Afghanistan, die Luft wird dicker

Die DDR hat sich aktiv am Krieg in Afghanistan beteiligt. Außer einer Hilfeleistung in der Nachrichtentechnik schickte die Nationale Volksarmee auch eigene Soldaten in den jahrelangen Kampf gegen die aufständischen Mudschahidin. Dies geht aus Unterlagen des Bundesnachrichtendienstes hervor. Im August 1981, so wissen die Geheimdienstler aus München-Pullach, sei »eine geschlossene Gruppe von Hubschrauberpiloten der DDR«, die gerade in der Sowjetunion ihre Ausbildung abgeschlossen hatte, »direkt von dort nach Afghanistan kommandiert« worden.

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/ddr-half-kabul-a-b85318c3-0002-0001-0000-000013690528

Es ist schon lächerlich sich da als Mitglied dieser Partei in den Bundestag zu stellen und dicke Backen zu machen, wo es der Vorgänger der eigenen Partei war, der lange vor rotgrün da Soldaten hingeschickt hatte.

Da versucht wohl einer in die Fussstapfen seines Vaters zu tretten:

Mitten im Kollaps des vom Westen allein gelassenen Staates zeigt sich Massoud jr. als potenzieller Anführer. Nach der Ermordung des Vaters ging die Familie in den Iran, Ahmad Massoud studierte an der Militärakademie Sandhurst und machte in London den Master in internationaler Politik. Schon 2020 trat er als scharfer Kritiker des Friedensabkommens von Doha auf – sein Argument: Die Trump-Administration liefere damit Afghanistan und dessen Zivilgesellschaft den Taliban aus. Genau so ist es gekommen.

Nun bietet Massoud sich der freien Welt als ihr Mann am Hindukusch an: «Der Kampf der Mujahedin gegen die Taliban beginnt jetzt», schrieb er in einem Gastbeitrag für die «Washington Post», «aber wir brauchen Hilfe.»

Quelle: https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/international/er-ist-der-letzte-gegner-der-taliban/ar-AANCPIk?ocid=msedgdhp&pc=U531 (Archiv-Version vom 24.08.2021)
Ob wir seine Hilferufe genauso ignorieren, wie damals die seines Vaters?

Glünggi schrieb:Ob wir seine Hilferufe genauso ignorieren, wie damals die seines Vaters?

Das ist ausgesprochen traurig. Er wird sich da ohne externe Hilfe nicht halten können.

Dennoch vorstellbar, dass er sie erhält. Bei dem Chaos plus des Angriffs von Unbekannten von heute morgen ist die Lage noch labiler als sie ohnehin schon ist. Biden drohte mit Angriff, sollte ein Amerikaner getötet werden. Lass mal jemanden das Falsche auch nur versehentlich tun, und die Lage eskaliert erneut.

Schade um die Bemühungen, schade ums Land und vor allem die Menschen dort.

Hier mal ein Video zum Tod seines Vaters. Wen es interessiert.

Massoud the Martyr | National Geographic

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Blaubeeren schrieb:Er wird sich da ohne externe Hilfe nicht halten können

Nicht allzulange mit 6000 Mann.
Auf jeden muss man bei ihm keine Angst bezüglich Kampfmoral haben, da die Taliban (bzw AlQuaida) seinen Vater auf dem Gewissen haben. Nur wie's mit dem Rest seiner Truppe aussieht weiss man natürlich nicht... und ich weiss auch nicht ob er die selbe liberale Einstellung wie sein Vater besitzt.

Glünggi schrieb:Nun bietet Massoud sich der freien Welt als ihr Mann am Hindukusch an: «Der Kampf der Mujahedin gegen die Taliban beginnt jetzt», schrieb er in einem Gastbeitrag für die «Washington Post», «aber wir brauchen Hilfe.»

Und warum fängt er jetzt erst damit an? Wäre ja nicht so, dass man die letzten 20 Jahre nicht gegen die Taliban hätte kämpfen können.

