wichtelprinz schrieb:Nur nochmals, die Gesellschaft erzieht auch, wir brauchen nicht so zu tun als hätten wir keine gesellschatlichen Regeln bei denen man bei nichteinhaltung nicht sozial ausgegrenzt wird.
Jein.
Die Gesellschaft ist viel zu heterogen, um wirklich "erziehen2 zu können oder gar Umerziehung zu betreiben.
Wir hatten das Beispiel des Essens mit den Fingern.
In einigen Gesellschaftsteilen wirst du schief angeguckt, in anderen ist es völlig normal.
Wir hatten das Beispiel mit dem Nackt durch die Straße laufen.
Die Gesellschaft wird dich nicht umerziehen und auch nicht ausgrenzen.
Es wird Menschen geben, die dich schief angucken, es wird Menschen geben, die je nach Aussehen Bewunderung zeigen, es wird Menschen geben, die sich dir anschließen wollen.
Das sind aber alles schon Taten und Umerziehung setzt ja nicht bei den Taten an, sondern bei den Einstellungen.
Wenn du jemanden per Zwang Umerziehen willst, weil er Impfungen ablehnt, dann verstehe ich deine Intention, werde dem Impfgegner aber zur Seite stehen und gegen diesen Zwang sprechen.
Wenn du jemanden unter Zwang umerziehen willst, weil er der Meinung ist, Deutsche sind besser als Ausländer, dann hab ich sowohl mit demjenigen ein Problem wie auch mit dir.
@yummi Nope, sehe ich absolut nicht so.
Werte ergeben sich halt im Diskurs, welche richtig sind und welche nicht ist nichts absolut gegebenes.
Daher gibt es für mich auch keine Begründung dafür, bestimmte Werte mit Gewalt (was Umerziehung dann ja auch wäre) zu vermitteln.
Eben, weil nur eines grundsätzlich gelten kann, nämlich, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Daraus kann man Werte ableiten, die sich immer wieder neu einer Prüfung stellen lassen müssen.
Heute sind wir so weit, dass zumindest für mich eben die Menschenrechte ziemlich gut geprüft und begründet sind, wozu eben auch Meinungsfreiheit zählt. Also auch zum Beispiel der Wunsch nach einer Diktatur, ohne, dass man für diesen Wunsch bestraft werden kann oder gar eine Umerziehung fürchten muss.