@wichtelprinz wichtelprinz schrieb:Es ist wohl alles als Ideologie zu betrachten was einem Wertesystem folgt.
Bin ganz Deiner Meinung.
Für mich stellt sich dann nur noch die Frage: Wenn die Wertesysteme zu verschieden sind, lassen sie sich dann durch Kompromisse und Kommunikation auch miteinander vereinbaren- im Hinblick auf ein friedliches Zusammenleben?
Oder ist durch die große Unterschiedlichkeit nicht unweigerlich von Haus aus ein ziemlich großes Konfliktpotential vorhanden?
auch miteinander vereinbaren
Damit meine ich in der BREITEN "Masse" und nicht nur ein paar positive Fälle, welche es sicherlich auch zahlreich gibt.
Aber wie gesagt, mir geht es darum, ob die gegenseitige Bereitschaft des Aufeinander-Zugehens in der "Breite" gegeben ist und bei der großen Unterschiedlichkeit der Werte überhaupt "flächendeckend" möglich ist.
Und falls nicht, dann finde ich das schon ziemlich bedenklich für eine Gesellschaft, bezüglich Parallelgesellschaften usw...
@Tussinelda Tussinelda schrieb:Vielleicht sollte sich man sich mal fragen, ob nicht alle Religionen Ideologien sind, wenn man schon ununterbrochen mit diesem Wort hier rumschmeisst. Und natürlich mischen sich auch Religionen in die Gesellschaft ein, in die Politik und beeinflussen diese.
Warum also die eine Form der Auslebung des eigenen Glaubens verbieten, weil man einfach mal pauschalisiert und davon ausgeht, dass das Tragen einer Burka fundamentalistisch sei und ideologisch? Warum einen minimalen Teil stigmatisieren? Was ist denn mit den Christen? Ist es nicht ideologisch und fundamentalistisch, gegen Verhütung zu sein, gegen Sex vor der Ehe, gegen Sterbehilfe, gegen Abtreibung etc. und wird das nicht regelmäßig laut verkündet? Mischt die Kirche sich nicht ein, wenn es um Sonntagsarbeit geht? Und ist das alles voll in Ordnung, weil die nicht verschleiert sind?
Man muss also Kompromisse finden, Lösungen finden, man kann nicht eine Religion gegen eine andere auf- oder abwerten. Erst recht nicht, wenn man es an einem Kleidungsstück festmachen will.
Da bin ich ganz bei Dir.
Dennoch finde ich, es ist bezüglich der Forderung mancher Dinge und auch beim Nachgeben mancher Forderungen seitens der Politik ein ziemlicher Unterschied zwischen christlicher und islamischer Religion vorhanden. Zumindest empfinde ich es so,, dass christlichen Forderungen nicht so willig nachgegeben wird (und das zu Recht), wie das teilweise bei islamischen Forderungen gemacht wird. Vermutlich in Rücksicht auf einen eventuellen Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit.
Ich denke da z.B. an unterschiedliche Rechtsprechung in Rücksicht auf die Religion, quasi mildernde Umstände wegen Religionszugehörigkeit. Das wurde in irgendeinem Faden mal thematisiert und auch belegt, dass manche Richter da etwas milder urteilen, wenn Straftaten seitens Moslems einen religiösen Hintergrund haben.
Aber daran will ich meine Argumentation jetzt auch gar nicht fest machen, mir gehts nur um den GEFÜHLT unterschiedlichen Umgang seitens Politik bzw. das Eingehen auf Forderungen.
Falls es faktisch aber keinen Unterschied in dieser Hinsicht gibt, dann sollte mich das freuen und ich nehme alle Gedanken diesbezüglich zurück.