Burkaverbot in Europa

Weißt du, ich habe mir das mit der Burka mal so als Frau überlegt, wenn ich so ein Ding tragen würde, wäre es eine Zeitersparnis von mindestens ner halben Stunde, kein schminken, kein Haare machen… ich glaube ich überlege es mir nochmal, der Mist ist nur, mein Chef würde damit nicht so glücklich sein und ich denke ich würde meinen Beruf nicht mehr lange haben. :( und ich muss mich ja schließlich selbst ernähren, also dann doch keine gute Idee mit der Burka für mich. ;)

So genug gespaßt, ich danke dir für unser Gespräch. :) @Interalia

menowin schrieb:Die Männer, die ihre Frauen verhüllen lassen, machen das doch aus dem Grund, weil sie Frauen begaffen..
Offensichtlich wollen sie weniger Frauen bzw. nur die eigene begaffen.

Das ist eine These, die man erst mal belegen müsste ...

@Issomad
Das überlasse ich den Wissenschaftler, respektive Soziologen und Psychologen.
Allerdings ist das auf den ersten Blick doch wahrscheinlich. Nur wer selbst begafft, damit meine ich nicht flüchtig schaut, wird durch die Projektion des Verhaltens auf andere Männer, sich genötigt fühlen, seine Frau vor diesen Gaffern zu schützen. Sich selbst dann schützend, andere Frauen nicht mit der eigenen vergleichen zu müssen, aus Angst einzusehen, dass man die Arschkarte gezogen hat und seine Begierde nicht unsittlich zu zerstreuen.
Nur so mal als Küchenpsychologie..^^

Glünggi schrieb:Es gibt auch Frauen die so ein Teil aus religiöser Entscheidung selbst tragen.
Zwang gilt es im allgemeinen zu bekämpfen. Es ist auch nicht ok wenn der Mann von der Frau verlangt sich wie ne Nutte zu kleiden, weils ihm halt so gefällt.
Der Zwang muss bekämpft werden.. auf allen Ebenen...und nicht die Dinge mit denen dieser Zwang sichtbar wird.
Das ist bloss Verdrängung.

Das hört sich mal gut an.

Aber auch über die Sache mit dem total Nacktsein denke ich mal drüber nach, ich glaube das ist hier in Deutschland verboten und wenn einer jetzt mit Nudisten kommt oder kommen möchte, die dürfen ihre Vorliebe/Religion nur unter bestimmten Voraussetzungen ausleben. ;)

@Agnodike
Wieso bringst den Beruf in die Diskussion?
Es geht um ein Verbot im öffentlichen Raum.
Gegen ein Verbot am Bankschalter hab ich auch nichts...da ergibts Sinn.
Aber ich will nicht dass der öffentliche Raum da mithineingezogen wird nur damit wir leichter zu überwachen sind und das im Deckmantel der Frauenrechte und westlichen Werte.

@lkdwpi
Wozu Religionsamt nennen, nenn sie doch gleich Gestapo, wenn die schon Hausbesuche abhalten sollen.

Das Jugendamt ist also auch die Gestapo? Dachte sowas galt bisher nur für die GEZ, dieser Begriff. :D

@Glünggi

Glünggi schrieb:Aber ich will nicht dass der öffentliche Raum da mithineingezogen wird nur damit wir leichter zu überwachen sind und das im Deckmantel der Frauenrechte und westlichen Werte.

Noch leichter geht doch garnicht mehr. :D
Außer mit Wanzen im Schlafzimmer, aber das übernehmen ja auch schon die Spielekonsolen. :D

Aha :note: eine Frau die Burka trägt wird niemals einen Beruf ausüben, oh sorry doch, habe gerade deinen Text nochmal wirken lassen und überlege gerade welchen, Mutter? @Glünggi

@lkdwpi
Bei uns zuhause war das Jugendamt noch nicht ? Nur wenn du jeder Frau die Burka trâgt jemanden nach Hause schicken willst ist das was anderes. Vergleich nicht Âpfel mit Birnen.

Die Nachbarn sollen halt drauf achten und dann anrufen, wenn irgendwas auffällig ist. So wie beim Jugendamt auch.

Eine Frau, die Burka trägt, hat sich doch schon von der Gesellschaft verabschiedet. Was für einen Beruf soll sie bitte ausführen?
Mir fällt da nichts, aber auch rein gar nichts außer Koranunterricht für Kinder oder Frauen ein.

@Interalia
Gegen einen obligatorischen Televisor in jedem Zimmer würd ich mich auch auflehnen ;)
@Agnodike
Wie gesagt, Berufsvorschriften sind Berufsvorschriften. Anzugspflicht ist Anzugspflicht.

Bei der Burka geht's nur um " Aus den Augen aus dem Sinn". Die Frauen werden nicht weniger unterdrückt deswegen. Gibt auch Frauen die gezwungen werden ein Kopftuch zu tragen, dabei würden sie so gerne ihre Haare zeigen oder nen Mini tragen.. Denen sagen wir dann halt einfach dass ihre Form der Unterdrückung nicht gegen unsere Werte verstösst.

Grundsätzlich gehe ich erstmal davon aus, dass dem Tragen einer Burka eine Glaubensentscheidung zugrunde liegt. Daher lässt sich für mich ein Verbot nicht mit dem in Deutschland verbrieften Recht auf freie Religionsausübung in Einklang bringen.

