Burkaverbot in Europa

Nev82 schrieb:Die beiden Gemeinschaften sibd mir auf die Schnelle eingefallen. Vermutlich findet man noch mehr wenn man danach sucht

Aber Moslems z.b. würden ausrasten wen du ihnen vorschreibt das ihre Kinder erst mit 18 beschnitten werden dürfen.

Ldex97 schrieb:Aber Moslems z.b. würden ausrasten wen du ihnen vorschreibt das ihre Kinder erst mit 18 beschnitten werden dürfen.

Beschneidung ist nochmal ein anderes Thema. Wird auch als wichtigster Bestandteil des Judentum gesehen

Nev82 schrieb:Beschneidung ist nochmal ein anderes Thema. Wird auch als wichtigster Bestandteil des Judentum gesehen

Naja, wenn darüber redet die Kinder erst mit 18 entscheiden zu lassen, dann ist das ja genauso ein Punkt wie das Tragen von Kopftüchern oder Burkas.

Ldex97 schrieb:dann ist das ja genauso ein Punkt wie das Tragen von Kopftüchern oder Burkas.

ein viel einschneidender Punkt sogar

Tussinelda schrieb:ein viel einschneidender Punkt sogar

Gebe dir Recht. Neben dem psychischen Aspekt der eventuellen unterdrückung durch Verschleierungen ist es bei der Beschneidung auch noch der körperliche.

@shionoro

Das Hakenkreuz und die PKK flagge sind aber halt klarer einzugrenzen als ne Burka.

Davon red ich ja die ganze Zeit.
Du willst die Burka als Symbol verbieten, sagst nun aber selbst, dass sie sich nicht eingrenzen lässt.
Verbieten will man sie trotzdem, also schafft man die Bezeichnung "Gesellschaft des offenen Gesichts" und verbietet die Verschleierung im Allgemeinen. Du gehst dann sogar soweit, dass Du es total ok findest, dass man dann für das Gesetz lauter Ausnahmen schafft, so, dass nur noch Burkaträgerinnen davon betroffen sind. Was nach meiner Auffassung von Rechtsstaat das Gesetz zur Farce machen täte.
Aber grundsätzlich gehst Du ja mit mir einig, dass ein Verbot aufgrund der Symbolik nicht umzusetzen ist... ergo kappier ich nicht wieso hier die ganze Zeit über die Symbolik geredet wird. Auch die Diskussionen über den Arbeitsplatz oder die Schule sind keine Argumente die für ein allgemeines Verbot im öffentlichen Raum sprechen... wenn dann sind es Argumente für situationsbedingte Verbote.

Ldex97 schrieb:Aber Moslems z.b. würden ausrasten wen du ihnen vorschreibt

Allgemein: und sollte man ihnen deswegen nichts vorschreiben?

@Glünggi
die situationsbedingten Verbote sind ja sowieso möglich und gibt es ja auch in Deutschland. Hier geht es doch nur darum, blabla zu machen zu etwas, das verfassungsrechtlich so nicht möglich ist (Burkaverbot im wörtlichsten Sinn) und dann daraus auch noch gleich ein Kopftuchverbot zu machen und das aus ständig wechselnden Begründungen. Es ist geradezu lächerlich, denn wie ich schon sagte, das ist alles schon mehrfach hier durchgekaut, belegt, begründet, widersprochen worden ohne Ergebnis. Was bleibt ist, dass die Burka eben nicht als solche verboten werden kann, also grundsätzlich.

Abahatschi schrieb:Allgemein: und sollte man ihnen deswegen nichts vorschreiben?

Das wollte ich damit nicht sagen. Ich meine nur das es in der Gesellschaft zu noch mehr Zoff kommen wird und wir, anstatt ins anzunähern, noch weiter entfernen und wem würde das helfen? Ist doch genau das Gegenteil das man erreichen will.

Ldex97 schrieb:Ich meine nur das es in der Gesellschaft zu noch mehr Zoff kommen wird und wir, anstatt ins anzunähern, noch weiter entfernen

Das ist imho die falsche Sicht der Dinge: wer undemokratisch ist, entfernt sich selbst....ich wüßte nicht an was Demokraten schuld wären.

Ldex97 schrieb:Naja, wenn darüber redet die Kinder erst mit 18 entscheiden zu lassen, dann ist das ja genauso ein Punkt wie das Tragen von Kopftüchern oder Burkas.

Hier liegt der Fall aber etwas anders. Tragen von Burka & Co ist im Islam eigentlich kein Zwang/Gebot. Wobei wir Burkas nur sehr selten zu sehen bekommen. Verbreitet ist das Kopftuch oder Niqab

Bei der Beschneidung im Judentum handelt es sich um ein Gebot. Die Beschneidung der Jungen am achten Tag nach der Geburt besiegelt den Bund der Juden mit Gott

Ldex97 schrieb:Das wollte ich damit nicht sagen. Ich meine nur das es in der Gesellschaft zu noch mehr Zoff kommen wird und wir, anstatt ins anzunähern, noch weiter entfernen und wem würde das helfen? Ist doch genau das Gegenteil das man erreichen will.

Ach was. Für gewisse Dinge nimmt man -je nach Standpunkt, Lust, Laune, Weltsicht und politischer Lage, so ziemlich jeden Zoff in Kauf.

