im Vergleich zu anderen Jugendlichen seien Polizisten zwar wertkonservativer, aber nicht per se anfälliger für rechtsextreme Einstellungen, sagt Jaschke. "Rassistische Einstellungen werden im Arbeitsalltag erworben", ist er überzeugt. Also im Dienst, in dem die Beamten ganz bestimmte Erfahrungen machten.

Die Gründe dafür seien hausgemacht: Beispielsweise die zu hohe Arbeitsbelastung.
Es gebe zu wenig Personal und zu wenig Zeit über Probleme zu sprechen. "Polizisten erleben meistens nur die Schattenseiten von Multikulti", sagt Jaschke.
Gerade wenn die Beamten in sozialen Brennpunkten arbeiteten, bräuchten sie Unterstützung und Fortbildungen zum Beispiel in interkultureller Kompetenz."
"Hinzu kämen 22 Millionen Überstunden, die nicht abgebaut werden könnten. Dies sei eine Dauerbelastung, die deutlich unterschätzt werde. Das verändere Menschen, warnt auch GdP-Chef Malchow."

"Ein weiterer Grund für das Abdriften nach Rechts sei das Führungsverhalten einiger Vorgesetzer. Welche Werte, welche Polizistenkultur werden gelebt? Rechtsextreme Äußerungen dürften nicht "als dummer Jungenstreich" geduldet werden, so Jaschke. Und wenn die Wertschätzung fehle, könne das ebenfalls zu Rassismus führen."

https://www.tagesschau.de/inland/polizisten-hessen-103.html

https://www.hessenschau.de/politik/rechtsextremismus-ermittlungen-noch-gegen-17-polizisten,polizei-rechtsextremismus-100.html


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 19:22
@eckhart
aus deinem Link bzw. was du u.a. zitiert hattest
Zitat von eckharteckhart schrieb:Im Vergleich zu anderen Jugendlichen seien Polizisten zwar wertkonservativer, aber nicht per se anfälliger für rechtsextreme Einstellungen, sagt Jaschke. "Rassistische Einstellungen werden im Arbeitsalltag erworben", ist er überzeugt. Also im Dienst, in dem die Beamten ganz bestimmte Erfahrungen machten
Zitat von eckharteckhart schrieb:Polizisten erleben meistens nur die Schattenseiten von Multikulti", sagt Jaschke.
Das alles war auch mein erster Gedanke, nachdem ich diese Frage las:
Zieht die Polizei Leute mit rechter Gesinnung an?
... und es hatte sich dann für mich quasi bestätigt, meine Vermutung.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 20:20
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Zieht die Polizei Leute mit rechter Gesinnung an? .. und es hatte sich dann für mich quasi bestätigt, meine Vermutung.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:"Rassistische Einstellungen werden im Arbeitsalltag erworben", ist er überzeugt
Das liest sich im Link aber ganz anders.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.05.2019 um 20:20
Rechtsextreme Äußerungen dürften nicht "als dummer Jungenstreich" geduldet werden
Toll, Herr Jaschke.
Das muss uns natürlich nicht davon abhalten, Rechtsextremismus auf Rassismus zu reduzieren und uns dafür dann hanebüchene Erklärungen wie Überstunden, zu hohe Arbeitsbelastung und fehlende Wertschätzung einfallen zu lassen.
Wehe, wenn wir erstmal die ganzen rechtsextremen Zellen in Pflegeberufen, der Gastronomie oder bei Ingenieuren entdecken....und die ganzen Selbstständigen...

Dann wird aus dem Fakt, dass man auschließlich mit kriminellen "Ausländern" zu tun hat, offenbar ein möglicher Schluss auf das ganze Kollektiv postuliert.
Dass man wohl auch überwiegend kriminelle Deutsche trifft führt hingegen zu....hinterfragen wir das besser nicht weiter.
Oder ist das ein stiller Hinweis auf die Überrepräsentation von "Ausländern" bzgl Kriminalität?

Hätte das hier ein User gesagt, hätte es glaube ich Relativierungsvorwürfe gehagelt...aber hey, wenn's in einem Artikel steht und das auch noch ein Experte ist.


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09.05.2019 um 20:40
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Zitat von OptimistOptimist schrieb:Rassistische Einstellungen werden im Arbeitsalltag erworben", ist er überzeugt
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Das liest sich im Link aber ganz anders.
Wieso liest sich das anders?
Das was ich zitiert hatte, war doch aus dem Link, hier noch mal der größere Kontext:
Rassistische Einstellungen werden im Arbeitsalltag erworben", ist er überzeugt. Also im Dienst, in dem die Beamten ganz bestimmte Erfahrungen machten
Die Kernaussage ist: Rassistische Einstellungen werden durch den Dienst erworben, Die Polizei zieht NICHT per se Rasissten an.

Ich verstehe also gar nicht, was genau du jetzt beanstandet hast bzw worin dein Einspruch besteht?


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