Musste jetzt mal sein..
Ich störe mich nicht an Schleiern, Tüchern und Mänteln, ihre Trägerinnen beleidigen wenigstens das Auge nicht. (Von der Logik her eher etwas suspekt sind mir Frauen, die knallenge Kleidung, die ihre Trägerin dem Michelinmännchen gleichen läßt, mit einem Glitzer„türban“ krönen. Soll das keusch wirken? Vielleicht ist das aber auch eine ironische Geste der jeweiligen Trägerin.)
Letztendlich sind diejenigen, die Frauen die Verschleierung verbieten wollen, genau das, was sie den Frauen zu sein vorwerfen – selbstgerechte, radikale Eiferer.
Das Tragen eines Schleiers hat im Abend- wie im Morgenland alte Tradition: So war der Schleier das altrömische Zeichen der endgültigen Bindung einer Frau durch Ehe oder Gelübde, Zeichen, dass sie ihrem Mann oder Bräutigam treu und keusch angehörte. Zugleich hatte er auch die Bedeutung des Schutzes und der Abwehr.
Beim obigen Vorstoß geht es zwar um Schleier anderer Symbolik und einer anderen Religion. Man sollte aber hier, in Anlehnung an ein berühmtes Wort Martin Niemöllers nicht schweigen. Wer sich verschleiern möchte, sollte dies tun dürfen. Wer dies verbieten lassen möchte, greift in die freiheitlichen Grundrechte anderer ein.