@USbob KairoBereits am Flughafen spielten sich begeisterte Szenen ab. Als der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am späten Montagabend in Kairo eintraf, riefen Dutzende Ägypter: „Hoch lebe Erdogan!“, und sie hielten Erdogan-Poster hoch. Der türkische Regierungschef ist in Ägypten populär, seitdem er den israelischen Botschafter des Landes verwiesen hat. In Kairo hatten am Wochenende tausende wütende Menschen die israelische Botschaft gestürmt.
In der Türkei wie in Ägypten lieferte das bullige Auftreten Israels in angespannten Situationen den Anlass für feindliche Reaktionen. Im Fall der Türkei war es die Tötung von neun türkischen Aktivisten, die im Vorjahr mit einem Boot die israelische Blockade des palästinensischen Gazastreifens brechen wollten. Die Ägypter verärgerte ein Zwischenfall bei der Verfolgung von Terroristen im Vormonat, bei dem Israelis irrtümlicherweise fünf ägyptische Grenzposten erschossen hatten. Unter all dem kocht aber die von beiden Bevölkerungen geteilte Empörung darüber, wie Israel insgesamt mit dem Palästinenser-Problem umgeht.
Vor der Arabischen Liga, dem Zusammenschluss von 22 arabischen Länder, schlug Erdogan am Dienstag in diese Bresche. Deren Außenminister hatten am Vorabend beschlossen, das Begehren der Palästinenser auf Anerkennung ihres Staates vor der in anderthalb Wochen beginnenden UN-Vollversammlung zu unterstützen. Erdogan dazu: „Wir sollten Hand in Hand mit den Palästinensern gehen. Lasst uns gemeinsam die palästinensische Fahne bei den Vereinten Nationen hissen.“ Das waren Worte, die die Herzen der Araber höher schlagen ließen.
(handelsblatt)
Wie kann man die Beziehungen zu einem Mann abbrechen, der sich zu einem der bedeutendsten Männern in der Region entwickelt? Gerade wenn Erdogan auf die Art und Weise weitermacht (auch mit seiner aggressiven Politik Israel gegenüber) wird sein Einflussbereich nur noch vergrößert.
Und da mittlerweile so gut wie alle Regierungen gestürzt worden sind und neue Tatsachen geschaffen wurden, bleibt nur noch die Türkei und der "verhasste" Iran in der Region übrig.
Obama: Es ist wichtig zu verstehen, dass die Position meiner Regierung in den vergangenen zweieinhalb Jahren beständig war: Ich glaube, wir können diese Frage nur mit einer Zwei-Staaten-Lösung beilegen, in der wir einen sicheren israelischen Staat an der Seite eines souveränen palästinensischen Staates haben. Und alles, was wir in den vergangenen zweieinhalb Jahren getan haben, wurde so getan, um diese Lösung zu fördern.
Ich trat im vergangenen Jahr persönlich vor der UN-Vollversammlung auf und sagte: Es ist Zeit für einen palästinensischen Staat. Die Herausforderung ist, dass keine der Seiten gewillt war, die notwendigen Kompromisse zu machen, um voranzugehen und das tatsächlich zu erreichen.
Was wir gesagt haben ist, dass es eine Ablenkung ist, vor die UN zu gehen - es löst das Problem nicht. Diese Frage wird nur von den Israelis und Palästinensern gelöst, wenn sie sich einigen.
Was in New York passiert, kann viel Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen, aber es wird nicht wirklich verändern, was auf dem Boden passiert, bis Palästinenser und Israelis sich hinsetzen und sich auf Grenzfragen einigen, auf Sicherheitsfragen, den Umgang mit Jerusalem, das Rückkehrrecht.
Wir haben nur eine Stimme in der Vollversammlung und es gibt sicher viele Staaten, die darauf vorbereitet sind, mit den Palästinensern zu stimmen, je nachdem, wie die Resolution aussieht. Das ist aber anders vor dem Sicherheitsrat. Wenn dies in den Sicherheitsrat käme, würden wir es sehr deutlich ablehnen, eben weil wir meinen, dass es kontraproduktiv wäre. Wir glauben nicht, dass es tatsächlich zu dem von uns erwünschten Resultat führen würde, nämlich eine Zwei-Staaten-Lösung.
Auf Ebene der Vollversammlung haben wir weniger Einfluss auf den Prozess. Wir werden weiter mit allen beteiligten Parteien sprechen, um sicherzustellen, dass jegliche Aktionen in New York dazu führen, die Parteien an den Verhandlungstisch zurückzubringen, statt sie weiter auseinander zu zerren.
(Barack Obama Interview)
Die USA sind bereits seit Längerem von dem Verhalten der Israelischen Regierung enttäuscht und sind bei der UN Abstimmung lediglich um Schadensbegrenzung bemüht.