Vergleiche ala „Ich laufe auch nicht im Bikini durch Mekka“ hinken für mich. Auf welcher Grundlage soll von irgendjemand verlangt werden weniger Kleidung zu tragen?
Ich wüsste jetzt keine Konstellation, in der der Anblick von „zuviel“ Kleidung brüskiert.

Wichtig und sinnvoll fände ich Angebote zur Information, damit die Grundlage geschaffen werden kann, dass Frauen die Burka tragen, dies auch aus Überzeugung tun und nicht, weil es von ihnen verlangt wird.

Ich finde es immer wieder interessant, wie es ganz plötzlich mit der Toleranz vorbei sein kann. Ganz selbstverständlich wird unterstellt, dass jede Frau die Burka trägt dies nur tut, weil sie dazu gezwungen ist.
Keiner fragt, ob es einfach nur eine Selbstverständlichkeit ist in dem Kulturkreis, aus dem die Frau stammt. Oder ob es für die Frau aus diesem Selbstverständnis heraus eben kein Zwang ist sondern Normalität, vielleicht sogar Schutz/ Sicherheit darstellt, die Burka zu tragen.
Da wird Integration und die Forderung nach zwangsweisen Maßnahmen in einem Satz genannt. So als wäre Integration eine einseitige Geschichte, so als müssten nicht auch wir bereit sein uns auf Neues und Ungewohntes einzustellen, wenn bislang Fremde hier heimisch werden sollen.

Wem – außer der betroffenen Frau, wenn aus Zwang getragen – schadet denn ein Burka?
Und kann ich durch ein Verbot an der Situation einer Frau, die gezwungen wird eine Burka zu tragen, irgendetwas verbessern?

Meiner Meinung nach nicht. Ein Verbot wird nur dafür sorgen, dass Burkaträgerinnen noch stärker in die Isolation geraten und ihnen jegliche Chance auf Information genommen wird.
In dem Fall der Frauen, die zum Tragen gezwungen werden, werden deren Männer/ Familien auch Wege finden sie wegen eines Verbotes aus der Öffentlichkeit fern zu halten. Damit sind diese Frauen von einer Integration – ohne eigene Wahl – ausgeschlossen.
Ein Verbot verhindert auch einen Dialog. Frauen, die die Burka bislang aus Überzeugung getragen haben, werden durch ein Verbot regelrecht vor den Kopf gestoßen. Wenn mir jemand derart offensichtlich verkündet, dass meine Lebens- und Denkweise nicht erwünscht ist bzw. als falsch, ja sogar so verwerflich angesehen wird, dass es eines Verbots bedarf, mit dem will ich mich nicht auseinandersetzen, dessen Argumenten bin ich nicht mehr zugänglich.

Lass uns lachen, wird nicht alles so heiß gegessen..., du weißt schon.
Ist nur schade das man nicht so offen für Neues ist und hier rede ich von beiden Seiten.

Ich muss versuchen mich in andere Gedanken hineinzufühlen und wenn ich das kann, kann das auch eine Burkatragendefrau, oder? @Glünggi

Also mir kommt immer noch das Sicherheitsargument hier viel zu kurz.

Ich habe einen Kommentar gefunden, der zumindest mal eine andere Sicht aufzeigt:

"Als in Tunesien Niqab und Burqa verboten wurden geschah dies nachvollziehbar als Massnahme gegen den Terror. Nicht nur, dass Burqa-Träger Waffen für Salafisten geschmuggelt haben (wohl in der Hoffnung, dass sie unbehelliggt bleiben), sondern es konte auch ausgerechnet der oberste Salafisten-Boss (die Salafisten sind als kriminelle Vereinigung eingestuft) unter einem Niqab versteckt aus der Zentralmoschee in Tunis seinen Häschern entkommen. Nun treibt er weiter sein Unwesen."

Wir sprechen hier über Kultur, Frauenrechte etc. - Natürlich auch sehr wichtige Argumente.
Aber im Hinblick auf die Ereignisse der letzten Wochen scheint mir der Sicherheitsaspekt mindestens genauso wichtig.

@HagbardC
Also soweit ich weiß, waren in Paris keine Burkaträger/innen.
Das waren einfach Menschen mit Waffen und Sprengstoff.
Wenn Du eine Idee hast, wie man sich davor schützt: Immer her damit. Aber vielleicht nicht in einem Thred über ein Burkaverbot.

@HagbardC
Das sind aber spezifische Probleme, die in dem Kulturkreis auftreten und sich nicht wirklich übertragen lassen.

@HagbardC

Könntest du mal darauf eingehen, was sich mit einer Burka ändert und warum ein Kostüm nicht dem gleichen Zweck dienen kann? Es wurde ja bereist gefragt, aber da kam ja nur, das sei nicht das Gleiche.

@Agnodike
Denke schon dass es auch empathische begabte Burkaträgerinnen gibt. Sofern es die Ideologie zulässt.
Manchmal wird's eben doch heiss gegessen. Das Tessin hat nun ein Vermummungsverbot und ich bin Tessiner... ich lebe nur nicht im Tessin.
@HagbardC
Eine Burka fällt hierzulande wohl auch eher auf. Wenn quasi jeder auf der Strasse ne Burka anhat , wird's kompliziert ne Nadel in nem Nadelhaufen finden. Aber wenn in der heutigen Zeit jemand versucht hierzulande in einer Burka unerkannt zu entkommen, kann er sich gerade sogut ein Clownkostüm besorgen.