Nev82 schrieb:Bei der Beschneidung im Judentum handelt es sich um ein Gebot. Die Beschneidung der Jungen am achten Tag nach der Geburt besiegelt den Bund der Juden mit Gott

Für die Kinder kann beides aber echt schlimm sein.

shionoro schrieb:Zumindest weniger stark.
Jemanden mit 18 dazu zu überreden das Kopftuch ständig zu tragen ist wesentlich schwerer als bei ner 13 jährigen.
Bis dahin ist der charakter gefestigter und die person kann in der tat selbst entscheiden, ob sie es tragen will.

Selbst wenn sie es außerhalb der schule tragen muss, läuft sie gut die hälfte der zeit ohne rum, hat also in der tat die möglichkeit, beides seiten kennen zu lernen.

Richtig. Ich finde es auch immer interessant wenn Menschen die eigentlich an anderer Stelle so sehr auf staatliche Einmischung stehen, dann bei Dingen die nur irgendwie entfernt mit dem Islam zu tun haben könnten, das ganz anders sehen.

Tussinelda schrieb:Was bleibt ist, dass die Burka eben nicht als solche verboten werden kann, also grundsätzlich.

Was bei näherer Betrachtung eine Katastrophe ist. Kann mich nur wiederholen:

Beitrag von insideman (Seite 943)

Tripane schrieb:Ach was. Für gewisse Dinge nimmt man -je nach Standpunkt, Lust, Laune, Weltsicht und politischer Lage, so ziemlich jeden Zoff in Kauf.

Ja leider, aber deshalb soll man den Zoff noch weiter aufbauen?

@Tussinelda

Es ist geradezu lächerlich, denn wie ich schon sagte, das ist alles schon mehrfach hier durchgekaut, belegt, begründet, widersprochen worden ohne Ergebnis

Jo ich nenne das Burkakarusell ;)
Wie ich schon des öftern gesagt habe; das einzige Argument, das für ein allgemeines Verschleierungsverbot spricht, ist das der "Gesellschaft des offenen Gesichts". Denn darauf beruhen alle Gesetze die man diesbezüglich einführt/ geführt hat.
Und da hab ich nunmal das Problem, dass ich mich mehr in einer Gesellschaft der freien Ausdrucksweise zu Hause fühle als in einer Gesellschaft des offenen Gesichts. Dass ich nicht das Gefühl habe in einer Gesellschaft des offenen Gesichts zu leben und ich mit dieser Bezeichnung einfach nichts anfangen kann.
Ergo hab ich persönlich halt echt kein einziges Argument, das für ein allgemeines Verbot spricht.
Gegen situationsbedingte Verbote hab ich nichts einzuwenden, wenn sie sinnvoll sind. Mir leuchtet es ein, dass ne Burka sich versicherungstechnisch nicht gut mit einer Drehbank verträgt...

insideman schrieb:Was bei näherer Betrachtung eine Katastrophe ist. Kann mich nur wiederholen:

In meinen Augen ist die ganze sogenannte "Religionsfreiheit" die eigentliche Katastrophe. Habe das auch schon öfters gesagt.
Einfach weil wir uns ständig darauf berufen, eine "christlich-abendländische" Gesellschaft zu sein, westlich Werte etc., die wir uns gleichzeitig unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit aushebeln lassen.

In meinen Augen wäre "Glaubensfreiheit" der richtige Begriff. Und erlaubt wäre in diesem Rahmen alles, was eben durch die übliche Gesetzgebung nicht verboten ist. Es gäbe aber keinerlei durch die "Religionsfreiheit" bedingte Sonderregelungen. Beschneidung wäre als Körperverletzung und Schächten wegen Tierschutz zu untersagen - fertig.

Ldex97 schrieb:Ja leider, aber deshalb soll man den Zoff noch weiter aufbauen?

Wenn man keine bessere Lösung findet, schon. Um die Problematik, dies auszuloten, dreht sich letztlich doch alles.

@Tripane

und Schächten wegen Tierschutz zu untersagen

Ist machbar.
Genauso wie Flussbestattungen (Hindus) aufgrund der Wasserschutzverordnung.
Nur um beim Thema zu bleiben, müssen wir bei der Vollverschleierung zuerst den Tatbestand erschaffen, in Form des Verschleierungsverbotes, weil die Verschleierung an und für sich, (noch) gegen keines unserer Gesetze verstösst.
Nur gegen irgendwelche Vorstellungen von Leuten, die in einer Gesellschaft von Selbstdarstellern etwas von offenen Gesichtern faseln.

Tussinelda schrieb:die situationsbedingten Verbote sind ja sowieso möglich und gibt es ja auch in Deutschland. Hier geht es doch nur darum, blabla zu machen zu etwas, das verfassungsrechtlich so nicht möglich ist (Burkaverbot im wörtlichsten Sinn) und dann daraus auch noch gleich ein Kopftuchverbot zu machen und das aus ständig wechselnden Begründungen.

So ist es. Um was geht es denn tatsächlich? Befreiung der Frau? Die in den allermeisten Fällen hier gar nicht “befreit“ werden will?

Oder geht es nicht doch eher um die eigenen, ideologischen Befindlichkeiten?

Das Ganze ist eine Scheindebatte und bündelt unnötig Energie. Es hilft keinen Schritt weiter in dem Bemühen, Probleme zu lösen in einer immer mehr globalisierten Welt

Was wir alle tatsächlich Jahrzehnte verschlafen haben, ist, zu verstehen wie Radikalisierung funktioniert und wie man ihr begegnet