Wozu ist die UNO gut?

Fedaykin schrieb:Wenn man eine Weltregierung will, die vermeidlich die Probleme der Meisten Menschen angeht, kommt man nicht Drumherum Globalsierung und Liberalisierung zu fördern.

Hab ich was anderes gesagt? Globalisierung allerdings im erweiterten Begriff, der nicht (nur) Selbstbereicherung meint, sondern Verantwortung

Fedaykin schrieb:Eine Militärischer Arm einer Weltregierung? Alles Soldaten solange sie Menschen sind stammen irgendwo her, es ist schwer etwas da Loyalität oder dergleichen zu erwarten.

Deshalb hab ich das ja auch eine Illusion genannt (man kann nur schlimmster Pessimist sein).

Weiß nicht was du so sagtest, neigtest eher zum Modell "ich weiß am bestern was für alle Menschen das beste ist" Modell des realen Sozialismus

Mal abgesehen von der Utopie im Allgemeinen.

Da Wunder nicht Stattfinden muss man eben schauen was da nächstbeste wäre.

Uno ist nur Show, die Weltpolizei ist doch USA!!!

Fedaykin schrieb:LOL jetzt ne andere kreative Auslegung des Völkerrechtes..

wo lege ich da das völkerrecht aus? wenn überhaupt kann man sich über den wert der historischen besitzansprüche streiten. und das die tibetischen mönche sklavenhalter waren streiten die nichtmal selbst ab. das ganze war ein mittelalterliches system mit einem gottkönig...

über das system der sekte kannst du dich z.b. hier
http://www.china-botschaft.de/det/zt/rqwt/t424046.htm (Archiv-Version vom 09.06.2020)

informieren.

@hagen_hase

hagen_hase schrieb:das ganze war ein mittelalterliches system mit einem gottkönig...

Ist Nordkorea auch.. und die basteln an der Atombombe ;)

Glünggi schrieb:Ist Nordkorea auch.. und die basteln an der Atombombe

krieg mit nordkorea ist nicht so einfach. das würde die weltwirtschafts extrem lähmen, mit diversen wichtigen südkoreanischen städten und industriegebieten in feuerreichweite der nordkoreanern.

@hagen_hase
Das war auch nicht immer so.. auch der Dalei Lama hätte irgendwann Plasmakanonen gehabt, wenn man es vorgezogen hätte ihn als Puffer zu gebrauchen statt auszuschalten.
Und Gebietsansprüche kann man lange geltend machen, wenn sich die Leute trotzdem anzünden. Ob Tibet zu China gehören will, ist alleine Tibets Entscheidung, denke ich. Aber klar mitlerweile wurde Tibet wohl ausreichend ver-han-chineset um auch ein Votum wegzustecken.

Glünggi schrieb:Und Gebietsansprüche kann man lange geltend machen, wenn sich die Leute trotzdem anzünden.

Das sind religiöse extremisten die sich abfackeln, nicht schön, aber für religiöse extremisten noch eine eher harmlose methode selbstmord zu begehen.

Glünggi schrieb:Ob Tibet zu China gehören will, ist alleine Tibets Entscheidung, denke ich.

das ist richtig, aber man vor einer abstimmung müssen erst die religiösen extremisten weg.

Glünggi schrieb: Aber klar mitlerweile wurde Tibet wohl ausreichend ver-han-chineset um auch ein Votum wegzustecken.

nicht alle tibeter sind religiöse extremisten, die meisten sind ganz normale menschen, und dennen ist es ziehmlich egal wer sie regiert solange alles läuft, und das tut es in tibet immoment.

@hagen_hase
Warst Du schon dort vor Ort? IM Urlaub oder so? Scheinst ja nen ziemlich klares Bild von der Lage zu haben. Ansonsten gibt's halt nur die "heile Weltinformation" der Chinesen und die Hölle der Freetibetprotagonisten.
So gesehen ähnlich wie in der Südosttürkei. (Die Informationslage)

@Glünggi ich habe nen auslandssemester in china gemacht und war auf der rückreise 2 wochen in tibet mit einem bekannten von der uni.
das leben vor der befreiung durch die chinesen muss da schrecklich gewesen sein, überall religiöse stätten die an den unmöglichsten stellen in stein gehauen wurden bzw aus diesen erbaut wurden und ein gewaltiger anteil an geistlichen die praktisch nichts tun. die armen bauern und handwerker die diesen wahn haben finanzieren müssen.

ich kann auch aus erster hand sagen das die tibetische sprache und kultur nicht unterdrückt wird, mir ist dort etwas abhanden gekommen und ich musste zur polizei in ner kleinstadt, und das was die da gesprochen haben war eindeutig kein mandarin.

