Über Soldaten
30.10.2006 um 21:50
Solange es aufgrund verschiedener demographischer Faktoren weiterhin notwendigscheint, Kriege zu führen, ändert sich nichts. Dass Männer in der Wüste ohne Wasservertrocknen und sterben, ist kein Geheimnis. Nun seid mal nicht alle so sehr erschüttert- Krieg ist nunmal kein Spiel.
Also meine liebe gsb23, ich denke wirsollten hier ein paar grundlegende Dinge vielleicht ein bisschen näher erläutern und klarstellen, damit wir unser vermeintliches Missverständnis auflösen können. Und umerschüttert zu sein, dazu reicht mir meine kostbare Zeit sowieso nie… ;)
InDeinem vorgehenden Beitrag hast Du ja gerade mal selbst freundlicherweise, ganz simpelund einfach erklärt, um welche Aufgaben es sich bei einem Soldaten handelt. So weit sogut. Braucht ja übrigens nicht gerade viel Hirnsubstanz um das adäquat verstehen zukönnen und bin mir darin auch sicher, dass die allermeisten auch dazu in der Lage sind,dies auch so verstehen zu können, findest Du nicht auch?
Ebenso im Falle desVerständnisses, was ein Krieg ist, dürfte wohl mehr oder weniger allen Menschen ganz klarsein, um was es sich hierbei handelt…
Denn wenn ich zum Beispiel an einem Formel1 Rennen mir das Rennen anschauen würde und dabei sehe, wie die Rennautos mit über 300Sachen durch die engen Strassen flitzen und dann einer ungebremst frontal in eineBetonmauer klatscht, im selben Moment nun mein Zuschauernachbar vor entsetzen die Händeverrührt und schreit: „Ach wie furchtbar, wie schlimm das alles, ich bin entsetzt, ichbin erschüttert, heul…“
Was denkst Du wohl, wie hier ein klar denkender Menschreagieren, respektive ihn anschauen würde, wenn er diese Heulsuse so sehen würde und wasdenkst Du, wie viele aktive (denkende) Hirnzellen bei demjenigen in dem Moment in Betriebwären…?
Na siehst Du gsb23, dasselbe gilt für das Bewusstsein, was Kriegbedeutet. Dass Krieg für die Beteiligten kein Spiel ist, dürfte somit wohl dem Hinterstenund Letzten klar sein (obwohl es hier sicher auch Ausnahmen gibt…), auch für diesesVerständnis benötigt es lediglich ein paar aktive und intakte Hirnzellen, um diesverstehen zu können, um was es sich hier handelt. Aber darum geht es ja überhaupt garnicht gsb23.
Schau, Du sagst es ja selbst: Solange es aufgrund verschiedenerdemographischer Faktoren weiterhin notwendig scheint, Kriege zu führen,ändert sich nichts.
Und genau das ist ja der Knackpunkt! Solange esscheint, es wäre notwendig, ändert sich nichts, so stimmt Deine Aussage auch undes verhält sich auch so, aber es stellt eben nicht die Einzige Option dar, wenn esbloss scheint es wäre notwendig.
Und hier, exakt an diesem Punktangelangt (sofern es sich hier wirklich um eine Konfrontation eines Konfliktes handelnwürde!), benötigt es eine Menge mehr an aktiver Hirnzellen, die auch tatsächlichfunktionieren, um eine [b]konstruktive Konfliktbewältigung angehen zu können, soferndie Verantwortlichen auch diese Option überhaupt in Betracht ziehen wollen und ebensogewillt sind, dies effektiv in die Tat umzusetzen. Und für eine solche Umsetzung brauchtes keinen Krieg (Vorgehen wäre a pros pos klipp und klar in der UNO- Charta ersichtlich,die Option Krieg gilt als allerletzte Massnahme, wenn überhaupt), wie er sonst stets inder Geschichte der Menschheit, leider fast immer als erste und Einzige Option in Betrachtgezogen wird und dann fängt das Theater und das ganze nachfolgende Dilemma erst an!