@Blaubeeren

Nach neuesten Erkenntnissen arbeiteten Gruppierungen in 21 Nationen an der Ermordung Massouds.

Quelle: Wikipedia: Ahmad Schah Massoud

Was man dabei auch bedenken muss ist dass das eben auch bedeutet dass die wahabitischen Terroristen, in Form der Taliban und AlQuaida Supporter in 21 Ländern haben.
Da wirds halt schwer, wenn man alleine ist.

@Quiron
Du fragst mich Sachen :D Ich wusste bis gestern Abend nichtmal, dass da ein Sohn Massouds am Start steht. Sein erstes politisches Auftauchen in 2020 hab ich auch nicht mitgekriegt.

Glünggi schrieb:Du fragst mich Sachen :D Ich wusste bis gestern Abend nichtmal, dass da ein Sohn Massouds am Start steht. Sein erstes politisches Auftauchen in 2020 hab ich auch nicht mitgekriegt.

Naja, die Frage ging natürlich nur rhetorisch an dich. Massoud jr. sollte sich selbst fragen, was er all die Jahre gemacht hat, als die internationalen Streitkräfte dringend Hilfe gegen die Taliban gebraucht hätten. Jetzt ziehen sie ab, weil sie Jahr für Jahr keinen Schritt mehr weitergekommen sind, und plötzlich meldet sich Massoud und erbittet Hilfe.

@Glünggi
Schrecklich, was grade abgeht. All die Familien, Frauen, es tut weh.
alles was sie in Kabul und rundum aufgebaut hatten an Frauenrechten und am entwickeln waren, am Ende.

Die Taliban hingegen begnügten sich mit dem klassischen Arsenal einer Guerillatruppe. Sie besaßen auch etwas, was der Gegenseite fehlte: den Glauben an ihre Sache, so pervers diese erscheinen mag.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/afghanistan-afghanische-armee-taliban-1.5384048?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

@Quiron
So ich hab nun gegoogelt :D
Er ist anscheinend erst seit 2019 aktiv.

m Jahr 2019 trat Ahmad Massoud in die Politik seines Landes ein, indem er sich im Pandschschir-Tal am Mausoleum seines Vaters öffentlich gegen die Taliban positionierte.[1] In der Folge der Machtübernahme der Taliban in Kabul im August 2021 sammelte er Kämpfer im Pandschschir-Tal und rief die Afghanen zum Widerstand auf (Pandschschir-Widerstand).[2]

Quelle: Wikipedia: Ahmad Massoud

@lilit
Ja die Lage sah schon besser aus.

Fedaykin schrieb:Nicht? Die Leute stellen sich das immer vereinfacht da.

Ja Nicht. Ein Partei muss parteiisch sein. Sonst wäre sie keine Partei. Du hast ein völlig falsches Demokratieverständnis. Und natürlich weisst du auch was sich die Leute vorstellen.

Fedaykin schrieb:Weil ich seine Rückschlüsse falsch halte.

Ahh. Stimmen doch alle. Und du haltest sie für falsch. Idiologische Meinung würde ich das Nennen.

Fedaykin schrieb:Alle wollen immer waschen ohne nass zu werden.

Solche möchte gerne Weisheitssprüche sind doch völliger Leerlauf.

Fedaykin schrieb:Jetzt würde doch sein Vorschlag umgesetzt... Also alles happy in afgahnistan. Das man in 20 Jahren ein Land nicht 200 Jahre aufholen lassen kann, da irrren ja alle.

Aber wie es umgesetzt wurde. Das begeistert dich durch und durch? Ja da irrten alle. Aufholbedarf sehe ich da bei der Nato. Bzw. deren Mitgliedern.

Fedaykin schrieb:Und wieso versagt die Nato? Die Nato ist kein Land.

Die Nato ist ein Länderbündnis. Mit gegangen mit gehangen. Und das hat Versagt. Besser gesagt den Krieg verloren. Auch wenn du das nicht wahrhaben willst.

