Israel - wohin führt der Weg?
16.10.2023 um 19:06JosephConrad schrieb:Ganz einfach: Netanyahu hat sie gekauft, um regieren zu können: (24.05.23)Ja schon, aber deren Verhalten ist ja trotzdem kein neues Phänomen.
JosephConrad schrieb:Ganz einfach: Netanyahu hat sie gekauft, um regieren zu können: (24.05.23)Ja schon, aber deren Verhalten ist ja trotzdem kein neues Phänomen.
Optimist schrieb:der Gegenschlag Israels wird lange vorher angekündigt und somit hätten die Hamas Zeit sich zu verziehen... oder wo habe ich meinen Gedankenfehler?Es ist wohl davon auszugehen, dass sich viele von denen unter die normale Bevölkerung mischen werden.
Quiron schrieb:Da fragt man sich, woher die Hamas ihren Nachwuchs rekrutiert, wenn die jungen Palästinenser in ihren Familien eigentlich erzählt bekommen müssten, dass es doch die Hamas ist, die sie beraubt und ihr Leib und Leben gefährdet.Für derartige "Probleme" gibt es doch die Behauptung, dass, wer im Kampf gegen Israel fällt (z.B. als Selbstmordattentäter) vom begeisterten Allah sofort ins Paradies gelassen wird. Dies kann man sicher noch ein bisschen umformulieren. Wer junge Leute als Selbstmordattentäter gewinnen kann, nicht nur ein oder zwei, sondern viele, deren Familien dann stolz sind, der wird sich wegen solcher Vorwürfe keine großen Sorgen machen müssen.
AlteTante schrieb:Wenn die orthodoxen Juden den Staat Israel ablehnen, warum wohnen sie dann dort? Es ist ja keiner gezwungen, dort zu leben. Das macht überhaupt keinen Sinn, was du da schreibst.Dann frag dich mal, warum Reichsbürger in Deutschland wohnen? Es gibt auf der einen Seiten Agenden und auf der anderen Seite die Bequemlichkeit.
AlteTante schrieb:Wenn die orthodoxen Juden den Staat Israel ablehnen, warum wohnen sie dann dort? Es ist ja keiner gezwungen, dort zu leben. Das macht überhaupt keinen Sinn, was du da schreibst.Sie sind der Auffassung, dass nur der Messias einen jüdischen Staat ausrufen dürfte.
AlteTante schrieb:Wenn die orthodoxen Juden den Staat Israel ablehnen, warum wohnen sie dann dort? Es ist ja keiner gezwungen, dort zu leben. Das macht überhaupt keinen Sinn, was du da schreibst.Hier findet man z.B. Infos.
Der Rabbi trägt Schwarz ...Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/dossierisrael-ts-102.html
"Sie dürfen keine Armee haben", fordert er. "Sie dürfen keine Polizei haben. Dieses Land" - gemeint ist Israel - "sollte erst am Ende der Geschichte kommen, wenn der Messias kommt."
"Wir dürfen keinen eigenen Staat haben"
Antebi gehört zu einer antizionistischen Gruppierung namens "Neturei Karta" - oder zumindest zu ihren Sympathisanten. Zu einer Mitgliedschaft will er sich nicht bekennen, aber sein Programm ist identisch mit dem von "Neturei Karta". Der Name stammt aus dem Aramäischen und bedeutet "Wächter der Stadt". Der Unabhängigkeitstag Israels ist für die ultraorthodoxen Männer der Organisation ein Anlass zum Trauern. Denn allein der Messias dürfe nach der Thorah, nach der Hebräischen Bibel, am jüngsten Tag den Staat Israel ausrufen. Ein von Menschen regierter Staat namens Israel sei dagegen eine Anmaßung der Zionisten.
...
"Die, die uns schlagen und foltern und uns Probleme machen, sind die Zionisten. Niemand sonst", sagt der Rabbi. "Nirgendwo in der Welt sind in den vergangenen sechzig Jahren so viele jüdische Menschen gestorben wie im zionistischen Staat. Der Staat, in dem wir am wenigsten geschützt sind, das ist der zionistische Staat."
Die Sprache der Zionisten, das Hebräische, ist dem Rabbi heilig. Im Alltag spricht er deshalb Jiddisch, Englisch oder Niederländisch. Die, die hier Hebräisch reden - also die Mehrheit der jüdischen Israelis - sind für Rabbi Josef keine Juden. Sie würden nicht koscher essen, hielten nicht den Sabbat und missachteten die Thorah, kritisiert der Geistliche: "In Tel Aviv geschehen Dinge, die sind sehr falsch. Ich darf die Sache selbst aufgrund meiner Religion nicht benennen. Aber - Sie verstehen - ich meine das, was Männer miteinander tun. Die Regierung lässt diese Dinge zu - wie in Sodom. Und sie tut das im Namen des Judentums."