Dass es dann immer Menschen gibt, welche zu Recht dieses Vorgehen (Option: Krieg)kritisieren, muss man dann nicht [b]uminterpretieren wollen, dass diese – wie imBeispiel der Heulsuse im Formel 1 Rennen- sich über die Schrecklichkeit des Kriegesentsetzen und diese als Weicheier abstempeln wollen. Das wäre absolut nicht fair undwürde eine Ablenkung von der tatsächlichen Ursache bedeuten. ;)
Was denkst Dugsb23, warum Albert Einstein hier von der schlimmsten Ausgeburt des Herdenwesens (…) dasihm verhasste Militär (…), ein Schandfleck der Zivilisation spricht und man diesen soschnell wie möglich zum Verschwinden bringen sollte, ebenso das Heldentum auf Kommando,die sinnlose Gewalttat, die leidige Vaterländerei und er sich lieber in Stücke schlagenliesse, als sich an so einem elenden Tun sich beteiligen zu wollen?
Ferner eruns dazu aufruft dem Austrocknen der Kriegsquellen zu widmen: den Rüstungsfabriken?
Müssten wir hier jetzt bei Albert Einstein annehmen, dass dieser nur ein paar aktiveHirnzellen „on“ hatte, als er diese klare Worte und den zusammenhängenden Sinn von sichgab und müssten wir hier weiter annehmen, dass Albert Einstein ein Weichei gewesen seinsolle, hatte Albert sich nicht vorstellen können was ein Krieg ist und was Soldaten sindund tun? Hatte er sich nicht vorstellen können, wie man in solchen Situationen auch nochreagieren könnte?
Also ich muss Dir ehrlich gestehen, dass ich dies in keinsterWeise annehmen kann, dass dem so sei gsb23 und ich bin mir eigentlich auch sicher, dassDu dies auch so ersehen kannst. Albert wusste doch haargenau, was er da sagte und hatklar beschrieben, um was es da tatsächlich geht.
Nur ist eben dieseerschreckende und nicht gern gehörte Wahrheit nicht unbedingt verträglich für Menschen,welche sich ständig vor einem bösartigen Feind in Furcht und Schrecken sich wähnen wollenund nur als einzigen Ausweg eine schlagkräftige Armee sehen wollen, damit sievermeintlich ruhig schlafen können, daher nehmen sie auch in Kauf, dass ihre jungen Söhnein einem Krieg verheizt werden, welcher bloss als notwendig [b]schien.
Auchsehen es die eigentlichen Verantwortlichen dies alles auch ganz anders undselbstverständlich die gesamte Rüstungsindustrie auch! Diese fördern ja natürlich dasDenken des ständig vorhandenen Feindes, der geradezu lauert auf eine Gelegenheit, alle zuüberfallen und in die Bratpfanne zu hauen und es darum Kriege braucht etc. usf.
Schon nur bei sämtlichen Kriegen in diesem Jahrhundert, war dies ausschliesslich derFall, dass stets die Option Krieg gewählt wurde, obwohl diese offensichtlich [b]nichtNotwendig gewesen wäre. Und die absolut berechtigte Kritik dieser Kriege, dieAnprangerung der Verletzung der Genferkonventionen, Völkerrechtswidrige Handlungen,sollte eben wie bereits erwähnt nicht dahingehend uminterpretiert werden, als handle essich hier um Heulsusen, welche die Schrecken und Gräuel des Krieges nicht ertragenkönnten und nicht zu verstehen in der Lage wären, dass Krieg nun mal kein Spiel seinsolle.
Wenn nun Soldaten, welche sich für dieses lausige Spiel quasi freiwillighingeben (Glaube an Vaterländerei usw.), dann sich charakterlos sich benehmen (weil esdie ganze Situation einfach so mit sich bringt, wenn man nicht bewusst dagegen angehenkann) und dies fliegt dann noch auf. Ja dann ist es sicher nicht damit getan, wenn mannun diese ertappten Soldaten, sie nun zu Sündenböcken abstempelt, als Einzelfällebrandmarkt und sie allenfalls einem öffentlichen Schauprozess unterzieht, so sind dochdiese Elenden eher erbarmens- als hassenswürdig und würde eben gerade von der[b]eigentlichen Thematik sehr gewaltig ablenken. Solange wie dieser tatsächlicheZusammenhang nicht wirklich verstanden wird, so wird es immer wieder solcher„Einzelfälle“ geben, welche die Regel darstellen werden und die Ursache bleibt wie immerweiterhin Aussen vor.
Werte gsb23, ich hoffe ich konnte etwas zur Klärung meinesStandpunktes beitragen und wünsche frohes Kürbisfest. :)[/b0][/b][/b][/b][/b]