@hagen_hase
Naja wie gesagt.. müsste Tibet selbst per Votum entscheiden, bei dem man die Han Chinesen ausschliessen müsste.
Ein Regime beseitigen ist das eine, das Land danach nichtmehr zu verlassen das andere. Aber wie gesagt ich bin von hier aus , eh der Propaganda beider Seiten ausgesetzt.

Glünggi schrieb:müsste Tibet selbst per Votum entscheiden, bei dem man die Han Chinesen ausschliessen müsste.

das wäre natürlich das fairste.
allerdings ist es china gegenüber unfair wenn man sowas nur für tibet fordert und nicht auch für schottland, nordirland, teile spaniens, etc.
außerdem würde das ja nicht den anteil an han chinesen in tibet senken, oder ihren einfluß auf eine neue regierung. man kann sie bei einem votum ausschließen, aber man kann bei einer abspaltung doch nicht alle nicht tibeter vertreiben oder ihnen das wahlrecht entziehen.

@hagen_hase
Naja schottland hatte erst grad, Spanien steht kurz bevor.
Nein natürlich kann man die Hanchinesen nicht vertreiben, aber wenn die an der Abstimmung teilnehmen muss man sich nicht wundern wenn es ein Nein gibt. Schliesslich sind ja ein "paar" dazugezogen. ;)
In Syrien kannst die Dschihadisten ja auch nicht alle an der Abstimmung teilnehmen lassen. Oder wenn die Türkei nun forciert dass sich arabische Flüchtlinge in den kurdischen Gebieten niederlassen, dann gibt's da auch kein Ja bei nem Votum zur Unabhängigkeit. Schlussendlich müssen die Ureinwohner entscheiden.
Aber das ist eh ne komplizierte Sache und kann verschieden ausgelegt werden, ausserdem versteifen wir uns nun zufest auf Tibet. Es wurde ja nur herangezogen um zu zeigen, dass in der UN nicht wirklich ein Gleichheitsprinzip herrscht. Als ein Beispiel von vielen...

Glünggi schrieb:Naja schottland hatte erst grad, Spanien steht kurz bevor.

Da werden aber keine ethnischen engländer bzw kastilianen ausgeschloßen.

Glünggi schrieb:Es wurde ja nur herangezogen um zu zeigen, dass in der UN nicht wirklich ein Gleichheitsprinzip herrscht.

Es herrscht vorallem an den falschen stellen wenn regime wie saudi arabien in gremien zum thema menschenrechte gewählt werden dürfen.

hagen_hase schrieb:Da werden aber keine ethnischen engländer bzw kastilianen ausgeschloßen.

Es ist halt nicht wirklich fair, wenn man eine Siedlungspolitik betreibt und die ansässige Bevölkerung zur Minderheit im eigenen Land werden lässt.
Laut Völkerrecht braucht es für ein Votum theoretisch die Zustimmung des Heimatlandes.

hagen_hase schrieb:wenn regime wie saudi arabien in gremien zum thema menschenrechte gewählt werden dürfen.

Die Krönung ist ja dass sie das Präsidialamt bekleiden dürfen. Aber man musste sich ja schon damals am Kopf kratzen, als man Gaddhafi da reingewählt hat.
Dieses " Aufweichen durch Teilnahme" funktioniert nicht wirklich. Vielmehr wird die UN aufgeweicht.
Regime scheinen leider nur durch Druck zu verschwinden. Sie öffnen sich nur soweit sie noch die Kontrolle behalten können.
Die Jahrzehnte lange öffnungspolitik mit Saudi Arabien hat nicht wirklich viel zur Reformation beigetragen.

Glünggi schrieb:Es ist halt nicht wirklich fair, wenn man eine Siedlungspolitik betreibt und die ansässige Bevölkerung zur Minderheit im eigenen Land werden lässt.

so wie england und kastilien das betrieben haben und teilweise noch heute fördern?

Glünggi schrieb:Aber man musste sich ja schon damals am Kopf kratzen, als man Gaddhafi da reingewählt hat.

irgendwie muss die arabische welt auch vertretten werden, und gaddafi war für die region ausgesprochen liberal. klar hat der seine gegner foltern lassen, aber das tun die da alle. einige lassen sogar wahllos aufgrund von religiöse ansicht oder ethnie foltern.

hagen_hase schrieb:krieg mit nordkorea ist nicht so einfach. das würde die weltwirtschafts extrem lähmen, mit diversen wichtigen südkoreanischen städten und industriegebieten in feuerreichweite der nordkoreanern.