Das moderne Israel ist für Rabbi Josef Antebi ein "Fluch". Und warum? Weil das moderne Israel sein will wie die anderen Nationen, "mit Levi’s und Wrangler und so", sagt der Rabbi. Ein Jude aber sollte nach den fünf Büchern Mose leben - weiter nichts. "Dann gibt es keine Probleme."
Fedaykin schrieb:Welches Recht im speziellen?Das Völkerrecht.
Fedaykin schrieb:Verwaltung und Rechtsprechung haben sich an Recht und Gesetz zu haltens.o.
JoschiX schrieb:Ich bat um Belege für deine Behauptung Israel handele völkerrechtswidrig.Die Diskussion vor ein paar Tagen drehte sich um die Frage, ob Israel die Bevölkerung im Gazastreifen aushungern dürfe. Konjunktiv. Das wäre - auch wieder Konjunktiv - völkerrechtswidrig. Diese Diskussion war dir evtl. entgangen.
Ich bitte nach wie vor für einen Beleg deinerseits.
AlteTante schrieb:Im Extremfall hat jeder ein Recht auf Notwehr, auch ein Staat.Das wird niemand bestreiten. Aber das Recht auf Notwehr kennt eben auch Grenzen. Oder rechtfertigt Notwehr stets alle Mittel? Falls das der Fall ist, würde ich dich um einen Beleg dafür bitten.
AlteTante schrieb:Trotzdem frage ich mich, warum man, wenn man so denkt und die gemäßigteren Juden so verachtet, dann unbedingt in Israel leben muss. Man könnte doch auch woanders leben und erst zurückkehren, wenn der Messias da ist.Ich hab´s oben beschrieben. Agenda und Bequemlichkeit. Es gibt weltweit Millionen Menschen, die den Staat, in dem sie leben, verabscheuen. Aber Auswandern tun nur die wenigsten.
qnibert schrieb:Das Völkerrecht.Das ist nur bedingt codifziert
qnibert schrieb:s.oRecht und Gesetz des eigenen Landes/ Verfassung.
LKMMAAL schrieb:Ich hab´s oben beschrieben. Agenda und Bequemlichkeit. Es gibt weltweit Millionen Menschen, die den Staat, in dem sie leben, verabscheuen. Aber Auswandern tun nur die wenigsten.Genau, zum Beispiel die weißen Evangelikanen in der USA:
...Quelle: https://taz.de/Abtreibungsdebatte-in-den-USA/!5855497/
Es ging den weißen Evangelikalen nicht primär um ein Votum gegen Abtreibungen und den Staatsabbau bloß als Zugabe. Sie trafen eine politische und wirtschaftliche Entscheidung für einen Staat mit möglichst kleinem Einfluss auf ihr Leben. Die evangelikale Christian Coalition machte es zur Priorität, Bushs Steuersenkungen als unumkehrbar festzuschreiben. Die evangelikale Unterstützung für Bush wuchs zwischen 2000 und 2004 um zehn Punkte, ohne dass die Republikaner, die das Weiße Haus und den Kongress kontrollierten, irgendein Gesetz gegen Abtreibungen auf den Weg brachten.
Die Ablehnung des Staats und als „fremd“ empfundener Gruppen verschärfte sich mit den Krisen des beginnenden neuen Jahrtausends und durch die Wahl des ersten schwarzen Präsidenten. Barack Obama weitete öffentliche Dienstleistungen und staatliche Kontrolle über Unternehmen wieder aus.
People of Color rückten in hohe Regierungsämter und wichtige Positionen in Medien, Universitäten und anderen Institutionen. Der evangelikale Radiomoderator Eric Metaxas reagierte mit der üblichen Kritik an Washington: „Die Eliten in der Hauptstadt und in Manhattan verfolgen einen neuen und akzeptierten Tribalismus und Xenophobie gegenüber weißen europäischen christlichen Bevölkerungsgruppen.“
Weiße Evangelikale waren auch am 6. Januar 2021 am Sturm auf das Kapitol beteiligt und verbreiteten die Lüge von der gestohlenen Wiederwahl Trumps. Schilder wie „Jesus ist mein Retter, Trump ist mein Präsident“ ließen christliche Gläubigkeit mit der Überzeugung verschmelzen, Trump kämpfe an ihrer Seite gegen einen schattenhaften, tyrannischen „tiefen Staat“.