Fedaykin schrieb:Versagt hat man das mit Leben zu füllen. Also der zovilpolitische Aspekt.

In Sachen Ausreden wärs du ein spitzen Politiker geworden.

Fedaykin schrieb:Gysur ist immer nur dagegen, hat keine Lösungen

Sprüche klopfen nenne ich das.

Quiron schrieb:Massoud jr. sollte sich selbst fragen, was er all die Jahre gemacht hat, als die internationalen Streitkräfte dringend Hilfe gegen die Taliban gebraucht hätten

Studiert?
Er ist Jahrgang 89. Er ist eigentlich noch zu jung für diese Verantwortung.
Einen großen Teil seines Lebens wird er zudem im Ausland verbracht haben.
Ich setzt auch mal den Wiki hier rein:

Wikipedia: Ahmad Massoud

Ob er da die erforferliche Volksnähe hätte oder gar die militärisch praktische Erfahrung seines Vaters - eher fraglich.

@Blaubeeren
Zumindest die Theorie dürfte er sich (im Ausland) angeeignet haben.
Und sein Vater beschafft ihm in diesem Teil von Afghanistan schon einen grossen Kredit.
Ich denke schon dass er das Zeugs dazu hätte.... halt die Frage was er daraus macht...bzw was nun daraus wird.
Da gibts halt ne Spanne von Möglichkeiten... von Märtyrertod und Untergang, über eine autonome Region Pandschschir, hin zu kleinen Gebietsgewinnen (im Norden), bis hin zur sehr unwahrscheinlichen Eroberung Afghanistans durch massive Hilfe von aussen.

sacredheart schrieb:Und war es nicht die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, die da in der Neuzeit mit gescheiterten Interventionen angefangen hatte, angeführt von der Bruderpartei des rechtsidentischen Vorgängers von 'Die Linke'?

Haben da auch mal was versucht.

Allerdings mit Methoden die alles in den Schatten stellen. Wie in Syrien nur noch etwas härter

lilit schrieb:Schrecklich, was grade abgeht. All die Familien, Frauen, es tut weh.
alles was sie in Kabul und rundum aufgebaut hatten an Frauenrechten und am entwickeln waren, am Ende

Da war ein Fehler bzw Naivität. Das Land schrie nicht Bach Frauenrechtrn sondern nach Verbesserungen des altags. Ohne einen Grundstock an Qualität braucht man nicht mit der politischen wokeness anfangen.

schluesselbund schrieb:Nicht. Ein Partei muss parteiisch sein. Sonst wäre sie keine Partei. Du hast ein völlig falsches Demokratieverständnis. Und natürlich weisst du auch was sich die Leute vorstellen.

Nee, muss sie nicht. Sie sollte problemlöser sein.

Ahh. Stimmen doch alle. Und du haltest sie für falsch. Idiologische Meinung würde ich das Nennen.

Nee see Rückschluss war also den Taliban alles zu überlassen damit man welches Problem löst?


Der Rückschluss wäre ja gewesen genau den Einsatz zu intensiveren und noch mehr Fundament in der Gesellschaft zu verankern

Seine Haltung ist ja gar nichts machen und die Taliban schon vor 10 Jahren wieder einzusetzen.

Solche möchte gerne Weisheitssprüche sind doch völliger Leerlauf.

Nee wenn man Krieg führt muss man schon bereit sein auch Dinge hinzunehmen

sacredheart schrieb:Und war es nicht die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, die da in der Neuzeit mit gescheiterten Interventionen angefangen hatte, angeführt von der Bruderpartei des rechtsidentischen Vorgängers von 'Die Linke'?

Die Linke hat zwar immer auf den Afghanistaneinsatz der USA geschimpft, dabei war die Intervention der USA für Russland mindestens genauso nützlich wie für die USA.
In den 90ern unter den Taliban war Afghanistan eine Zentrum der tschetschenischen Terroristen.