Bist zwar verdient raus, aber für die Algemeinheiheit

geographisch mag das zu einem gewissen Grad stimmen, real betrachtet hält das Nordkoreanische Feuer vielleicht nur ein
paar Stunden durch bis die Logistik zusammenbricht und die Stellungen zusammengebombt werden.

hagen_hase schrieb:Das sind religiöse extremisten die sich abfackeln, nicht schön, aber für religiöse extremisten noch eine eher harmlose methode selbstmord zu begehen.

ja ne ist klar.

Wie erwähnt mal verurteilst du eingriff durch den Westen andererseits erkennst du Tibet die Unabhängigkeit ab.

Wie erwähnt witzige Auslegung des Völkerrechtes.

Hier mal Fredy Gsteiger's Fazit zum "UNO-Gipfel zur humanitären Hilfe" in Istanbul:

Am offenkundigsten versagten jedoch die Regierungen, zumindest viele von ihnen. Zwar anerkennen alle die Dimension des Problems. Die mehr als 125 Millionen Menschen, die zurzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen sind – mehr als je seit dem Zweiten Weltkrieg – lassen sich nicht einfach wegdiskutieren.

Doch die meisten Staats- und Regierungschefs blieben dem UNO-Nothilfegipfel fern. Sie schickten bestenfalls Minister oder Beamte. Von den G7-Ländern war einzig die deutsche Kanzlerin vertreten. Andere, die sonst auf ihre Weltgeltung pochen, gingen auf Tauchstation, etwa die Mächtigen aus Russland, China, Indien, Saudi-Arabien oder Brasilien. Soviel zur Prioritätensetzung.

Ein internationaler Schulterschluss, ein lauter Appell zur Verteidigung, zur Stärkung des humanitären Kriegsvölkerrechts blieb so aus. Es blieb ein Gipfel des Jammerns, das durchauss begründet war. Es blieb ein Gipfel, an dem manche Hilfe forderten, andere Hilfe versprachen. Es war ein Gipfel, der viele Probleme benannte, aber keine löste. Nach dem Motto: Gut, dass wir darüber geredet haben. Das reicht nicht.

http://www.srf.ch/news/international/ein-gipfel-des-jammerns
Schon traurig...

Versprechungen kann man sowieso nicht mehr trauen. Das Geld ist gleich einzufordern und in einen Fond einzuzahlen, sonst 'vergessen' die Regierungschefs das schnell wieder oder die Nachfolger wollen nicht mehr ...

Es ist ein Jammer, dass viele Staaten meinen, dass sie es nichts angeht, obwohl sie vielleicht Geld mit der Not machen ...

Seit Beginn der Offensive in Jemen vor rund einem Jahr sind laut UNO mehr als 6000 Menschen getötet worden, unter ihnen mehr als 500 Kinder. Sie wurden nicht nur, aber auch durch die Fliegerangriffe der von Saudi-Arabien geführten Koalition getötet.

Deshalb hatte die UNO Saudi-Arabien auf die schwarze Liste der Länder gestellt, die Kinderrechte grob verletzen. Riad machte umgehend Druck, und zwar so sehr, dass UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon das Land wieder von der schwarzen Liste streichen liess.

«Es war eine der schmerzlichsten und schwierigsten Entscheidungen, die ich je fällen musste», sagte Ban in einer offiziellen Erklärung. Die Entscheidung zog ihm den Zorn von Menschenrechtsorganisationen ein. Doch der UNO-Chef stand unter massivem Druck.

Saudi-Arabien hatte damit gedroht, seine umfangreichen Zahlungen für UNO-Hilfsprogramme in Palästina, im Südsudan, in Syrien und anderswo zu kappen. Darunter hätten Millionen von Kindern leiden müssen, wie Ban sagte. Deshalb musste er Saudi-Arabien nachgeben.

Dass der Generalsekretär offen zugegeben hat, von Saudi-Arabien unter Druck gesetzt worden zu sein, ist aussergewöhnlich. Normalerweise hält sich die UNO in solchen Fällen bedeckt.

Saudi-Arabien ist empört über Bans öffentliche Erklärung, mit der er Riad bloss gestellt hat.
Es hat dementiert, ungebührlich Druck auf den Generalsekretär ausgeübt zu haben – wenn auch eher halbherzig und überzeugend. «Wir haben lediglich unseren Punkt klar gemacht, und zwar deutlich», sagte der saudische UNO-Botschafter Abdallah Al-Mouallimi vor den Medien.

http://www.srf.ch/news/international/ban-ki-moon-laesst-sich-von-saudi-arabien-erpressen
Tja... Geld regiert die Welt.