Fedaykin schrieb:Du glaubst das Völkerrecht wäre ein Gesetz?Natürlich darf man die Zivlbevölkerung nicht verhungern lassen. Das wäre ein Verbrechen und dafür gibt es das Völkerstrafrecht.
JosephConrad schrieb:Israel hat sehr schnell angekündigt, den Gazastreifen zu blockieren und von Strom, Wasser, Benzin und Lebensmitteln abzusperren. Eine Maßnahme, mit der man natürlich auch oder vor allem die Zivilbevölkerung trifft. Wenn Israel das über einen längeren Zeitraum betreibt, dürfte das gegen den Grundsatz der größtmöglichen Schonung der Zivilbevölkerung verstoßen.
"Ich glaube, das ist insgesamt völkerrechtswidrig", sagt Christoph Safferling. "Sobald dadurch die Gefahr besteht, dass Menschen ums Leben kommen, weil sie in Krankenhäusern nicht behandelt werden können oder verhungern, wird es sogar zum Verbrechen." Denn: Das Römische Statut regelt klar, dass es ein Kriegsverbrechen ist, wenn man die Bevölkerung vorsätzlich verhungern lässt. Allenfalls sei das mal für ein paar Tage zulässig, um einen Angriff vorzubereiten, so der Völkerrechtsexperte.
qnibert schrieb:Diese Diskussion war dir evtl. entgangen.Dann argumentiere doch wie der von @JosephConrad verlinkte Christoph Safferling, Professor für Völkerrecht.
JosephConrad schrieb:"Ich glaube, das ist insgesamt völkerrechtswidrig", sagt Christoph Safferling.Denn dann wird auch niemand widersprechen.
JosephConrad schrieb:Natürlich darf man die Zivlbevölkerung nicht verhungern lassen. Das wäre ein Verbrechen und dafür gibt es das Völkerstrafrecht.Nun dieser Christoph Safferling scheint seinen Job zu verstehen.
JosephConrad schrieb:dürfte das gegen den Grundsatz der größtmöglichen Schonung der Zivilbevölkerung verstoßen.Denn alles hängt davon ab ob es sich dabei um ein besetztes Gebiet handelt.
Ich glaube, das ist insgesamt völkerrechtswidrig",
JoschiX schrieb:Denn alles hängt davon ab ob es sich dabei um ein besetztes Gebiet handelt.Ich hoffe es besteht Konsens, dass es ein Verbrechen ist, wenn man irgend eine Zivilbevölkerung, warum auch immer, verhungern läßt.
Und das ist, im Fall von Gaza seit 2005, lediglich eine neue Rechtsauslegen aber keineswegs völkerrechtlich geklärt.
JoschiX schrieb:Nun dieser Christoph Safferling scheint seinen Job zu verstehen.und
JosephConrad schrieb:"Ich glaube, das ist insgesamt völkerrechtswidrig", sagt Christoph Safferling.Bedeutet dann also, dass es nicht so ganz klar ist ob das völkerrechtswidrig oder noch im Rahmen ist. Denn sonst würde er nicht das Wort "glauben" benutzen.
JosephConrad schrieb:Ich hoffe es besteht Konsens, dass es ein Verbrechen ist, wenn man irgend eine Zivilbevölkerung, warum auch immer, verhingern läßt.Es laufen doch gerade Bemühungen für humanitäre Hilfen via Rafah. Israel und die UN sind meines Wissens nach daran beteiligt.
LKMMAAL schrieb:Bedeutet dann also, dass es nicht so ganz klar ist ob das völkerrechtswidrig oder noch im Rahmen ist. Denn sonst würde er nicht das Wort "glauben" benutzen.Ob etwas Völkerrechtswiedrig ist, bestimmt ja auch nicht er, sondern der IStGH. Er kann nur seine, wenn auch fundierte, Meinung wiedergeben.
Zz-Jones schrieb:Die Ultraorthodoxen sind mMn ohnehin ein ziemlich großes Problem in Israel.Du beantwortest die Frage von selbst.
Ein arbeitsscheues Gesindel, welches den Staat Israel komplett ablehnt und sich dazu noch wie die Karnickel vermehrt.
Deren Tagesablauf besteht im Grunde lediglich nur aus Beten und Unfrieden stiften.
Mir schleierhaft, wieso die derartige Narrenfreiheit genießen.
JoschiX schrieb:Es laufen doch gerade Bemühungen für humanitäre Hilfen via Rafah. Israel und die UN sind meines Wissens nach daran beteiligt.Ich glaube auch nicht, dass Israel die Zivilbevölkerung in Gaza aushungern will oder wird.
Eine Verpflichtung für Israel besteht aber nicht da es Gaza weder besetzt hält noch belagert.