Russland hatte mit der ersten Herrschaftsperiode der Taliban aber sehr unangenehme Erfahrungen gemacht. Die Taliban hatten damals tschetschenische Kämpfer ausgebildet, eigene Kämpfer in den russischen Nordkaukasus geschickt und vor allem zugelassen, dass muslimische Extremisten in die zentralasiatischen Nachbarstaaten Russlands - Kirgistan, Usbekistan und Tadschikistan - einsickerten und die Lage dort destabilisierten.

https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2117279-Russland-hat-den-Taliban-seine-roten-Linien-aufgezeigt.html

Fedaykin schrieb:Da war ein Fehler bzw Naivität. Das Land schrie nicht Bach Frauenrechtrn sondern nach Verbesserungen des altags. Ohne einen Grundstock an Qualität braucht man nicht mit der politischen wokeness anfangen.

@Fedaykin
das Gutergehen einer Gesellschaft hängt davon ab, dass Frauen gleichermassen Chance und Gleichberechtigung gegeben wird. Das hat nichts mit westlich dekantentem woke spleen zu tun, das ist Voraussetzung.

schluesselbund schrieb:Die Nato ist ein Länderbündnis. Mit gegangen mit gehangen. Und das hat Versagt. Besser gesagt den Krieg verloren. Auch wenn du das nicht wahrhaben willst.

Wie gesagt die Streitkräfte haben nicht versagt.

Eher das was darauf folgen muss.

schluesselbund schrieb:In Sachen Ausreden wärs du ein spitzen Politiker geworden.

Wieso ausreden? Das ist der Fakt. Du unterstellst den Streitkräften Aufträge die sie nicht hatten.

Die Sicherheitslage war ja zwischenzeitlich gegeben.

Die Taliban sind keine Armee mit Divisionen die man zerschlagen und dann ist besiegt.

Man muss ja Eibe Ideologie besiegen... Das geht nur dadurch das die Gesellschaft sie ablehnt. Den Nährboden entzieht. Das kann nur die afgahnischr Gesellschaft selbst leisten. Aber dafür braucht es Grundlagen.

schluesselbund schrieb:Sprüche klopfen nenne ich das.

Japp so nenn ich das von Gysi auch.


https://www.cicero.de/innenpolitik/afghanistan-die-aussenpolitik-des-guten-denkens

Die Haltung und Ablehnung links und rechts ist kategorisch nicht einfach richtig

lilit schrieb:das Gutergehen einer Gesellschaft hängt davon ab, dass Frauen gleichermassen Chance und Gleichberechtigung gegeben wird

Später vielleicht. Aber nicht am Anfang. Vor allem wenn der andere Teil der Gesellschaft es nicht unterstützt.

Für Afghanistan ist das ein woke spleen. Man kann in 20 Jahren nicht eine Mentalität auslöschen.

Ein Prozess der hier über Jahrhunderte ging.

Fedaykin schrieb:Für Afghanistan ist das ein woke spleen. Man kann in 20 Jahren nicht eine Mentalität auslöschen.

Ein Prozess der hier über Jahrhunderte ging.

Was willst du den Leuten was von "Recht auf Abtreibung" erzählen, wenn es in den meisten Dörfern nichtmal einen Arzt gibt, was bringt dir ein "Recht auf Bildung" wo niemand mehr als die Grundschule besucht weil man seinen Lebensunterhalt als Bauer mitverdienen muss... mit den meisten Rechten und Segnungen, die der Westen da verteilen will, können die Leute ganz konkret und praktisch mangels Möglichkeiten gar nichts anfangen. Irgendwelche Verfassungen und Menschenrechte bringen dir nix, wenn du nix zu fressen hast und der nächste Richter 3 Tagesreisen entfernt zu finden ist, in einem Land in dem du alleine nicht das Haus verlassen darfst.

Infidel schrieb am 19.08.2021:Warum kommt man nicht weit?

Nach all der Informationsflut zu diesem Thema, kann ich nur noch mit der Gegenfrage antworten, nämlich, wie würdest du vorgehen? Wie wäre deine Strategie, dein Plan hierzu?