SvenLE schrieb:Wie soll denn dann ein palästinsischer Staat entstehen, wenn wesentliche Grundlagen entzogen werden. Mit einer Steinwüste kann niemand was anfangen.
Das hat nichts mit dem Entzug wesentlicher Grundlagen zu tun. Die Palästinenser kriegen das Westjordanland und den Gazastreifen, für das Jordantal und die Siedlungsblöcke schafft Israel territorialen Ausgleich.
SvenLE schrieb:Wenn jetzt dort Araber wohnen, dann kann man gerne über Mietzahlungen oder sonstwas diskutieren. Diese Menschen aber zu entfernen, weil irgendjemand Ansprüche von früher hat ist Siegerjustiz. Kann man machen, die Reaktion hat nicht lange auf sich warten lassen.
Hast du dich überhaupt mit dem Thema auseinandergesetzt? Der Oberste Gerichtshof Israels hat bereits 1982 entschieden, das der Grund Juden gehört, die Mieter aber bleiben dürfen, wenn sie Miete zahlen. Und das tun sie nicht. Hier klagt auch nicht der Staat Israel, sondern eine private Partei gegen eine andere. Eine Räumungsklage wegen ausstehender Mietzahlungen. Das ist keine Vertreibung, den Spin geben dem ganzen Anti-Israel-Aktivisten. Und "Siegerjustiz" stößt in das gleiche Horn.
Hätte Jordanien den Mietern in den fünfziger Jahren eine Besitzurkunde ausgestellt, würde man im Sinne des israelischen Rückgaberechtgesetzes sogar ihren Anspruch auf Besitz anerkennen.
Unaufgeregt erklärt kann man das hier nachlesen:
https://www.newsweek.com/democrats-are-lying-about-sheikh-jarrah-facts-mattereven-israel-opinion-1590504SvenLE schrieb:Toll, nur liegen die Länder nicht in der Nähe von Israel und haben eine Gemeinsamkeit: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Iran hat sich zur lokalen Macht entwickelt. Ein Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten.
Das ist ein Grund und sicher auch der Stein des Anstoßes, aber eben nur die halbe Wahrheit. Gerade die Golfstaaten realisieren, das mit dem Ende des Ölzeitalters die Grundlage ihres Reichtums in Gefahr gerät und sie sich umstellen und ihre Ökonomien diversifizieren müssen. Israel ist wirtschaftlich erfolgreich und global ein technologisches Powerhouse. Ein Markt, den sich die Araber nun erschließen wollen. Die VAE sind gerade dabei, sich in den israelischen Gasmarkt einzukaufen.
https://apnews.com/article/abu-dhabi-jerusalem-united-arab-emirates-israel-middle-east-e7c47f77bd6155c1fece4a71148b0093Ginge es nur um den Iran, man könnte das informelle Bündnis in seiner jetzigen Form beibehalten, es funktioniert ja relativ gut. Die Vertragsstaaten der Abraham-Abkommen haben aber einen wirtschaftlichen, touristischen, kulturellen und politischen Austausch vereinbart, der weit über gemeinsame Sicherheitsinteressen hinausgeht. Das ganze ist auch tiefer, als die Friedensabkommen mit Jordanien und Ägypten, die beide trotzdem noch sehr antisemitisch sind.
Die Entwicklung ist noch nicht am Ende, aber sie verspricht Prosperität und eine bessere Zukunft für die beteiligten Parteien.
Swanson schrieb:Israel ist ja nicht bekloppt, das Land wäre ohne Jordantal schon nicht zu verteidigen, da ziehen die sich nicht auf eine noch schlimmere "Auschwitzgrenze" (Abba Eban) zurück. Das bleibt ein feuchter deutscher Traum.
